Verarbeitendes Gewerbe: Produktionstätigkeit weiterhin eingeschränkt durch Materialknappheit

Im Verarbeitenden Gewerbe büßte der Geschäftsklimaindikator seinen Vormonatsgewinn zu weiten Teilen ein und notierte knapp über dem Juni-Wert. Die aktuelle Lage wurde auf ähnlich hohem Niveau positiv beurteilt wie im Juli. Die Geschäftserwartungen fielen dagegen spürbar seltener optimistisch aus als in den vorangegangenen Monaten. Im Vergleich zum Vormonat berichteten die Unternehmen deutlich weniger häufig von einer Zunahme der Nachfrage, wie auch wesentlich seltener von einem Anstieg der Auftragsbestände. Beide Saldenwerte lagen jedoch noch klar über ihrem jeweiligen langfristigen Mittelwert. Die Vormonatsproduktion wurde nur noch stellenweise ausgeweitet. Ihre Lagerbestände an Fertigwaren bezeichneten die Betriebe nochmals erheblich öfter als zu klein. Drei Viertel der Befragten gaben im August an, dass die Produktionstätigkeit durch einen Mangel an Rohstoffen bzw. Vor-materialien behindert wurde. Für die kommenden Monate planten die Firmen öfter eine Steigerung der Fertigungsmenge. Vom Exportgeschäft wurden deutlich seltener positive Impulse erwartet als zuletzt. Die expansiven Personalplanungen wurden nochmals nach oben korrigiert.

Bei den Produzierenden von Vorleistungsgütern konnte der Saldo zur aktuellen Geschäftslage den im Juli erzielten Rekordwert nicht halten. Er sank deutlich und näherte sich dem Niveau des Frühjahrs. Die Nachfrage entwickelte sich weiterhin positiv, wenngleich dies abermals seltener der Fall war als im Vormonat. Eine Steigerung der Auftragsreserve meldeten die Betriebe wieder etwas häufiger als zuletzt. Die Angaben bezüglich zu geringer Lagerbestände an Fertigwaren nahmen weiter zu, gleichzeitig gingen die Meldungen zur Ausweitung der Vormonatsproduktion abermals zurück. 69% der Unternehmen monierten einen Mangel an Rohstoffen und Vormaterialien. Mit Blick auf die Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr nahm die Zuversicht weiter ab. Auch der Kennwert der Exportperspektiven sank gegenüber Juni, blieb aber auf einem im langfristigen Vergleich sehr hohen Niveau. Das Produktionstempo sollte in der nächsten Zeit wieder häufiger gesteigert werden. Die expansiven Personalplanungen wurden nochmals ein Stück nach oben korrigiert. Bedingt durch die Abwärtsbewegung beider Komponenten ging der Klimaindikator ein Stück zurück.

Die Zufriedenheit der Investitionsgüterherstellenden mit ihrer Geschäftssituation blieb im August konstant hoch, der Lageindikator gegenüber Juli unverändert. Die Erwartungen für das kommende halbe Jahr waren nicht ganz so optimistisch ausgeprägt wie im Vormonat. Daher sank der Klimaindikator etwas, behielt aber das langfristig betrachtet ausgezeichnete Niveau bei. Mancherorts gaben die Firmen eine dynamische Nachfrageentwicklung an, weit verbreitet berichteten sie von einer Zunahme der Auftragsbestände. Die Vormonatsproduktion war kaum noch ausgeweitet worden, die Fertigwarenbestände galten weiterhin – und nochmals öfter als zuletzt – als nicht ausreichend. Eine Ursache hierfür war Materialknappheit, 80% der Betriebe meldeten einen Mangel an Rohstoffen bzw. Vormaterialien. In der nächsten Zeit sollte die Produktion vielerorts und nochmal öfter als zuletzt hochgefahren werden. Die Zuversicht bei den Exportaussichten war weniger stark verbreitet als in den zurückliegenden Monaten. Die Personalplanungen wurden zum fünften Mal in Folge ein Stück nach oben korrigiert, es war Beschäftigungsaufbau vorgesehen.

Im Gegensatz zu den beiden Vormonaten berichteten die Konsumgüterproduzierenden im August beträchtlich seltener von einem Anziehen der Nachfrage oder einem Anstieg der Auftragsreserven, beide Saldenwerte sanken und waren nun einstellig positiv. Die Vormonatsproduktion war nur noch stellenweise expansiv geprägt, der Saldo der Fertigwarenlagerbestände sank unter seinen langfristigen Mittelwert. 62% der Befragten wurden durch Materialmangel in ihrer Produktionstätigkeit eingeschränkt. Im Kontrast zum Juli zeigten sich die Unternehmen jedoch insgesamt wieder zufrieden mit ihrer Geschäftslage. Mit Blick auf die erwartete Entwicklung im kommenden Halbjahr machte sich jedoch Pessimismus breit, der Erwartungsindikator drehte in den negativen Bereich. Der Kennwert der Exportperspektiven ging leicht zurück, die zuversichtlichen Stimmen behielten aber noch klar die Oberhand. Die expansiven Produktionspläne blieben gegenüber dem Vormonat annähernd unverändert. Die Beschäftigtenplanungen wurden etwas nach unten korrigiert, jedoch lag der zugehörige Saldo noch oberhalb seines historischen negativen Mittelwerts. Da die Aufwärtsbewegung der Lagekomponente überwog, verbesserte sich das Geschäftsklima deutlich und der Indikator erhielt wieder ein positives Vorzeichen.

Branchenentwicklung: Bei den Unternehmen der chemischen Industrie blieben die Geschäftserwartungen im Vergleich zum Juli annähernd unverändert, sie waren mancherorts von Zuversicht geprägt. Beim Auslandsgeschäft rechneten die Unternehmen noch weit verbreitet mit Steigerungen, wenn auch etwas seltener als zuletzt. Die Produktionspläne waren gegenüber dem Vormonat nochmal deutlich öfter expansiv ausgerichtet. Vielerorts war Beschäftigungsaufbau vorgesehen. Ihre momentane Geschäftslage stellte die Befragten spürbar weniger häufig zufrieden als zuletzt, der Lageindikator lag aber noch sichtlich oberhalb seines langfristigen Mittels. Das Geschäftsklima war nicht mehr ganz so günstig wie im Juli. Mit zunehmender Häufigkeit meldeten die Firmen eine günstige Nachfrageentwicklung und eine Zunahme der Orderbestände. Die Vormonatsproduktion war ein Stück seltener hochgefahren worden, der Saldo befand sich aber noch auf hohem Niveau. Dennoch wurden die Lagerbestände an Fertigwaren deutlich öfter als zu gering eingestuft. Bei 62% der Betriebe wurde die Produktionstätigkeit durch Materialmangel behindert.

Bei den Herstellenden von Gummi- und Kunststoffwaren bot sich auch im August ein gemischtes Bild: der Beurteilungssaldo der aktuellen Lage konnte den im Juli erzielten historischen Höchstwert seit Beginn der Zeitreihe 1991 nochmal überbieten. 78% der Unternehmen waren zufrieden mit ihrer Geschäftssituation, nur 0,8% befanden sie für ungünstig. Bei der Einschätzung der Perspektiven nahm dagegen die Skepsis weiter zu. Das Geschäftsklima blieb sehr milde, der Klimaindikator sank gegenüber dem Vormonat nur leicht. Im Kontrast zu den zurückliegenden Monaten berichteten die Firmen nur noch stellenweise von einem Anziehen der Nachfrage. Auch eine Steigerung der Auftragsbestände wurde deutlich seltener gemeldet. Die Vormonats-produktion war per saldo kaum noch ausgeweitet worden. Die Lagerbestände an Fertigwaren wurden weiterhin insgesamt als zu klein beschrieben, aber der Saldo stieg ein Stück an. 81% der Teilnehmenden gaben eine Behinderung der Produktionstätigkeit durch Materialmangel an. Die Exporterwartungen fielen spürbar optimistischer aus als zuletzt. Weit verbreitet waren sowohl Produktionspläne wie auch die Beschäftigtenplanungen expansiv ausgerichtet.

Im Druckgewerbe verschlechterte sich das Geschäftsklima im August spürbar, der Indikator sank tiefer in den negativen Bereich und lag nun unterhalb seines historischen Mittelwerts. Ausschlaggebend hierfür war die starke Eintrübung der Aussichten für die kommenden sechs Monate, ein Drittel der Unternehmen rechnete nun mit Geschäftsrückgängen, nur noch ein Fünftel mit einer positiven Entwicklung. Die Exporterwartungen waren noch stellenweise optimistisch. Die Produktionspläne waren vielerorts und deutlich häufiger als zuletzt expansiv ausgerichtet. Ihre Beschäftigungsplanungen korrigierten die Firmen nochmals nach oben, der Saldo notierte am aktuellen Rad knapp unter null. Mit Blick auf die gegenwärtige Geschäftssituation zeigten sich die Befragten wieder öfter zufrieden als im Juli. Mancherorts wurde noch von einem Anziehen der Nachfrage und steigenden Auftragsreserven berichtet, beides allerdings wesentlich seltener als zuvor. Der Saldenwert der Vormonatsproduktion notierte bei null, die Produktionstätigkeit blieb also insgesamt unverändert. Ihren Lagerbestand an Fertigwaren beurteilten die Teilnehmenden wieder häufiger als zu groß, der zugehörige Kennwert stieg sichtlich und lag nun etwas oberhalb seines langfristigen Branchendurchschnitts.

Die Produzierenden von Metallerzeugnissen bewerteten ihre Geschäftslage im August wesentlich seltener günstig als in den drei vorangegangenen Monaten, der Lageindikator befand sich aber langfristig betrachtet noch auf einem sehr guten Niveau. Deutlich öfter als zuletzt meldeten die Unternehmen eine dynamische Nachfrageentwicklung. Ähnlich häufig wie im Juli wurde von einer Zunahme der Auftragsbestände berichtet. Die Vormonatsproduktion war nur noch stellenweise ausgeweitet worden. Ihre Fertigwarenbestände bezeichneten die Befragten wieder öfter als unzureichend. Die Produktionspläne für die nächste Zeit blieben mancherorts expansiv ausgerichtet, dies aber nicht so häufig wie in den zurückliegenden Monaten. Ein Grund hierfür waren wohl die deutlich gesunkenen Geschäftserwartungen für das kommende halbe Jahr. Stellenweise hielten die Firmen noch eine günstige Entwicklung der Lage für wahrscheinlich. Die Exportaussichten blieben gegenüber Juli fast unverändert optimistisch. Ihre Personalplanungen korrigierten die Teilnehmenden nochmals nach oben, mancherorts ist mit Beschäftigungsaufbau zu rechnen. Aufgrund der Abwärtsbewegung beider Komponenten ging der Geschäftsklimaindikator wesentlich zurück, notierte aber noch weit oberhalb seines historischen Mittels.

Bei den Herstellenden von DV-Geräten, elektrischen und optischen Erzeugnissen stellte sich das Geschäftsklima im August wieder etwas günstiger dar als im Vormonat. Ihre Lage beurteilten die Unternehmen spürbar häufiger positiv, ein so hohes Niveau hatte der Indikator zuletzt Ende 2018 erreicht. Mit Blick auf die erwartete Entwicklung in den nächsten sechs Monaten ließ die Zuversicht nochmals nach, aber die Befragten rechneten noch vielerorts mit Zuwächsen. Im Vergleich zu den Vormonaten nahm die Nachfrage sichtlich weniger verbreitet zu. Die Auftragsbestände stiegen abermals häufiger an. Trotz der vielerorts gemeldeten Steigerung des Fertigungstempos im Vormonat galten die Lagerbestände an Fertigwaren weiterhin als unzureichend. In der nächsten Zeit sollte die Produktionstätigkeit großflächig ausgeweitet werden. Der Erwartungsindikator für das Exportgeschäft ging sichtlich zurück, befand sich aber weiterhin auf einem langfristig betrachtet sehr hohen Niveau. Weit verbreitet und nochmals öfter als zuvor war Beschäftigungsaufbau geplant.

Der Indikator zur Geschäftslage bei den Produzierenden von elektrischen Ausrüstungen sank am aktuellen Rand gegenüber dem im Vormonat erzielten Langzeithoch geringfügig. Sowohl zur Nachfragesituation wie auch zu den Auftragsbeständen gab es von den Unternehmen weit verbreitet positive Meldungen, wenn auch in beiden Fällen nicht ganz so häufig wie zuletzt. Die Vormonatsproduktion war wieder öfter hochgefahren worden, dennoch stufte über die Hälfte der Firmen den Lagerbestand an Fertigwaren als zu gering ein. Nur vereinzelt (bei knapp 2%) galt er als zu groß. Allerdings wurde ein Anteil von 84% der Befragten im August durch Materialmangel in der Produktion eingeschränkt. Die Perspektiven für das kommende halbe Jahr waren wesentlich seltener von Zuversicht geprägt als in den vorangegangenen Mona-ten. Der Erwartungsindikator notierte aber noch klar über seinem langfristigen Mittelwert. Beim Auslandsgeschäft rechneten die Teilnehmenden noch vielerorts mit positiven Impulsen, aber auch dies erheblich seltener als zuvor. Die expansiven Personalpläne wurden ein Stück nach unten korrigiert. Die Produktionsplanungen blieben auf einem ähnlich hohen Niveau wie im Juli. Das Geschäftsklima der Branche kann weiterhin als sehr günstig bezeichnet werden, auch wenn der Klimaindikator gegenüber dem Vormonat spürbar zurückging.

Bei den Maschinenbauunternehmen ging der Geschäftsklimaindikator gegenüber Juli ein Stück zurück, war aber im Langzeitvergleich weiterhin auf einem ausgesprochen hohen Niveau. Die aktuelle Situation beurteilten die Befragten nochmals geringfügig häufiger positiv als zuletzt. Mit Blick auf die erwartete Entwicklung im kommenden Halbjahr waren die optimistischen Stimmen noch weit verbreitet, auch wenn der Erwartungsindikator ein Stück weit sank. Die Saldenwerte zur Nachfragesituation und der Auftragslage gingen jeweils erkennbar zurück, notierten aber in beiden Fällen weit oberhalb ihres langfristigen Mittelwerts. Die Produktionstätigkeit war im Vormonat seltener ausgeweitet worden, ihre Lagerbestände an Fertigwaren bezeichneten die Firmen nochmals öfter als zu gering. 87% der Betriebe wurden durch die Knappheit an Vormaterialien und Rohstoffen bei der Produktion eingeschränkt. Für die nächste Zeit sollte die Fertigungsmenge wieder öfter erhöht werden. Die Ex-portaussichten blieben zuversichtlich, dies war allerdings deutlich seltener der Fall als zuletzt. Die Beschäftigungsplanungen wurden nochmals nach oben revidiert, der Saldo erreichte den höchsten Wert der vergangenen drei Jahre.

Die Produzierenden von Kraftwagen und Kraftwagenteilen berichteten im August erneut von einer rückläufigen Nachfrage. Im starken Kontrast zum Juli, in dem fast durchgehend von einer Steigerung die Rede gewesen war, meldeten die Unternehmen nun per saldo eine Abnahme der Auftragsreserven. Beinahe allerorts wurden die Lagerbestände an Fertigwaren als zu gering eingestuft. Die Vormonatsproduktion war sehr weit verbreitet gedrosselt worden. Ein Anteil von 69% der Firmen wurde durch einen Mangel an Vorprodukten und Rohstoffen in der Produktionstätigkeit behindert. Dennoch wurde die aktuelle Geschäftslage insgesamt so häufig positiv beurteilt wie zuletzt Ende 2018. Auch mit Blick auf die erwartete Entwicklung in den kommenden sechs Monaten nahm der Optimismus deutlich zu. In Folge verbesserte sich das Geschäftsklima merklich, der Indikator erreichte ein Langzeithoch. Zuletzt hatte er im Frühjahr 2017 auf so hohem Niveau notiert. Die Zuversicht bezüglich der Exportaussichten ließ erheblich nach, war aber noch mancherorts zu vernehmen. Ihre Personalplanungen korrigierten die Befragten nach unten, sie blieben aber expansiv ausgerichtet. Die Produktionstätigkeit sollte fast überall in der nächsten Zeit gesteigert werden.

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