Verarbeitendes Gewerbe: Geschäftslage klart etwas auf

Das Geschäftsklima im Verarbeitenden Gewerbe verbesserte sich zu Beginn dieses Jahres leicht, blieb aber im negativen Bereich. Die zum Ende des vergangenen Jahres negativ ausgefallenen Einschätzungen zur Geschäftslage drehten wieder in den positiven Bereich. Die Geschäftserwartungen fielen jedoch geringfügig skeptischer aus als zuletzt. Dabei wurden auch von den ausländischen Märkten keine neuen Impulse erwartet. Die Umfrageteilnehmer berichteten weiterhin von einer sinkenden Nachfrage, dementsprechend nahm auch die Zufriedenheit mit der Auftragslage weiter ab. Nachdem die Produktionsmenge nach wie vor gekürzt wurde, konnten auch die Lagerüberhänge deutlich reduziert werden. Für die kommenden Monate sind weitere Produktionskürzungen geplant, obschon seltener als im Vormonat. Mit 82,9% lag die Kapazitätsauslastung jedoch 2,2 Prozentpunkte unter dem langjährigen Durchschnitt. Die Beschäftigtenpläne blieben restriktiv und wurden zum fünften Mal in Folge nach unten korrigiert.

Im Vorleistungsgüterbereich stieg der Klimaindikator deutlich, behielt jedoch sein negatives Vorzeichen. Die befragten Unternehmen waren kaum noch unzufrieden mit ihrer derzeitigen Geschäftslage und auch mit Blick auf die kommenden Monate nahm der Pessimismus bedeutend ab. Die Exporterwartungen verbesserten sich zwar, mit einer Belebung des Auslandsgeschäfts ist jedoch weiterhin nicht zu rechnen. Die Produktion wurde – bei weiter sinkenden Auftragsbeständen – nicht ganz so häufig gedrosselt wie im Vormonat. Dennoch konnten die Lagerüberhänge reduziert werden und der Saldo bewegte sich wieder in Richtung seines langfristigen Mittels. Weitere Produktionskürzungen sind nur mehr vereinzelt geplant und auch die Beschäftigtenpläne fielen weniger restriktiv aus.

Der Klimaindikator im Investitionsgüterbereich stieg deutlich, blieb aber klar im negativen Bereich. Die Urteile zur momentanen Geschäftslage verbesserten sich spürbar, sie lagen aber weit unterhalb der Vorjahreswerte. Bei der Einschätzung der Geschäftsperspektiven behielten die negativen Stimmen die Oberhand und auch auf den ausländischen Märkten wurde mit weiteren Geschäftsrückgängen gerechnet. Die Unternehmen berichteten weiterhin von einer gesunkenen Nachfrage, wenngleich seltener als im Vormonat. Somit fielen auch die Urteile zur Auftragslage weniger negativ aus. Bei anhaltenden Produktionskürzungen konnten die Lagerüberhänge merklich reduziert werden. Für die kommenden Monate ist seltener, aber noch verbreitet mit Drosselungen der Produktion zu rechnen. Mit 83,0% war die Kapazitätsauslastung spürbar geringer als vor Jahresfrist (89,5%). Die Personalplanungen fielen erneut restriktiver aus.

Das Geschäftsklima im Konsumgüterbereich verbesserte sich im negativen Bereich leicht. Die befragten Unternehmen waren zwar kaum noch unzufrieden mit ihrer derzeitigen Geschäftssituation, für die kommenden Monate rechneten sie jedoch unverändert häufig mit Geschäftsrückgängen. Auch die Ausfuhrtätigkeit dürfte den Unternehmensmeldungen zufolge wieder sinken. Es berichteten deutlich mehr Umfrageteilnehmer von einer nachlassenden Nachfrage und auch die Auftragsbestände sanken vielerorts. Nachdem die Produktion zum Ende des vorangegangenen Jahres gekürzt wurde, konnten die Lagerüberhänge merklich reduziert werden. Für die kommenden Monate sind weitere Produktionskürzungen geplant. Die Kapazitätsauslastung lag mit 87,7% noch über dem langfristigen Mittelwert.

Branchenentwicklung: In der chemischen Industrie kühlte sich das Geschäftsklima leicht ab. Die befragten Firmen zeigten sich zwar bedeutend weniger unzufrieden mit ihrer aktuellen Lage, hinsichtlich der Geschäftserwartungen für die kommenden Monate nahmen die negativen Stimmen jedoch erheblich zu. Die Exporterwartungen hingegen fielen so optimistisch aus wie seit über einem Jahr nicht mehr. Die Nachfrage legte wieder zu und die seit einem halben Jahr bestehenden Lagerüberhänge konnten reduziert werden. Dies dürfte auch auf die seit Monaten gedrosselte Produktion zurückzuführen sein. Mit 78,7% lag die Kapazitätsauslastung deutlich unter dem Vorjahreswert. Für die kommenden Monate ist wieder eine Ausweitung der Produktion geplant, wenn auch seltener als zuletzt. Die Beschäftigtenpläne blieben jedoch restriktiv und wurden erneut nach unten korrigiert.

Im Bereich Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren verbesserte sich das Klima zu Jahresbeginn geringfügig im negativen Bereich. Die befragten Unternehmen waren zwar deutlich weniger unzufrieden mit ihrer derzeitigen Geschäftslage, hinsichtlich der Entwicklung in den kommenden Monaten nahm die Skepsis jedoch wieder zu. Auch auf den ausländischen Märkten wurden erheblich häufiger Geschäftsrückgänge antizipiert, so weit im negativen Bereich war der Saldo der Exporterwartungen zuletzt im Februar 1993. Die Nachfrage sank erneut und auch die Auftragsbestände schrumpften weiter. Dementsprechend stiegen die Lagerüberhänge, wenngleich die Produktion erneut häufiger gedrosselt wurde. Mit 78,3% lag die Kapazitätsauslastung 2,2 Prozentpunkte unter dem langfristigen Mittelwert. Für die kommenden drei Monate sind weitere Kürzungen der Fertigungsmenge geplant.

Das Geschäftsklima im Druckgewerbe gab zu Jahresbeginn nach. Die befragten Unter-nehmen waren nicht nur mit ihrer derzeitigen Lage weniger zufrieden, für die kommenden Monate wurden auch erneut häufiger Geschäftsrückgänge erwartet. Auf den ausländischen Märkten wurde per saldo vielerorts eine negative Entwicklung antizipiert. Die Nachfrage verlor weiter an Fahrt und die Urteile zur Auftragslage verschlechterten sich. Die Bestände an Fertigwaren waren nun vielerorts geräumt, dennoch sind für die kommenden Monate Produktionskürzungen vorgesehen. Mit 87,3% lag die Kapazitätsauslastung über dem langfristigen Mittelwert.

Im Bereich Herstellung von Metallerzeugnissen kühlte sich das ohnehin trübe Klima erneut leicht ab. Zwar rechneten deutlich weniger Unternehmen mit einer nachlas-senden Geschäftstätigkeit, die Ausfuhren dürften den Firmenmeldungen zufolge jedoch sinken. Mit der aktuellen Geschäftslage zeigten sich die Umfrageteilnehmer wesentlich unzufriedener, der Indikator war auf dem niedrigsten Stand der letzten zehn Jahre. Dies dürfte auch an der Auftragslage liegen, mehr als 60% der Befragten monierten diese. Obwohl die Produktion erneut vielerorts gedrosselt wurde, nahmen die seit einem halben Jahr bestehenden Lagerüberhänge deutlich zu. Für die kommenden Monate sind weitere Produktionskürzungen geplant, wenngleich nicht so weit verbreitet wie im Vormonat. Dabei war die Kapazitätsauslastung mit 77,0% ohnehin schon auf dem niedrigsten Stand seit Mitte 2010. Passend dazu wurden auch die restriktiven Beschäftigtenpläne wieder nach unten korrigiert.

Die derzeitige Stimmung unter den Herstellern von DV-Geräten, elektrischen und optischen Erzeugnissen verbesserte sich etwas. Da jedoch wieder häufiger mit Geschäftsrückgängen gerechnet wurde, sank der übergeordnete Klimaindikator leicht. Von den ausländischen Märkten wurden keine neuen Impulse mehr erwartet. Die Firmen berichteten häufiger von Rückgängen der Nachfrage und der Auftragsbestände. Die Lagerüberhänge konnten dennoch – dank zahlreicher Produktionskürzungen – merklich reduziert werden. Sie blieben aber auf einem für die Branche hohen Niveau. Für die kommenden Monate waren Drosselungen der Produktion nur vereinzelt geplant. Die Kapazitätsauslastung betrug 79,9% und lag damit 3,8 Punkte unter ihrem langfristigen Mittel. Die Beschäftigtenpläne wurden deutlich nach oben korrigiert, blieben aber restriktiv.

 

Das Klima im Bereich Herstellung von elektrischen Ausrüstungen verbesserte sich zu Beginn des Jahres spürbar, der Indikator blieb aber im negativen Bereich. Die negativen Meldungen hinsichtlich der momentanen Geschäftslage nahmen spürbar ab, waren aber weiterhin in der Überzahl. Hinsichtlich der weiteren Geschäftsentwicklung in den kommenden sechs Monaten waren die Umfrageteilnehmer im Gegensatz zum Vormonat nun verhalten optimistisch. Dabei wurden auch vom Auslandsgeschäft neue Impulse erwartet. Die Nachfrage sank wieder merklich häufiger, dennoch waren die befragten Firmen nicht mehr ganz so unzufrieden mit ihrer Auftragslage wie zuletzt. Die Lagerüberhänge konnten abgebaut werden und die Fertigwarenbestände lagen nun sogar auf einem für die Branche niedrigen Niveau. Dazu dürfte auch beigetragen haben, dass die Produktion zuletzt wieder gedrosselt wurde. Die Produktionspläne für die kommenden Monate wurden nach oben korrigiert, genauso wie die Personalpläne; beide blieben jedoch restriktiv ausgerichtet. Mit 85,7% lag die Kapazitätsauslastung knapp über dem langfristigen Mittel.

Im Maschinenbau sank der Klimaindikator im Januar wieder. Die Umfrageteilnehmer beurteilten nicht nur ihre aktuelle Geschäftslage negativer, auch die Geschäftserwartungen wurden skeptischer eingestuft. Gleichzeitig verschlechterten sich auch die Exporterwartungen deutlich. Die Nachfrage sank den Umfrageergebnissen zufolge erneut häufiger und die Unternehmen beurteilten ihre Auftragslage negativer. Obschon die Produktion erheblich seltener gekürzt wurde als im Vormonat, konnten die Fertigwarenbestände auf ein für die Branche übliches Maß reduziert werden. Für die kommenden drei Monate sind weitere Produktionskürzungen geplant, jedoch etwas seltener als im Vormonat. Die Kapazitätsauslastung lag mit 83,3% 5,9 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Die Beschäftigtenpläne wurden nach unten korrigiert.

Das Geschäftsklima im Bereich Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen verbesserte sich zum Anfang des Jahres deutlich, der Indikator blieb aber noch klar unterhalb des langfristigen Mittelwerts. Ursächlich für die Verbesserung waren die Einschätzungen zur aktuellen Lage, die merklich positiver ausfielen als in den vorangegangenen Monaten. Mit Blick auf die weitere Geschäftsentwicklung nahmen die skeptischen Stimmen jedoch spürbar zu, obschon von den ausländischen Märkten mancherorts neue Impulse erwartet wurden. Die Nachfrage legte wieder zu und die seit Herbst negativen Einschätzungen zur Auftragslagen nahmen sichtlich ab. Gleichzeitig wurde die Produktion weiter gekürzt, was sich in deutlich geringeren Beständen an Fertigwaren zeigte. Die saisonbereinigten Produktionspläne wurden nach unten korrigiert, mit 85,8% war die Kapazitätsauslastung 4,6 Prozentpunkte geringer als vor Jahresfrist. Beinahe alle befragten Unternehmen planen, ihren Mitarbeiterstamm in den kommenden drei Monaten zu reduzieren.

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