08.01.2021|Bauhauptgewerbe

Bauhauptgewerbe: Geschäftsklima bleibt konstant

Das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe blieb gegenüber November unverändert. Mit ihrer derzeitigen Ausgangslage zeigten sich die befragten Firmen etwas häufiger zufrieden als zuletzt. Bei der Beurteilung des Arbeitsvorrats behielten die positiven Stimmen ganz knapp die Oberhand. Die Reichweite der Auftragsreserve stieg geringfügig auf 4,6 Monate an und übertraf damit den Wert des Vorjahresmonats (4,4 Monate). Der Auslastungsgrad der Maschinenkapazität nahm leicht zu auf 81,0% (80,8% zuletzt) und lag hiermit auch klar unterhalb der Quote vom Dezember 2019 (85,3%). Für das erste Halbjahr 2021 rechneten etwas mehr Teilnehmer mit Geschäftsrückgängen, die Erwartungen blieben vielerorts pessimistisch. Von gesunkenen Baupreisen berichteten die Unternehmen seltener als im November, für die nächste Zeit gingen sie aber stellenweise von günstigen Preisgestaltungsmöglichkeiten aus. Die Beschäftigtenpläne wurden am aktuellen Rand abermals nach oben korrigiert und deuteten mancherorts auf Neueinstellungen hin. Eine Behinderung der Bautätigkeit gaben im Dezember 43,4% der Baufirmen an, etwas mehr als im Vormonat (41,7%) und deutlich mehr als im Vorjahresmonat (34,8%). Wie auch in den vorangegangenen Monaten schränkte Auftragsmangel die Teilnehmer am häufigsten ein, die Quote lag fast unverändert bei nunmehr 21,7% (22,0% zuletzt). Anders als zuletzt folgten auf dem zweiten Platz nun ungünstige Witterungseinflüsse mit einem Anteil von 16,5% (5,9% zuletzt). „Sonstige Faktoren“, hinter welchen sich weiterhin auch Corona-Themen verbergen dürften, folgten an dritter Position und wurden mit 11,0% der Meldungen wieder etwas öfter aufgeführt als im Vormonat (9,8%). Arbeitskräftemangel wurde als Hinderungsgrund seltener angegeben als in den Vormonaten, 7,4% der Unternehmen berichteten nun von Problemen, geeignetes Personal zu finden (11,2% zuletzt). Anderen möglichen Hemmnissen wurde den Dezember-Ergebnissen nach nur eine vergleichsweise geringe (Auftragsstornierungen, Materialknappheit) beziehungsweise keine Bedeutung (Finanzierungsengpässe) beigemessen.

Im Vergleich zum Vormonat schätzten die im Hochbau tätigen Firmen ihre Geschäftsperspektiven für das nächste Halbjahr erneut weniger skeptisch ein. Ihre derzeitige Lage bewerteten sie etwas seltener günstig. Da die Aufwärtsbewegung des Erwartungsindikators überwog, verbesserte sich in Folge auch das übergeordnete Geschäftsklima leicht. In den drei betrachteten Hochbausparten waren auch im Dezember unterschiedliche Entwicklungen zu verzeichnen: Im öffentlichen Hochbau reduzierte sich der Pessimismus bei den Erwartungen erneut. Da bei der Beurteilung der gegenwärtigen Geschäftssituation zudem nun die positiven Stimmen die Oberhand gewannen, verbesserte sich der Klimaindikator, blieb jedoch noch klar im negativen Bereich. Die Teilnehmer aus dem gewerblichen Hochbau zeigten sich nun seltener zufrieden mit ihrer aktuellen Lage. Weil die Geschäftsperspektiven noch geringfügig öfter negativ eingeschätzt wurden als zuletzt, sank der übergeordnete Klimaindikator wieder. Im Wohnungsbau blieb das Geschäftsklima annähernd unverändert, der Indikator sank marginal. Zwar wurde die derzeitige Situation etwas seltener als zuletzt günstig beurteilt, jedoch nahm die Skepsis bezüglich der Geschäftsaussichten etwa im gleichen Umfang ab. Im Mittel aller Hochbausparten lag die Reichweite der Auftragsreserve unverändert bei 5,2 Monaten und übertraf damit den Wert des Vorjahresmonats (4,7). Die Kapazitätsauslastung des Geräte- und Maschinenparks stieg abermals leicht an, auf nunmehr 80,3% (80,0% zuletzt), sie lag damit unterhalb des Vorjahreswerts in Höhe von 81,8%.

Im Tiefbau nahm der Anteil der positiven Lageurteile im Vergleich zum Vormonat erneut zu. Allerdings verbreitete sich bei der Einschätzung der Geschäftsaussichten für das kommende Halbjahr zunehmend Pessimismus, daher verschlechterte sich das Klima wieder und der Indikator büßte den größten Teil der Vormonatsgewinne ein. Der Auslastungsgrad der Maschinenkapazität ging auf 72,9% zurück (74,2% zuletzt), damit lag er klar unter dem Vorjahreswert von 79,9%. Die Reichweite der Auftragsreserve blieb konstant bei 3,2 Monaten (3,6 im Dezember 2019).

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