08.04.2020|GroßhandelEinzelhandel

Handel im Fokus: Eingetrübtes Geschäftsklima im Einzelhandel

Die baden-württembergischen Großhändler berichteten im März per saldo von einer ungünstigeren Geschäftslage und von Umsatzeinbußen. Gleichzeitig erwartete mehr als die Hälfte der Befragten eine weitere Verschlechterung in den kommenden sechs Monaten, so dass in Folge der übergeordnete Geschäftsklimaindikator auf den niedrigsten Stand seit Mai 2009 fiel. Fast drei Viertel der befragten Großhändler berichteten von einer Behinderung der Geschäftstätigkeit. Davon gaben 46% an, unter mangelnder Nachfrage zu leiden. Im Vergleich zum Dezember stieg der Anteil damit um 9% an. Der Mangel an Fach- bzw. Arbeitskräften blieb in etwa auf dem gleichen Niveau (30% bzw. 14%). Während der Lagerbestand ein Stück weit abgebaut werden konnte, waren die Bestellpläne wieder häufiger restriktiv ausgerichtet. Auch die Personalplanung sah per saldo eine Reduktion der Mitarbeiterzahl vor, wobei 81% der Großhändler keine Änderung erwartete. Die Verkaufspreise entwickelten sich verhalten, auch für die kommenden drei Monate erwarteten die Großhändler nur vereinzelt Spielräume für Preiserhöhungen.

Im baden-württembergischen Einzelhandel rutschte der Geschäftsklimaindikator spürbar tiefer in den negativen Bereich. Ein niedrigerer Wert wurde zuletzt im Februar 2010 ermittelt. Zwar lag der Saldo der aktuellen Geschäftslage weiterhin knapp im positiven Bereich, jedoch erwarteten 58% der Befragten für die kommenden sechs Monate eine Geschäftsverschlechterung. Lediglich 12% gingen von einer guten Entwicklung aus. 68% der Teilnehmer berichteten von einer Behinderung der Umsatztätigkeit. Der Anteil lag damit in etwa auf dem Niveau der vorangegangenen 5 Quartale. Im Vergleich zum Dezember stieg der Mangel an Arbeitskräften von 10 auf 20% an. Der Fachkräftemangel stieg von 34 auf 37%. Von einer unzureichenden Nachfrage berichteten 33% der Befragten, dieser Wert lag in etwa auf dem Niveau vom Dezember 2019. Die Lagerüberhänge stiegen merklich an und lagen nun über dem langfristigen Mittelwert. Die Bestelltätigkeit soll dementsprechend deutlich eingeschränkt werden. Der dazugehörige Saldo lag auf dem niedrigsten Wert seit Oktober 2009. Die Einzelhändler konnten ihre Verkaufspreise den Angaben nach weniger häufig anheben und sahen auch für die kommenden drei Monate seltener Gelegenheit für Preissteigerungen.

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