11.10.2022|GroßhandelEinzelhandel

Handel im Fokus: Preissteigerungen werden im Großhandel deutlich häufiger anvisiert

Im Großhandel verschlechterte sich die derzeitige Geschäftslage zum dritten Mal in Folge. Jedoch besaß die Lagekomponente weiterhin branchenspezifisch ein sehr gutes Niveau. Bezüglich der Geschäftsaussichten waren fast genauso viele sorgenvolle Stimmen vernehmbar wie im August. Wegen der Abwärtsbewegung der beiden Komponenten ging der Stand des Hauptindikators ebenfalls ein bisschen zurück. Es herrschte weiterhin vielerorts ein ungünstiges Klima. Im Vergleich zum entsprechenden Monat im Vorjahr wurde weitverbreitet von Umsatzwachstum berichtet — dies wesentlich öfter als im Vormonat. Des Weiteren wurden die Lagerbestände ein Stück häufiger als zu groß empfunden. Auch aus diesem Grund war die Bestellplanung mancherorts restriktiv geprägt. Zudem war zum vierten Mal seltener die Rede von Lieferschwierigkeiten (70,7% aktuell, 78,6% zuletzt). Der Saldo der Preiserwartungen stieg nahezu auf den Wert vom Juni an. Auf breiter Front waren Preiserhöhungen angedacht. Stellenweise, aber seltener als zuvor, war Stellenaufbau vorgesehen.

Im Einzelhandel blieb der Klimaindikator unverändert, da sich die Bewegungen der beiden Komponenten gegenseitig ausglichen. Die Unzufriedenheit mit den laufenden Geschäften wuchs geringfügig und war vielerorts vorhanden. Gleichzeitig gingen die Sorgen über die erwartete Geschäftsentwicklung minimal zurück, allerdings wurde weiterhin auf breiter Front mit Rückgängen im nächsten halben Jahr gerechnet. Der Erwartungsindikator erreichte den tiefsten Stand seit April 2020. Im Vorjahresvergleich meldeten die Unternehmen abnehmende Umsätze — dies erheblich seltener als zuvor. Sichtlich öfter als im August wurden die Lagerbestände als zu groß eingestuft. Sehr weitverbreitet sollte auch aufgrund der hohen Lagerbestände die Bestelltätigkeit beschränkt werden. Dennoch wurden zum vierten Mal seltener, aber immer noch auf breiter Front Lieferengpässe moniert (September: 68,9%; August 74,0%). Mehr als die Hälfte der Betriebe hatte die Preise gegenüber dem Vormonat erhöht. 80,9% wollten die Preise in der nahen Zukunft anheben, nur 1,1% planten diese zu senken. Deutlich häufiger als zuvor sollte die Beschäftigtenzahl reduziert werden. Damit lag dieser Saldenwert unterhalb seines branchenüblichen (negativen) Durchschnitts.

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