Verarbeitendes Gewerbe: Erwartungen verbessern sich

Im Verarbeitenden Gewerbe legte der Geschäftsklimaindikator merklich zu und notierte nun knapp unter null. Gegenüber Oktober blickten die Unternehmen deutlich seltener pessimistisch auf die erwartete Entwicklung in den kommenden sechs Monaten. Sie bewerteten ihre aktuelle Lage hingegen nochmal weniger häufig positiv. Weiterhin war die Nachfrage rückläufig, dies öfter als im Vormonat. Erneut gingen weniger neue Aufträge ein, allerdings meldeten die Firmen das nicht so oft wie zuletzt. Erstmals seit Februar 2021 notierte der Saldenwert der Lagerbestände an Fertigwaren wieder über null, die Bestände wurden damit nicht mehr als zu gering eingestuft. Anders als zuvor wurde die Vormonatsproduktion nun vielerorts zurückgefahren. Für die nächste Zeit war stellenweise eine Ausweitung der Produktionstätigkeit vorgesehen. Die Exportaussichten verbesserten sich deutlich. Die Firmen rechneten nun mit einer konstanten Beschäftigtenzahl in den kommenden Monaten. Noch erwartete mehr als die Hälfte der Befragten steigende Preise in den kommenden Monaten, allerdings ließ die Tendenz gegenüber den Vormonaten nach.

Ihre Geschäftslage beurteilten die Vorleistungsgüterproduzierenden im November bedeutend seltener positiv als in den zurückliegenden Monaten. Weit verbreitet meldeten die Unternehmen einen Rückgang der Nachfrage wie auch der Auftragsreserven. Vor diesem Hintergrund stiegen – trotz abermals gedrosselter Vormonatsproduktion – die Lagerbestände an Fertigwaren weiter an. Allerdings lag der entsprechende Saldo noch klar unter seinem historischen Durchschnitt. Der Pessimismus bei den Geschäftserwartungen ließ gegenüber den beiden zurückliegenden Monaten nach, war aber im Langzeitvergleich noch auf sehr hohem Niveau. Die Exportaussichten trübten sich wieder etwas mehr ein. Weiterhin war für die nächste Zeit eine Verringerung der Fertigungsmenge vorgesehen. Die Personalplanungen wurden erneut nach oben korrigiert, stellenweise war Beschäftigungsaufbau geplant. Da die Abwärtsbewegung der Lagekomponente überwog, sank der Geschäftsklimaindikator noch etwas tiefer in den negativen Bereich.

Gegenüber dem Oktober-Tief verbesserten sich die Geschäftsaussichten der Investitionsgüterherstellenden im November, der Pessimismus nahm stark ab. Im Exportbereich erwarteten die Unternehmen wieder Zuwächse. Die expansiven Produktions- wie auch Personalplanungen wurden jeweils ein Stück nach oben korrigiert. Ihre aktuelle Geschäftslage stellte die Befragten etwas häufiger zufrieden als zuletzt. Bei Nachfrage und Auftragsbestand wurden weiterhin Rückgänge gemeldet. Anders als in den zurückliegenden Monaten stuften die Teilnehmenden ihre Lagerbestände nun kaum noch als zu gering ein. Die Vormonatsproduktion wurde punktuell zurückgefahren. Da der Saldenstand beider Komponenten anstieg, klarte das Geschäftsklima auf und der Klimaindikator notierte wieder im positiven Bereich.

Die pessimistischen Einschätzungen der Konsumgüterproduzierenden in Bezug auf ihre Perspektiven in den kommenden sechs Monaten nahmen im November stark ab. Dies war auch in Bezug auf die Exporterwartungen der Fall. Ihre derzeitige Geschäftssituation beurteilten die Unternehmen hingegen erneut häufiger negativ. Da die Aufwärtsbewegung der Erwartungskomponente überwog, stieg der Geschäftsklimaindikator wesentlich an. Er lag jedoch nach wie vor tief im negativen Bereich. Im starken Kontrast zum Oktober meldeten die Firmen nur noch stellenweise eine rückläufige Nachfrage, Auftragsrückgänge sogar nur noch vereinzelt. Die Lagerbestände nahmen deutlich zu, der Saldo näherte sich seinem Langzeitdurchschnitt. Nicht ganz so häufig wie zuvor wurde die Produktionstätigkeit im Vormonat zurückgefahren. Für die nächste Zeit war weiterhin eine Reduzierung der Fertigungsmenge geplant. Etwas öfter als zuletzt gingen die Befragten von Personalabbau aus.

Branchenentwicklung: Das Geschäftsklima in der chemischen Industrie verschlechterte sich im November nochmals deutlich. Zwar wurde die aktuelle Lage anders als im Oktober wieder per saldo positiv beurteilt. Jedoch nahm der Pessimismus bei der Einschätzung der Perspektiven immens zu. Mehr als zwei Drittel der Unternehmen rechnete mit Geschäftsrückgängen, niemand mit Zuwächsen. Auch die Exporterwartungen fielen weiterhin pessimistisch aus, wenn auch gegenüber Oktober etwas seltener. Vielerorts und jeweils öfter als zuletzt war für die nächste Zeit eine Reduzierung des Personals und der Produktionstätigkeit geplant. Im Rückblick berichteten die Firmen von gesunkener Nachfrage und einem Rückgang der Auftragsbestände, jedoch beides deutlich seltener als im Rahmen der Oktober-Befragung. Die Vormonatsproduktion wurde bedeutend seltener gedrosselt als zuvor. Der Lagerdruck nahm nochmals merklich zu, der Saldo der Fertigwarenbestände erreichte den höchsten Wert seit November 1993.

Im Kontrast zu den beiden vorhergehenden Monaten monierten die Herstellenden von Gummi- und Kunststoffwaren im November weit verbreitet einen Rückgang der Nachfrage. Wie auch im Oktober wurde stellenweise von gesunkenen Auftragsreserven berichtet. Vor diesem Hintergrund beurteilten die Firmen ihre aktuelle Geschäftssituation deutlich seltener als günstig. Allerdings notierte der Lageindikator noch mehr als zwanzig Punkte über seinem historischen Durchschnitt. Die Lagerbestände an Fertigwaren galten wieder seltener als zu gering. Die Vormonatsproduktion wurde weniger häufig ausgeweitet wie zuvor. Mit Blick auf die erwartete Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr machte sich spürbar mehr Pessimismus breit. Dagegen rechneten die Befragten nun wieder stellenweise mit positiven Impulsen beim Exportgeschäft. Produktions- wie auch Beschäftigungspläne wurden nach unten korrigiert und waren nun per saldo restriktiv ausgerichtet. Da sich beide Komponenten nach unten bewegten, verschlechterte sich das Geschäftsklima deutlich, der Klimaindikator lag bei null.

Im Druckgewerbe stieg der Geschäftsklimaindikator im November zwar deutlich an, lag aber weiterhin tief im negativen Bereich. Ausschlaggebend dafür war die starke Abnahme der pessimistischen Einschätzungen bei den Geschäftsperspektiven. Doch rechneten am aktuellen Rand noch knapp zwei Drittel der Firmen mit Geschäftsrückgängen im nächsten halben Jahr, niemand mit einer Verbesserung. Die momentane Lage wurde merklich häufiger als ungünstig eingestuft. Mancherorts meldeten die Befragten weiterhin eine rückläufige Nachfrage und gesunkene Auftragsbestände, beides jedoch wesentlich seltener als in den zurückliegenden Monaten. Die Vormonatsproduktion wurde wieder erheblich öfter zurückgefahren. Die Lagerbestände galten per saldo als zu gering. Auch für die nächste Zeit war eine Reduzierung der Fertigungstätigkeit vorgesehen, dies aber in geringerem Ausmaß wie zuvor. Die Exportaussichten fielen ähnlich häufig pessimistisch aus wie in den Monaten davor. Zwar lag der Saldo der Beschäftigtenerwartungen noch knapp unter seinem (negativen) historischen Mittelwert, doch gegenüber den Vormonaten stieg er wesentlich an.

Gegenüber Oktober beurteilten die Produzierenden von Metallerzeugnissen ihre Geschäftslage im November wesentlich häufiger positiv. Anders als zuvor meldeten die Firmen nur noch stellenweise einen Rückgang bei Nachfrage und Auftragsreserven. Die Fertigwarenlager galten per saldo als ausreichend gefüllt. Die Vormonatsproduktion wurde wieder zurückgefahren. Mit Blick auf die erwartete Geschäftsentwicklung in den nächsten sechs Monaten nahmen die pessimistischen Angaben deutlich ab. Die Exportaussichten fielen ein Stück weit häufiger optimistisch aus als zuvor. Die expansiven Produktions- wie auch Personalplanungen wurde jeweils spürbar nach oben korrigiert. Da sich beide Komponenten verbesserten, stieg der Geschäftsklimaindikator stark an und notierte noch knapp unter null.

Das Geschäftsklima bei den Herstellenden von DV-Geräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen verschlechterte sich im November deutlich. Zwar wurde die aktuelle Lage wieder häufiger positiv bewertet. Jedoch schätzten die Firmen ihre weitere Geschäftsentwicklung im nächsten halben Jahr wesentlich öfter negativ ein als zuletzt. Weiterhin monierten die Befragten Rückgänge bei Nachfrage und Orderbeständen. Die Vormonatsproduktion wurde abermals gesteigert, wenn auch seit drei Befragungswellen mit nachlassender Tendenz. Die Lagerbestände nahmen deutlich zu und galten nun nicht mehr als zu gering. Für die nächste Zeit planten die Unternehmen häufiger eine Ausweitung der Produktionstätigkeit. Der Optimismus bei den Exporterwartungen ließ nach und war nur noch stellenweise zu beobachten. Ihre Personalplanungen reduzierten die Teilnehmenden bedeutend nach unten, sie waren aber noch mancherorts expansiv ausgerichtet.

Da sich bei den Produzierenden von elektrischen Ausrüstungen im November die Abnahme des Lageindikators und der Anstieg des (weiterhin negativen) Erwartungsindikators beinahe gegenseitig ausglichen, gab es kaum eine Veränderung des Geschäftsklimas. Der Klimaindikator stieg marginal an, lag jedoch weiterhin klar im negativen Bereich. Im Vergleich zum Oktober meldeten die Unternehmen wesentlich seltener einen Nachfragerückgang. Von gesunkenen Auftragsreserven wurde ähnlich häufig berichtet wie zuletzt. Bei der Vormonatsproduktion gab es per saldo so gut wie keine Veränderung. Der Saldenwert der Lagerbestände notierte nun bei null, damit galten sie insgesamt als ausreichend. Zum ersten Mal seit Dezember 2020 wurden sie nicht mehr als zu gering eingestuft. Die Fertigungs- wie auch die Beschäftigungspläne wurden nach oben korrigiert und waren nun stellenweise expansiv gestaltet. Die Erwartungen ans Exportgeschäft trübten sich etwas weiter ein.

Im Maschinenbau nahm der Pessimismus bei den Geschäftserwartungen gegenüber den beiden Vormonaten stark ab. Die Exportaussichten blieben ähnlich wie im Oktober stellenweise zuversichtlich. Produktions- wie auch Personalplanungen waren mancherorts expansiv ausgerichtet. Ihre momentane Geschäftssituation stellte die Unternehmen nicht mehr ganz so häufig zufrieden wie in den vorangegangenen Monaten. Jedoch notierte der Lageindikator noch mehr als zwanzig Punkte über seinem Langzeitdurchschnitt. Ähnlich oft wie im Oktober wurde eine rückläufige Nachfrage gemeldet. Bei den Auftragsbeständen waren nun punktuell Zuwächse zu beobachten. Die Vormonatsproduktion wurde per saldo ausgeweitet. Der Saldo der Fertigwarenbestände setzte seine Aufwärtstendenz fort und lag nun knapp unter null. Da die Aufwärtsbewegung der Erwartungskomponente klar überwog, verbesserte sich das Geschäftsklima deutlich und der Klimaindikator drehte wieder in den positiven Bereich.

Bei den Produzierenden von Kraftwagen und Kraftwagenteilen verbesserte sich das Geschäftsklima im November wieder ein Stück weit. Ausschlaggebend dafür war der spürbare Anstieg des Erwartungsindikators. Die Unternehmen blickten nur noch stellenweise mit Skepsis auf die Geschäftsentwicklung im kommenden Halbjahr. Die Exportaussichten fielen erheblich öfter optimistisch aus als zuletzt. Die aktuelle Lage wurde nochmals seltener positiv beurteilt, der Lageindikator rutschte unter seinen Langzeitdurchschnitt. Anders als im Oktober wurde wieder von einem Nachfragerückgang berichtet. Die Meldungen zu gesunkenen Auftragsbeständen nahmen ab. Die Vormonatsproduktion wurde auf breiter Front zurückgefahren. Die Lagerbestände nahmen nochmal etwas zu, galten per saldo aber noch als zu gering. Für die nächste Zeit war weit verbreitet eine Steigerung der Produktionstätigkeit vorgesehen. Beschäftigungsabbau planten die Firmen seltener als zuletzt.

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