Verarbeitendes Gewerbe: Besserung der Geschäftslage

Das Geschäftsklima im Verarbeitenden Gewerbe verbesserte sich im November erneut, der Indikator notierte erstmals seit April 2019 wieder im positiven Bereich. Grund hierfür war die deutlich günstigere Bewertung der momentanen Geschäftslage. Die Unternehmen berichteten weiterhin mancherorts von einer dynamischen Nachfrageentwicklung und gestiegenen Auftragsbeständen, wenn auch jeweils seltener als im Oktober. Von den Auslandsmärkten erwarteten weniger Teilnehmer positive Impulse als zuletzt, auch die allgemeinen Geschäftserwartungen verschlechterten sich, die optimistischen Stimmen behielten aber noch jeweils die Oberhand. Die Produktion war im Vormonat vielerorts ausgeweitet worden, die Fertigwarenbestände gingen – wohl aufgrund der günstigen Auftragslage – dennoch abermals zurück und der zugehörige Saldo lag nun unterhalb seines langfristigen Mittelwerts. Für die kommenden Monate waren mancherorts Produktionsausweitungen angedacht, allerdings spürbar seltener als zuletzt. Die Beschäftigtenpläne wurden etwas nach oben korrigiert, mit Neueinstellungen ist in den kommenden Monaten aber per saldo weiterhin nicht zu rechnen.

Im Vorleistungsgüterbereich büßte der Klimaindikator einen Teil der Vormonatsgewinne wieder ein. Die aktuelle Geschäftssituation wurde weniger häufig als günstig beurteilt, auch der Optimismus bei den Erwartungen für das nächste halbe Jahr nahm wieder ab. Die Exportaussichten fielen ebenfalls erstmals seit dem Frühjahr wieder zurückhaltend aus. Passend dazu wurden die Produktionspläne erheblich nach unten korrigiert, für die kommenden Monate ist noch mancherorts mit Anhebungen der Fertigungsmenge zu rechnen. Die Beschäftigtenplanungen fielen wieder häufiger restriktiv aus als im Oktober. Vielerorts berichteten die Teilnehmer von einer Zunahme der Nachfrage und auch der Auftragsbestände. In Folge einer weit verbreiteten Ausweitung der Produktion im Vormonat stiegen die Lagerbestände an Fertigwaren nun geringfügig an und der Saldo lag knapp unter seinem historischen Mittel.

Die Hersteller von Investitionsgütern beurteilten ihre momentane Geschäftslage im November nur noch stellenweise negativ, der Lageindikator setzte seine im Juni begonnene Aufwärtsbewegung fort. Hinsichtlich der Nachfragesituation wie auch der Auftragsbücher meldeten die Unternehmen nach wie vor Zunahmen, dies aber deutlich weniger verbreitet als im Oktober. Wohl aufgrund dieser günstigen Auftragslage reduzierten sich die Fertigwarenbestände ungefähr auf das langfristig durchschnittliche Niveau. Die Produktion war im Vormonat mancherorts ausgeweitet worden, auch für die nächste Zeit war eine Anhebung geplant, dies aber merklich seltener als zuletzt. Befragt nach dem erwarteten Umfang ihrer Exportgeschäfte gaben die Teilnehmer etwas seltener optimistische Einschätzungen ab als noch im Oktober. Was die allgemeinen Geschäftsperspektiven anbelangt, so rechneten die Betriebe am aktuellen Rand nur noch vereinzelt mit positiven Impulsen. Die Personalpläne wurden ein Stück nach oben revidiert, blieben aber restriktiv ausgerichtet. Insgesamt verbesserte sich der Geschäftsklimaindikator aufgrund der stärkeren Aufwärtsbewegung der Lagekomponente, blieb aber noch knapp im negativen Bereich.

Das Geschäftsklima bei den Konsumgüterproduzenten verschlechterte sich im November. Zwar fiel die Beurteilung der momentanen Lage wesentlich günstiger aus, der zugehörige Indikator notierte nur noch knapp unterhalb der Nulllinie. Jedoch gewannen die pessimistischen Stimmen mit Blick auf die Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr die Oberhand und diese Abwärtsbewegung überwog bei der Ermittlung des Klimaindikators. Auch nahm der Anteil der Unternehmen, die mit Rückgängen beim Exportgeschäft rechneten, sichtlich zu. Analog zu den verhaltenen Geschäftserwartungen wurden die Fertigungspläne nach unten korrigiert und sahen nur noch vereinzelt Anhebungen vor. Im starken Gegensatz zum Oktober monierten die Betriebe nun ein Nachlassen der Nachfrage. Die Auftragsbücher füllten sich weiterhin, wenn auch deutlich seltener als zuletzt. Der Lagerbestand an Fertigwaren veränderte sich gegenüber dem Vormonat kaum, obwohl die Produktion abermals weit verbreitet ausgeweitet wurde. Wohl aufgrund des günstigeren Lageurteils wurden die expansiven Beschäftigtenpläne ein Stück nach oben angepasst.

Branchenentwicklung: Das Geschäftsklima in der chemischen Industrie klarte im November auf, der Indikator machte einen großen Sprung nach oben und erreichte den höchsten Wert seit Januar 2018. Sowohl die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage fiel beträchtlich positiver aus als in den vergangenen Monaten, als auch die Einschätzung der Aussichten für das kommende halbe Jahr. Im Vergleich zum Oktober verbesserten sich die Exporterwartungen deutlich. Die Nachfrageentwicklung nahm erheblich an Fahrt auf und die Auftragsbestände stiegen auf breiter Front. Die Lagerüberhänge konnten erneut reduziert werden, auch wenn die Produktion zuletzt weit verbreitet angehoben worden war. Für das nächste Vierteljahr ist mit weiteren Ausweitungen der Fertigungsmenge zu rechnen, auch die Beschäftigtenpläne wurden nach oben korrigiert und deuten auf Neueinstellungen hin.

Im Bereich der Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren verschlechterte sich das Geschäftsklima am aktuellen Rand wieder spürbar. Dies war in erster Linie auf die starke Abnahme der Lagekomponente zurückzuführen, die derzeitige Situation wurde wesentlich seltener positiv bewertet. Die Betriebe berichteten weiterhin von einer dynamischen Nachfrageentwicklung wie auch von gestiegenen Orderbeständen, beides etwas weniger häufig als noch im Oktober. Trotz einer im Vormonat vielerorts angehobenen Produktion sanken die Fertigwarenbestände nun deutlich und der zugehörige Saldo notierte fast auf seinem langfristigen Mittelwert. Der Überhang der pessimistischen Stimmen bei der Einschätzung der allgemeinen Geschäftsperspektiven nahm wieder etwas zu, die Exporterwartungen verschlechterten sich erheblich. Wohl aufgrund der gesunkenen Lagerbestände planten die Unternehmen für die kommenden Monate mancherorts eine Ausweitung der Fertigungsmenge, die Personalplanungen wurden nach oben korrigiert, der entsprechende Saldo lag nun oberhalb seines historischen Durchschnitts.

Die Unternehmen des Druckgewerbes monierten im November vielerorts einen Rückgang der Nachfrage, die Auftragsreserven schrumpften nun per saldo. Mit ihrer Geschäftslage zeigten sich die Teilnehmer noch weit verbreitet unzufrieden, wenn auch seltener als im Oktober. Im Gegensatz zum Vormonat wurde kaum noch von einem unzureichenden Lagerbestand an Fertigwaren berichtet, da die Produktion zuletzt häufiger ausgeweitet wurde. Für die nächste Zeit waren dagegen weit verbreitet Drosselungen der Fertigung vorgesehen. Ein Grund hierfür waren die stark eingetrübten Erwartungen, knapp 62% der Firmen rechneten nun mit einer Verschlechterung ihrer Geschäfte im kommenden Halbjahr, niemand mit einer Verbesserung. Auch die Exportaussichten fielen ähnlich pessimistisch aus wie zuletzt. Bedingt durch den Einbruch des Erwartungsindikators verschlechterte sich das übergeordnete Geschäftsklima beträchtlich. Neueinstellungen waren laut den Personalplänen per saldo keine mehr vorgesehen.

Bei den Produzenten von Metallerzeugnissen verbesserte sich das Geschäftsklima im November, der Klimaindikator blieb aber noch im negativen Bereich. Ihre derzeitige Lage stellte die Unternehmen deutlich seltener unzufrieden, mit Blick auf die erwartete Entwicklung im nächsten halben Jahr nahm der Optimismus etwas ab. Per saldo rechneten die Teilnehmer nicht mehr mit positiven Impulsen aus ihrem Auslandsgeschäft. Angesichts erneut gesunkener Fertigwarenbestände war für die nächste Zeit trotzdem mancherorts eine Ausweitung der Produktion angedacht. Die Beschäftigtenpläne wurden nach oben korrigiert, blieben aber verbreitet restriktiv ausgerichtet. Zur gegenwärtigen Nachfragesituation und der Entwicklung der Auftragsbestände äußerten sich die Firmen deutlich häufiger positiv als zuletzt. Die Produktionsmenge war im Vormonat vielerorts angehoben worden.

Die Hersteller von DV-Geräten, elektrischen und optischen Erzeugnissen stuften ihre gegenwärtige Geschäftslage im November wieder häufiger als negativ ein. Der Entwicklung im nächsten halben Jahr blickten die Unternehmen weit verbreitet optimistisch entgegen, auch wenn der Überhang an positiven Stimmen nachließ. Durch die Abwärtsbewegung beider Komponenten verschlechterte sich das Geschäftsklima ebenfalls, der Indikator rutschte knapp unter die Nulllinie. Im starken Kontrast zum Vormonat berichteten die Teilnehmer nun per saldo von einem Abflauen der Nachfrage. Die Auftragsreserven nahmen noch mancherorts zu, aber erheblich seltener als zuletzt. Die Produktion war im Vormonat per saldo nicht mehr ausgeweitet worden. Die Firmen meldeten nun häufiger einen Anstieg der Fertigwarenbestände. Angesichts der noch mancherorts optimistischen Exporterwartungen und der günstigen allgemeinen Perspektiven wurden die Fertigungspläne für die nächste Zeit erneut expansiver gestaltet. Mit Neueinstellungen ist nur noch vereinzelt zu rechnen.

Bei den Produzenten von elektrischen Ausrüstungen stieg der Klimaindikator den siebten Monat in Folge an. Die aktuelle Lage wurde zum ersten Mal seit Juli 2019 per saldo wieder positiv eingeschätzt. Vielerorts meldeten die Unternehmen eine Steigerung der Nachfrage wie auch der Orderbestände. Aufgrund der günstigen Auftragslage reduzierten sich die Fertigwarenbestände abermals, obwohl die Produktion im Vormonat weit verbreitet angehoben worden war. Mit Blick auf das erwartete Auslandsgeschäft in den kommenden Monaten ging der Optimismus gegenüber Oktober stark zurück, war aber noch stellenweise zu vernehmen. Auch die allgemeinen Geschäftsperspektiven fielen nicht so verbreitet positiv aus wie zuletzt, der Erwartungsindikator befand sich aber nach wie vor auf einem sehr guten Niveau. Die Fertigungspläne wurden ein Stück nach unten revidiert, blieben aber expansiv ausgerichtet. Bei den Personalplanungen drehte der Saldo in den negativen Bereich, hier war mancherorts Stellenabbau geplant.

Die Maschinenbauunternehmen berichteten im Rahmen der jüngsten Umfrage von einer dynamischen Nachfrageentwicklung und steigenden Auftragsreserven, wenn auch beides deutlich seltener als zuletzt. Die Fertigung war im Oktober ausgeweitet worden, dies aber erheblich weniger häufig als im Vormonat. Angesichts der für die Branche im langfristigen Vergleich sehr niedrigen Lagerbestände planten die Firmen für die nächste Zeit mancherorts eine Anhebung der Produktionsmenge, dies allerdings nicht so oft wie zuletzt. Die Geschäftserwartungen für das nächste Halbjahr präsentierten sich weiterhin zuversichtlich, auch wenn nun weniger Teilnehmer mit Verbesserungen rechneten. Die Exportaussichten blieben gegenüber Oktober fast unverändert positiv, der Saldo stieg geringfügig an. Die Beschäftigtenpläne wurden nach unten korrigiert, es sind in der nächsten Zeit keine Neueinstellungen zu erwarten. Insgesamt verbesserte sich das Geschäftsklima, zum ersten Mal seit Juni 2019 drehte der Indikator wieder in den positiven Bereich.

Die Produzenten von Kraftwagen und Kraftwagenteilen zeigten sich im November mit ihrer momentanen Geschäftssituation wieder deutlich häufiger zufrieden. Dies, obwohl sie nun mancherorts eine nachlassende Nachfrage und sinkende Auftragsbestände meldeten. Die Fertigung war im Oktober erneut merklich ausgeweitet worden. Vor dem Hintergrund der gesunkenen Lagerbestände hatten die Unternehmen auch für die nächste Zeit expansive Produktionspläne, wenn dies auch erheblich seltener der Fall war als im Vormonat. Für die kommenden Monate rechneten die Betriebe nur noch stellenweise mit Geschäftsrückgängen, vom Auslandsgeschäft erwarteten sie nun seltener positive Impulse. Die Personalpläne deuten weiterhin auf eine großflächig geplante Reduktion der Mitarbeiterzahl hin. Bedingt durch die Aufwärtsbewegung beider Teilgrößen stieg der Geschäftsklimaindikator deutlich an und erhielt zum ersten Mal seit Februar dieses Jahres wieder ein positives Vorzeichen.

Zurück Drucken