Verarbeitendes Gewerbe: Unternehmen zufriedener mit Geschäftslage

Im Verarbeitenden Gewerbe meldeten die Unternehmen im Mai deutlich häufiger eine günstige Geschäftslage als in den zurückliegenden Monaten, der Lageindikator erreichte den höchsten Wert seit Ende 2018. Bei den Erwartungen für das nächste halbe Jahr nahm der Optimismus wieder spürbar zu. In Folge verbesserte sich das Klima nochmals merklich und der Indikator erreichte ein im langfristigen Vergleich hervorragendes Niveau. Die Befragten berichteten noch vielerorts von einer Zunahme der Nachfrage und einer Steigerung der Auftragsreserven, taten dies in beiden Fällen jedoch seltener als im April. Obwohl die Produktion im Vormonat nicht so oft hochgefahren worden war wie zuvor, wurden die Fertigwarenbestände etwas weniger häufig als zu gering eingestuft. Beim Exportgeschäft rechneten die Teilnehmenden noch weit verbreitet mit Steigerungen, wenn auch nicht ganz so oft wie im April. Die Produktionspläne blieben im Vergleich zum Vormonat auf ähnlich hohem Niveau expansiv. Ihre Personalplanungen korrigierten die Firmen erneut nach oben, der Saldo lag nun nur noch knapp unter null.

Bei den Produzierenden von Vorleistungsgütern verbesserten sich die Perspektiven für die kommenden sechs Monate erheblich, der Erwartungsindikator stieg auf das höchste Niveau seit November 2003. Auch rechneten die Firmen nochmal häufiger mit positiven Impulsen im Exportbereich. Angesichts der weiterhin als zu klein eingestuften Lagerbestände an Fertigwaren blieben die Produktionspläne ähnlich häufig expansiv gestaltet wie im April. Die Personalplanungen wurden öfter erhöht, es ist mancherorts Beschäftigungsaufbau angedacht. Mit ihrer momentanen Geschäftslage zeigten sich die Unternehmen erneut deutlich öfter zufrieden, der Lageindikator erreichte ein ausgezeichnetes Niveau. Die Auftragsbestände nahmen gegenüber dem Vormonat nochmal häufiger zu. Auch die Nachfrage entwickelte sich vielerorts dynamisch, wenn auch nicht so oft wie zuletzt. Die Vormonatsproduktion war bedeutend seltener ausgeweitet worden wie zuvor. Bedingt durch die Aufwärtsbewegung beider Komponenten stieg auch der Klimaindikator erneut merklich an.

Im Vergleich zum April meldeten die Investitionsgüterherstellenden am aktuellen Rand nicht so häufig ein Anziehen der Nachfrage und eine Zunahme der Orderbestände. Die Vormonatsproduktion war deutlich seltener gesteigert worden als zuvor. Nichtsdestotrotz verbesserte sich die Stimmung in diesem Sektor abermals, der Geschäftslageindikator erreichte ein hervorragendes Level. Auch der Klimaindikator stieg nochmal spürbar an. Vor dem Hintergrund der erneut als zu gering eingestuften Fertigwarenbestände blieben die Produktionspläne weit verbreitet expansiv ausgerichtet, dies allerdings nicht ganz so oft wie im April. Die Exporterwartungen fielen etwas seltener günstig aus als zuletzt, die allgemeinen Geschäftsperspektiven nahmen dagegen wieder an Optimismus zu. Anders als in den beiden Vormonaten war der Saldo der Personalplanungen nun im positiven Bereich, stellenweise war Beschäftigungsaufbau vorgesehen.

Bei den Konsumgüterproduzierenden verschlechterte sich der Klimaindikator im Mai zum zweiten Mal in Folge; er lag noch knapp im positiven Bereich. Bei der Beurteilung der aktuellen Geschäftssituation nahmen die unzufriedenen Stimmen wieder zu, der Lageindikator büßte die Vormonatsgewinne ein und notierte knapp unterhalb des Stands vom März. Mit Blick auf die erwartete Entwicklung in den kommenden Monaten nahm die Zuversicht nun ein Stück zu. Sowohl Nachfrage als auch Auftragsbestände stagnierten, beide Saldenwerte notierten bei null. In Folge der deutlich seltener ausgeweiteten Vormonatsproduktion, reduzierte sich der Lagerüberhang an Fertigwaren, der Kennwert lag aber noch über seinem langfristigen Mittel. Wohl auch angesichts der erheblich verbesserten Exportaussichten waren die Fertigungspläne für die nächste Zeit erneut häufiger expansiv gestaltet. Im Gegensatz zu den beiden Vormonaten waren die Beschäftigungsplanungen wieder per saldo restriktiv.

Branchenentwicklung: Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage in der chemischen Industrie fiel im Mai vielerorts positiv aus, wenn auch etwas seltener als zuletzt. Weit verbreitet berichteten die Unternehmen von Steigerungen der Nachfrage wie auch der Auftragsreserven, beides jedoch nicht so häufig wie im April. Im Vormonat war die Produktionsmenge erkennbar seltener gesteigert worden wie zuvor. Obwohl sich die Exportaussichten abermals spürbar verbesserten, trübten sich die allgemeinen Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate erheblich ein. Zum ersten Mal seit Juni 2020 gewannen die pessimistischen Stimmen wieder die Oberhand. Die Beschäftigungsplanungen wurden massiv nach unten revidiert und waren nun restriktiv ausgerichtet. Anders als im April wurde im Rahmen der jüngsten Befragung ein deutlicher Lagerüberhang gemeldet. Vor diesem Hintergrund wurden die Produktionspläne stark nach unten korrigiert und deuteten auf eine Stagnation der Fertigung in den kommenden drei Monaten hin. Vor allem bedingt durch den Absturz des Erwartungsindikators trübte sich das übergeordnete Geschäftsklima beträchtlich ein.

Bei den Herstellenden von Gummi- und Kunststoffwaren verbesserte sich das Geschäftsklima im Mai deutlich, der Klimaindikator erreichte den höchsten Wert der vergangenen zehn Jahre. Ihre aktuelle Geschäftslage stuften die Betriebe nochmals bedeutend öfter als günstig ein, die Lagekomponente notierte auf einem Langzeithoch, das zuletzt im Februar 2007 erzielt worden war. Auch blickten die Firmen merklich häufiger optimistisch auf die Entwicklung in den kommenden sechs Monaten. Auf breiter Front berichteten die Unternehmen von einem Anziehen der Nachfrage und besser gefüllten Orderbüchern. Obwohl die Fertigung im Vormonat bei mehr als einem Drittel der Teilnehmenden ausgeweitet und beim Rest die Produktionstätigkeit unverändert fortgesetzt worden war, wurde nun spürbar häufiger ein zu geringer Lagerbestand an Fertigwaren gemeldet. Angesichts dessen war für die nächste Zeit sehr weit verbreitet geplant, die Produktionsmenge zu erhöhen. Die Exporterwartungen klarten gegenüber April wieder deutlich auf. Vielerorts war nun Beschäftigungsaufbau vorgesehen.

Im Gegensatz zum Vormonat waren die Geschäftserwartungen im Druckgewerbe im Mai wieder von Zuversicht geprägt. Die Exportaussichten verbesserten sich erheblich und waren nun nur noch stellenweise pessimistisch. Trotz des weiterhin per saldo als zu klein bezeichneten Fertigwarenbestands waren die Produktionspläne abermals restriktiv ausgerichtet. Anders als in den vorangegangenen Monaten war vereinzelt Beschäftigungsaufbau geplant. Mit der gegenwärtigen Lage zeigten sich die Unternehmen abermals seltener unzufrieden, der Indikator näherte sich seinem langfristigen (negativen) Mittelwert. Im starken Kontrast zum April berichteten die Teilnehmenden auf breiter Front von einem Anziehen der Nachfrage und einer Zunahme der Auftragsbestände. Die Vormonatsproduktion war etwas öfter ausgeweitet worden. Insgesamt verbesserte sich das Klima deutlich, der Indikator notierte noch knapp im negativen Bereich.

Die Produzierenden von Metallerzeugnissen beurteilten ihre aktuelle Lage sichtlich häufiger positiv als zuvor. Vielerorts blickten die Befragten zuversichtlich auf die Geschäftsentwicklung in den kommenden sechs Monaten, dies geringfügig seltener als zuletzt. Da die Verbesserung der Lagekomponente stärker ausfiel, stieg der übergeordnete Klimaindikator ein Stück an. Die Nachfrage entwickelte sich weit verbreitet günstig, wenn auch nicht ganz so oft wie zuvor. Die Auftragsreserven lagen gegenüber April auf fast unverändert hohem Niveau. Im Vormonat war die Produktion weniger häufig gesteigert worden als zuletzt. Ihre Lagerbestände an Fertigwaren beschrieben die Unternehmen nun seltener als unzureichend. In der nächsten Zeit sollte die Produktionsmenge sehr weit verbreitet angehoben werden, wohl auch aufgrund der abermals günstigeren Erwartungen ans Auslandsgeschäft. Zum ersten Mal seit Anfang 2019 waren die Personalplanungen wieder expansiv ausgerichtet.

Nachfrage und Auftragsbestände bei den Herstellenden von DV-Geräten, elektrischen und optischen Erzeugnissen entwickelten sich im Mai im langfristigen Vergleich auf hohem Niveau positiv, auch wenn dies jeweils nicht mehr ganz so oft der Fall war wie in den beiden Vormonaten. Mit ihrer aktuellen Geschäftssituation zeigten sich die Unternehmen noch häufiger zufrieden als zuletzt. Obwohl die Produktion im Vormonat in ähnlichem Ausmaß ausgeweitet worden war wie zuvor, waren die Fertigwarenlager bei einem Drittel der Firmen nicht ausreichend bestückt. Nur ca. 7% der Teilnehmenden befanden den Lagerbestand als zu hoch. Die optimistischen Einschätzungen nahmen sowohl im Exportbereich als auch bei den allgemeinen Geschäftserwartungen zu. Die Fertigungspläne blieben gegenüber April fast unverändert expansiv, die Personalplanungen sahen nochmals öfter Beschäftigungsaufbau in der nächsten Zeit vor. Insgesamt verbesserte sich der bereits auf hohem Niveau liegende Geschäftsklimaindikator erneut spürbar.

Im Rahmen der Mai-Befragung blickten die Produzierenden von elektrischen Ausrüstungen der Geschäftsentwicklung im kommenden Halbjahr so optimistisch entgegen wie seit elf Jahren nicht mehr. Dies, obwohl die Exportaussichten nicht mehr ganz so oft zuversichtlich ausfielen wie im Vormonat. Auch angesichts mancherorts gemeldeter, unzureichender Lagerbestände an Fertigwaren wurden die Produktionspläne nach oben korrigiert und waren weit verbreitet expansiv gestaltet. Die Beschäftigungsplanungen sahen etwas öfter Personalaufbau vor. Auch die Geschäftslage wurde am aktuellen Rand nochmals häufiger positiv beurteilt. Das Klima verbesserte sich deutlich. Vielerorts berichteten die Betriebe noch von einer dynamischen Nachfrageentwicklung und steigenden Orderbeständen, beides aber nicht mehr in dem Ausmaß wie in den beiden zurückliegenden Monaten. Die Vormonatsproduktion war erheblich seltener ausgeweitet worden als zuvor.

Bei den Maschinenbauunternehmen befand sich der Klimaindikator weiterhin auf einem Langzeithoch, er nahm gegenüber April nochmal zu. Die befragten Unternehmen bewerteten zum einen ihre derzeitige Lage etwas häufiger günstig als zuletzt, zum anderen nahm der Optimismus bei der Einschätzung der Geschäftsentwicklung in den nächsten sechs Monaten wieder zu. Vielerorts nahmen Nachfrage wie auch Auftragsbestände zu, wenn auch jeweils ein Stück seltener als im April. Das Fertigungstempo war im Vormonat weit verbreitet gesteigert worden, allerdings nicht so massiv wie zuvor. Vor dem Hintergrund der weiterhin per saldo als zu klein eingestuften Fertigwarenbestände sollte die Produktionsmenge in den kommenden Monaten bei knapp der Hälfte der Unternehmen angehoben werden und nur bei ca. 2% reduziert. Der Saldo der Exporterwartungen blieb auf sehr hohem Niveau und sank gegenüber April nur geringfügig. Die expansiven Beschäftigungsplanungen wurden nach oben korrigiert.

Im starken Kontrast zum Vormonat monierten die Produzierenden von Kraftwagen und Kraftwagenteilen im Mai eine rückläufige Nachfrageentwicklung. Die Auftragsreserven stiegen noch vielerorts an, aber erheblich seltener als zuletzt. Die Produktionstätigkeit hatte im Vormonat stagniert, der entsprechende Saldo notierte exakt bei null. Die Lagerbestände an Fertigwaren schrumpften erneut und galten nun als unterdurchschnittlich für die Branche. Nichtsdestotrotz bewerteten die Firmen ihre aktuelle Geschäftslage wesentlich öfter positiv als in den zurückliegenden Monaten. Da der Anteil der zuversichtlichen Stimmen in Bezug auf die Entwicklung im nächsten halben Jahr ebenfalls kräftig zunahm, verbesserte sich das Geschäftsklima immens. Die Exporterwartungen trübten sich enorm ein, hier rechneten die Teilnehmenden nun stellenweise mit Geschäftsrückgängen. Wohl auch deshalb wurden die expansiven Fertigungspläne erheblich nach unten korrigiert. Die Beschäftigungspläne blieben wie auch in den vorangegangenen Monaten auf breiter Front restriktiv, es ist weiterhin mit Personalabbau zu rechnen.

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