05.03.2020|Bauhauptgewerbe

Bauhauptgewerbe: Stabile Geschäftslage

Die Bewertung der allgemeinen Geschäftssituation im Bauhauptgewerbe zeigte sich im Februar weitgehend unverändert, die Lage wurde nur unwesentlich seltener günstig beurteilt als im Januar und der Indikator notierte exakt auf dem Wert des Vorjahresmonats. Die Geschäftsperspektiven für das kommende halbe Jahr trübten sich wieder ein Stück ein, der Saldo lag aber noch oberhalb seines (negativen) langfristigen Mittelwerts. Infolge der Abwärtsbewegung beider Teilgrößen verschlechterte sich das Geschäftsklima zum vierten Mal in Folge. Mit ihrem Arbeitsvorrat zeigten sich die Teilnehmer minimal häufiger zufrieden als zuletzt, die Reichweite der Auftragsreserve stieg leicht an auf 4,4 Monate. Die Meldungen zur Geräteauslastung fielen mit einer Quote von 89,1% (saisonbereinigt) höher aus als im Vormonat. Für die nächsten drei Monate planten die Firmen wieder häufiger Neueinstellungen. Jahreszeitlich bedingt sahen sich mit 48,1% der Angaben nun mehr Befragte in ihrer Bautätigkeit behindert als zuletzt (43,2%), allerdings noch deutlich weniger als im Februar 2019 mit 59,6%. Grund hierfür war vor allem die Zunahme der widrigen Witterungseinflüsse, von diesen berichteten nun 22% der Baufirmen (15,4% zuletzt). Vor Jahresfrist war diese Quote mit 38,6% aber noch bedeutend höher ausgefallen. Die Nennungen bezüglich Arbeitskräftemangel nahmen leicht ab, noch 14,7% der Teilnehmer hatten Probleme, geeignetes Personal zu finden (15,8% zuletzt). Auftragsmangel als Hinderungsgrund wurde mit 7,3% der Angaben öfter aufgeführt als zuletzt mit 5,6%. Materialknappheit schränkte nun 5,4% der Firmen in ihrer Bautätigkeit ein (1,4% zuletzt; langfristiges Mittel 0,5%), Auftragsstornierungen behinderten 3,8% der Befragten (1,8% zuletzt; langfristiges Mittel 0,9%). Anderen möglichen Hinderungsgründen wurde den Februar-Meldungen nach nur eine geringe Bedeutung beigemessen. Im Rahmen der aktuellen Befragung konnten die Baupreise spürbar häufiger angehoben werden als zuletzt. Passend zu den eingetrübten allgemeinen Erwartungen rechneten die Umfrageteilnehmer für das kommende Quartal erheblich seltener mit günstigen Preisgestaltungsspielräumen als in den vergangenen Monaten.

Das Geschäftsklima im Hochbau präsentierte sich im Februar ein Stück weit schlechter als in den Vormonaten. Dies lag in erster Linie an den Geschäftserwartungen, bei deren Einschätzung nun die pessimistischen Stimmen wieder die Oberhand gewannen. Die aktuelle Lage wurde ähnlich günstig bewertet wie im Vormonat. Die drei im Rahmen der Konjunkturumfrage betrachteten Hochbausparten zeigten im Februar durchaus unterschiedliche Entwicklungen: im öffentlichen Hochbau wurde die aktuelle Geschäftssituation erkennbar häufiger positiv bewertet als zuletzt. Der Lichtblick vom Vormonat bei der erwarteten Geschäftsentwicklung im nächsten Halbjahr dagegen zog vorüber, die negativen Stimmen waren wieder in der Überzahl. Auch der übergeordnete Klimaindikator sank dadurch deutlich. Im Teilbereich des gewerblichen Hochbaus waren bei allen drei Indikatoren Abwärtsbewegungen zu beobachten: die Urteile zur aktuellen Lage fielen seltener positiv aus und der Erwartungsindikator drehte wieder deutlich in den negativen Bereich. In Folge verschlechterte sich das Geschäftsklima spürbar. Im Wohnungsbau stieg der Lageindikator wieder ein Stück an und übertraf damit sogar leicht den im Dezember aufgestellten Rekordwert. Die Zuversicht bei der Einschätzung der Geschäftserwartungen nahm hingegen ab. Da diese Abwärtsbewegung überwog, sank der Klimaindikator im Vergleich zum Januar leicht. Im Mittel aller Hochbausparten stieg die Reichweite der Auftragsreserven leicht an auf 4,8 Monate (4,6 zuletzt), gleichzeitig nahm die (saisonbereinigte) Geräteauslastung um 6,1 Prozentpunkte zu auf 87,9%.

Die Urteile der Befragungsteilnehmer im Tiefbau zu ihrer aktuellen Geschäftslage fielen im Februar erneut seltener günstig aus als zuletzt. Auch mit Blick auf die erwartete Entwicklung im nächsten halben Jahr waren die Tiefbaufirmen abermals pessimistischer als im Vormonat. In Folge verschlechterte sich das Geschäftsklima ebenfalls ein Stück. Der (saisonbereinigte) Auslastungsgrad der Geräte und Maschinen stieg an auf 82,5% (81,2% zuletzt). Die Auftragsreserve sank geringfügig auf 3,6 Monate (3,7 zuletzt).

Zurück Drucken