Verarbeitendes Gewerbe: Geschäftslage nur noch befriedigend

Im Verarbeitenden Gewerbe verschlechterte sich das Geschäftsklima gegenüber Januar deutlich und der Klimaindikator rutschte unter die Nulllinie. Ursache hierfür war die Beurteilung der aktuellen Lage. Im Kontrast zu den vorhergehenden Monaten sank der Lageindikator stark ab und die Geschäftssituation wurde nun per saldo als befriedigend bewertet. Die Erwartungen fielen abermals etwas seltener pessimistisch aus als zuletzt. Wesentlich öfter als zuvor meldeten die Firmen im Februar einen Rückgang der Nachfrage. Seltener als im Januar wurden gesunkene Auftragsbestände angegeben. Angesichts der per saldo unverändert gebliebenen Vormonatsproduktion nahmen die Lagerbestände spürbar zu und der entsprechende Saldenwert näherte sich seinem Langzeitdurchschnitt. Anders als zuletzt gingen die Unternehmen nun nur noch stellenweise von Rückgängen beim Exportgeschäft in den nächsten Monaten aus. Die Fertigungspläne blieben expansiv, wenn auch verglichen mit Januar weniger häufig. Beschäftigungsabbau war am aktuellen Rand nicht mehr vorgesehen, sondern ein gleichbleibender Personalbestand. Der Materialmangel in der Industrie entspannte sich weiter. Im Februar berichteten 41,2% der befragten Firmen von entsprechenden Problemen (46,9% zuletzt). Das ist der niedrigste Wert der vergangenen beiden Jahre.

 

Positive Tendenzen bei den folgenden Branchen:

Im Vergleich zu den vorangegangenen Monaten verbesserte sich das Geschäftsklima in der chemischen Industrie im Februar deutlich, der Indikator drehte wieder in den positiven Bereich. Ausschlaggebend hierfür war das wesentlich günstigere Lageurteil. Im Kontrast zu den Vormonaten stiegen Nachfrage und Auftragsbestände wieder an. Die allgemeinen Geschäftserwartungen blieben ähnlich pessimistisch wie im Januar, die Exportaussichten dagegen fielen nun per saldo wieder optimistisch aus.

Bei den Produzierenden von Metallerzeugnissen war gegenüber Januar eine spürbare Verbesserung aller drei Hauptindikatoren zu beobachten. Noch waren die Geschäftserwartungen mancherorts pessimistisch. Vom Exportgeschäft erwarteten die Befragten wieder stellenweise Zuwächse. Die Produktionspläne waren häufiger restriktiv ausgerichtet als zuletzt.

Im Maschinenbau klarten die Exporterwartungen im Februar wieder deutlich auf. Produktions- wie auch Personalplanungen waren öfter expansiv ausgerichtet als zuletzt. Die Geschäftsaussichten für das kommende halbe Jahr waren – anders als in den zurückliegenden Monaten – nur noch stellenweise pessimistisch geprägt. Die momentane Geschäftssituation wurde etwas seltener positiv beurteilt als im Januar. Da die Aufwärtsbewegung der Erwartungskomponente überwog, verbesserte sich das Geschäftsklima merklich und der Klimaindikator notierte wieder über null.

 

Lage verschlechtert sich bei den folgenden Branchen:

Bei den Herstellenden von DV-Geräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen waren im Februar einige negative Tendenzen zu beobachten. Da die aktuelle Lage wesentlich seltener positiv bewertet wurde als im Januar, sank der Klimaindikator unter seinen Langzeitdurchschnitt. Verglichen mit dem Vormonat nahm der Pessimismus bei den Geschäftsaussichten leicht zu. Die Exporterwartungen waren nur noch vereinzelt optimistisch. Bei der Entwicklung der Auftragsbestände waren spürbar häufiger Rückgänge zu erkennen. Trotz gleichbleibender Produktionstätigkeit im Vormonat stiegen die Lagerbestände stark an. Der gemeldete Materialmangel blieb in dieser Branche auf einem hohen Niveau (69,9% aktuell; 76,1% zuletzt).

Die Geschäftslage der Produzierenden von Kraftwagen und Kraftwagenteilen verschlechterte sich im Februar stark. Die Firmen arbeiten derzeit noch ihre Aufträge ab (die Auftragsbestände wurden auch häufiger positiv beurteilt), doch die Nachfrage potenzieller Käufer brach im Februar drastisch ein. Die Geschäftserwartungen der Teilnehmenden trübten sich wieder spürbar ein. Gleichzeitig rechneten sie, anders als zuletzt, nun mit Zuwächsen beim Exportgeschäft. Die Produktion sollte nach wie vor in der nächsten Zeit ausgeweitet werden. Erstmals seit Mai 2022 waren die Personalplanungen wieder per saldo expansiv geprägt.

Zurück Drucken