09.03.2022|Bauhauptgewerbe

Bauhauptgewerbe: Weiterhin günstige Geschäftslage

Im Bauhauptgewerbe ging der Geschäftsklimaindikator im Februar zurück. Nicht ganz so häufig wie im Januar bewerteten die Firmen ihre momentane Lage positiv. Aber der Lageindikator notierte noch mehr als 60 Saldenpunkte über seinem historischen Mittel. Die Auftragsbestände entsprachen am aktuellen Rand einer Produktion von 4,9 Monaten (4,8 zuletzt). Damit lag der Wert ein Stück über dem Ergebnis vom Februar 2021 in Höhe von 4,2 Monaten. Ihren Arbeitsvorrat beurteilten die Befragten verglichen mit Januar geringfügig seltener als verhältnismäßig groß. Die Ausnutzung der Maschinenkapazität gaben die Teilnehmenden nun mit 83,1% an (83,8% zuletzt), sie lag damit über der Quote vom Vorjahresmonat (80,9%). Mit Blick auf die Geschäftserwartungen für das kommende Halbjahr gingen die Teilnehmenden nun von einem gleichbleibenden Zustand aus, der Saldo sank und lag bei null. Ähnlich häufig wie im Januar rechneten die Baufirmen mit Baupreissteigerungen. Im Rückblick meldeten sie deutlich öfter als zuletzt gestiegene Baupreise. Die Personalpläne wurden etwas nach oben korrigiert und deuteten vielerorts auf Beschäftigungsaufbau hin. Die Meldungen zu einer Einschränkung der Bautätigkeit nahmen im Februar wieder etwas zu, die Quote stieg auf 63,0% (60,6% zuletzt). Im Vorjahresmonat lag der Anteil höher bei 66,3%. Am meisten genannt wurden am aktuellen Rand widrige Witterungsverhältnisse (33,7% aktuell, 29,2% zuletzt). Fachkräftemangel wurde nicht mehr so häufig moniert, nun berichteten 21,3% der Unternehmen von Problemen, geeignetes Personal zu finden (33,2% zuletzt). An nächster Stelle der Angaben folgte Materialmangel mit 18,9% (22,7% zuletzt), die rückläufige Tendenz der vergangenen Monate hielt damit weiterhin an. Auftragsmangel führte mit 13,1% der Meldungen etwas seltener zu Einschränkungen als im Januar mit 15,9%. Unter dem Punkt „sonstige Faktoren“ eingestufte Beeinträchtigungen meldeten 11,5% der Bauunternehmen (8,0% zuletzt). Anderen möglichen Hemmnissen (Auftragsstornierungen, Finanzierungs-engpässen) wurde den Februar-Resultaten nach nur eine vergleichsweise geringe Bedeutung beigemessen.

Die im Hochbau tätigen Bauunternehmen rechneten für das kommende Halbjahr per saldo mit keinen Veränderungen der Geschäftsentwicklung. Mit ihrer aktuellen Lage zeigten sich die Teilnehmenden nochmals öfter zufrieden. Da die Abwärtsbewegung der Erwartungskomponente leicht überwog, ging der Geschäftsklimaindikator geringfügig zurück. Im Langzeitvergleich behielt er ein ausgezeichnetes Niveau bei. In allen drei betrachteten Hochbausparten ging der Klimaindikator im Februar leicht zurück. Im öffentlichen Hochbau wurde die Geschäftslage etwas seltener positiv beurteilt. Bei der Einschätzung der Perspektiven nahm die Skepsis wieder zu. Im gewerblichen Hochbau nahmen die pessimistischen Angaben bei den Geschäftserwartungen wieder zu. Die aktuelle Situation wurde dagegen etwas öfter als günstig eingestuft. Die Bauunternehmen im Wohnungsbau gingen seltener als im Januar von Geschäftszuwächsen im nächsten halben Jahr aus. Ihre momentane Lage stellte sie nochmals öfter zufrieden als im Vormonat. Im Mittel aller Hochbausparten blieb die Reichweite der Auftragsreserve gegenüber Januar konstant bei 5,6 Monaten. Sie lag damit klar über dem Wert des Vorjahresmonats von 4,9 Monaten. Der Kapazitätsauslastungsgrad des Geräte- und Maschinenparks nahm etwas zu auf 82,4% (80,3% zuletzt) und lag damit oberhalb des Vorjahreswerts von 77,9%.

Im Tiefbau ging der Geschäftsklimaindikator im Februar spürbar zurück, lag jedoch noch mehr als 30 Punkte über seinem historischen Mittel. Vielerorts bewerteten die Unternehmen ihre aktuelle Lage positiv, dies jedoch seltener als zu Jahresbeginn. Bei der Einschätzung der Perspektiven in den kommenden sechs Monaten gewannen nun per saldo wieder die pessimistischen Angaben die Oberhand. Der Auslastungsgrad der Maschinenkapazität sank ein Stück, von 81,4% im Januar auf nunmehr 75,7%. Im Vorjahresmonat war die Quote mit 71,1% niedriger ausgefallen. Die Reichweite der Auftragsreserve stieg auf 3,3 Monate (3,1 zuletzt; 2,6 im Februar 2021).

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