Verarbeitendes Gewerbe: Klima bleibt stabil

Das Geschäftsklima im Verarbeitenden Gewerbe verschlechterte sich im Dezember minimal im Vergleich zum Vormonat, der Indikator blieb aber klar im positiven Bereich. Im Gegensatz zum November wurde die momentane Geschäftslage nun per saldo wieder als negativ bewertet. Für das kommende halbe Jahr erwarteten die Unternehmen dagegen häufiger eine Verbesserung, auch bei ihren Auslandsgeschäften. Öfter als zuletzt berichteten die Firmen von einer dynamischen Nachfrageentwicklung und einer Zunahme der Auftragsbestände. Die Produktion war im Vormonat noch mancherorts ausgeweitet worden, wenn auch deutlich seltener als zuvor. Wohl aufgrund der vergleichsweise günstigen Auftragslage gingen die Fertigwarenbestände abermals zurück. Für die kommenden Monate waren noch stellenweise Produktionsausweitungen angedacht, die Pläne wurden aber erneut nach unten revidiert. Die Personalplanungen fielen nicht ganz so häufig restriktiv aus wie zuletzt, mit Neueinstellungen ist in den kommenden Monaten aber per saldo weiterhin nicht zu rechnen.

Im Vorleistungsgüterbereich waren im Dezember positive Tendenzen zu beobachten: die aktuelle Geschäftssituation wurde spürbar häufiger positiv beurteilt als im bisherigen Jahresverlauf. Vielerorts – und öfter als im November – berichteten die Betriebe von einer Zunahme der Nachfrage wie auch der Auftragsbestände. Im Vormonat war die Produktionsmenge weit verbreitet aufgestockt worden. Angesichts der – auf ein für diesen Bereich unterdurchschnittliches Niveau – gesunkenen Fertigwarenbestände waren die Fertigungspläne für die nächste Zeit expansiv ausgerichtet, dies allerdings seltener als zuletzt. Im Kontrast zum November erwarteten die Unternehmen wieder positive Impulse von den Auslandsmärkten. Auch die allgemeinen Geschäftsaussichten fielen häufiger optimistisch aus als zuvor. Die Beschäftigtenplanungen stellen sich nun seltener restriktiv dar, der zugehörige Saldo stieg über seinen langfristigen Mittelwert. Insgesamt verbesserte sich das Klima ein Stück, der Hauptindikator notierte auf dem höchsten Wert der letzten zwei Jahre.

Die Meldungen der Hersteller von Investitionsgütern fielen zum Jahresende großteils positiv aus: vielerorts und nochmals öfter als zuletzt berichteten die Unternehmen von einer dynamischen Nachfrageentwicklung und gestiegenen Auftragsreserven. Im Vormonat stattgefundene Produktionsausweitungen gaben die Firmen ähnlich häufig an wie zuvor, die Bestände an Fertigwaren gingen dabei leicht zurück. Insgesamt beurteilten die Befragten ihre aktuelle Lage zum ersten Mal seit Januar wieder per saldo als günstig. Der Optimismus mit Blick auf die erwartete Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr nahm deutlich zu, auch im Exportbereich rechneten die Teilnehmer öfter mit Steigerungen. Produktionsausweitungen für die nächste Zeit waren mancherorts geplant, dies aber seltener als zuletzt. Die Personalpläne wurden erneut ein Stück nach oben revidiert, blieben aber restriktiv ausgerichtet. Bedingt durch die Aufwärtsbewegung beider Komponenten verbesserte sich das Geschäftsklima erheblich, der Hauptindikator notierte erstmals seit dem Frühjahr 2019 wieder klar im positiven Bereich.

Bei den Konsumgüterproduzenten trübte sich das Geschäftsklima wieder ein Stück weit ein. Im Kontrast zum November beschrieben die Unternehmen ihre derzeitige Lage nun mancherorts negativ und die Geschäftserwartungen für das nächste halbe Jahr fielen öfter pessimistisch aus. Auf den Auslandsmärkten rechneten die Firmen ähnlich häufig wie zuletzt mit Geschäftsrückgängen. Angesichts deutlich angestiegener Fertigwarenbestände wurden die Produktionsplanungen erneut nach unten korrigiert, der zugehörige Saldo lag nun bei null und deutet auf gleichbleibende Produktionstätigkeit in den kommenden Monaten hin. Die Beschäftigtenpläne wurden stark nach unten korrigiert und waren erstmals seit Juli wieder restriktiv ausgerichtet. Im Rahmen der aktuellen Befragung meldeten die Teilnehmer öfter eine rückläufige Nachfrageentwicklung, nur noch stellenweise gaben sie Zunahmen der Auftragsbestände an. Im starken Gegensatz zu den beiden Vormonaten hatten die Betriebe im November nur noch vereinzelt ihre Fertigungsmengen ausgeweitet.

Branchenentwicklung: Der Geschäftsklimaindikator in der chemischen Industrie ging im Dezember wieder ein Stück zurück, notierte aber noch auf einem sehr guten Niveau. Die aktuelle geschäftliche Ausgangssituation wurde spürbar seltener – aber noch weit verbreitet – als günstig angegeben. Mit Steigerungen im kommenden halben Jahr rechneten die Unternehmen seltener als zuletzt. Vielerorts wurde eine Zunahme der Nachfrage gemeldet, von besser gefüllten Orderbüchern berichteten die Firmen deutlich seltener als zuletzt. Der Saldo der Produktionstätigkeit im Vormonat sank, lag aber auf einem im langfristigen Vergleich hohen Niveau. Die Lagerbestände an Fertigwaren wurden stark reduziert und die Kenngröße rutschte unter das branchenübliche Maß. In Folge waren die Produktionspläne weiterhin expansiv ausgerichtet, wenn auch deutlich seltener als in den Monaten zuvor. Auf den Auslandsmärkten erwarteten die Firmen bedeutend häufiger positive Impulse. Sie planten für die nächste Zeit einen Beschäftigungsaufbau, dies allerdings seltener als im November.

Mit ihrer momentanen Geschäftslage zeigten sich die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren im Dezember wieder wesentlich öfter zufrieden als zuletzt. Gegenüber November blieb die Nachfrageentwicklung ähnlich dynamisch, die Auftragsbestände stiegen nun seltener an. Angesichts dieser günstigen Auftragslage gingen die Lagerbestände trotz der im Vormonat massiv ausgeweiteten Produktion zurück, der Fertigwarenbestandssaldo sank unter seinen langfristigen Mittelwert. Der Entwicklung in den nächsten sechs Monaten sahen die Unternehmen dagegen abermals zunehmend skeptisch entgegen. Infolgedessen und aufgrund der weiterhin pessimistischen Exporterwartungen wurden die Fertigungspläne nach unten revidiert und sahen nun mancherorts Drosselungen der Produktion vor. Erstmals seit Dezember 2018 waren die Personalplanungen wieder expansiv ausgerichtet.

Im Kontrast zum Vormonat meldeten die Unternehmen des Druckgewerbes im Dezember per saldo keinen Rückgang mehr bei Nachfrage und Orderbeständen. In Folge der vorgenommenen Produktionsdrosselung berichteten die Unternehmen weiterhin von einem zu kleinen Lagerbestand an Fertigwaren. Im Allgemeinen waren die Befragten noch vielerorts unzufrieden mit ihrer aktuellen Geschäftslage, dies allerdings seltener als zuletzt. Die Perspektiven für das kommende Halbjahr waren nach wie vor stark von Pessimismus geprägt, wenn auch nicht in einem solch immensen Ausmaß wie noch im November. Die Exporterwartungen trübten sich abermals ein, die Mehrheit der Firmen rechnete mit Geschäftsrückgängen auf den Auslandsmärk-ten. Vor diesem Hintergrund sollte die Produktionstätigkeit den Angaben nach in nächster Zeit reduziert werden. Die Beschäftigtenpläne wurden nach unten korrigiert und waren nun restriktiv ausgerichtet. Durch die Aufwärtsbewegung beider Teilgrößen verbesserte sich das übergeordnete Geschäftsklima erheblich, der Indikator lag allerdings noch weit im negativen Bereich.

Die Produzenten von Metallerzeugnissen zeigten sich zum Jahresende kaum noch unzufrieden mit ihrer aktuellen Situation, der Lageindikator stieg auf den höchsten Wert des Kalenderjahres. Vielerorts berichteten die Betriebe von einer Zunahme der Nachfrage wie auch des Arbeitsvorrats. Die Fertigung war im Vormonat oftmals ausgeweitet worden. Angesichts der nun per saldo zu geringen Lagerbestände waren die Produktionspläne auch weiterhin expansiv ausgerichtet, wenn auch seltener als zuletzt. Die allgemeinen Geschäftserwartungen verbesserten sich wieder, wobei die Exportaussichten verhalten blieben. Das Klima klarte am aktuellen Rand auf, zum ersten Mal seit Anfang 2019 erhielt der Indikator wieder ein positives Vorzeichen. Mit Neueinstellungen ist weiterhin nicht zu rechnen.

Das Geschäftsklima bei den Herstellern von DV-Geräten, elektrischen und optischen Erzeugnissen verschlechterte sich im Dezember etwas. Zwar wurde die derzeitige Situation erheblich seltener ungünstig beurteilt, jedoch nahm die Zuversicht im Hinblick auf die Entwicklung im nächsten halben Jahr stark ab. Die optimistischen Stimmen behielten aber noch die Oberhand. Im Gegensatz zum November berichteten die Unternehmen nun von einer dynamischen Nachfrageentwicklung, weit verbreitet von einer Steigerung der Auftragsbestände. In Folge einer Produktionsausweitung im Vormonat nahm der Bestand an Fertigwaren zu, es entstand ein Lagerüberhang. Daher wurden die Fertigungspläne für die kommenden Monate stark nach unten korrigiert, blieben aber expansiv ausgerichtet. Zum ersten Mal seit Juni überwogen bei den Exporterwartungen wieder die pessimistischen Angaben. Laut den Personalplanungen dürfte die Zahl der Beschäftigten in der nächsten Zeit in etwa konstant bleiben.

Die Produzenten von elektrischen Ausrüstungen zeigten sich gegenüber November nun etwas seltener zufrieden mit ihrer aktuellen Geschäftslage. Vielerorts meldeten die Unternehmen eine Steigerung der Nachfrage wie auch der Orderbestände. In Folge der im Vormonat häufig vorgenommenen Produktionsausweitungen stieg der Fertigwarenbestand leicht an, der zugehörige Saldo lag aber weiterhin unter seinem historischen Mittel. Mit Blick auf die erwartete Geschäftsentwicklung im nächsten Halbjahr nahmen die optimistischen Stimmen wieder zu. Vor diesem Hintergrund und aufgrund der erheblich häufiger positiv ausgefallenen Exportaussichten waren die Fertigungspläne zum Jahresende vielerorts expansiv ausgerichtet. Die Personalplanungen wurden deutlich nach oben korrigiert, der entsprechende Kennwert notierte nur noch knapp unter null.

Bei den Maschinenbauunternehmen stieg der Geschäftsklimaindikator im Dezember an und notierte auf dem höchsten Stand seit Anfang 2019. Ausschlaggebend hierfür war der deutliche Zuwachs an optimistischen Stimmen bei der Einschätzung der Geschäftsentwicklung in den kommenden sechs Monaten. Auch auf den Auslandsmärkten rechneten die Unternehmen abermals häufiger mit positiven Impulsen. Aufgrund dieser günstigen Aussichten wurden die expansiven Fertigungspläne wieder ein Stück nach oben korrigiert. Auch der Saldo der erwarteten Beschäftigtenzahl deutete nun kaum noch auf Stellenabbau hin. Ihre momentane Geschäftslage stuften die Firmen dagegen öfter negativ ein. Dies, obwohl mancherorts von einer Zunahme der Nachfrage berichtet wurde, wenn auch seltener als zuletzt. Steigende Auftragsreserven meldeten die Betriebe merklich häufiger als im November. Der Fertigwarenbestandssaldo stieg an, lag aber noch unter dem branchenüblichen Durchschnitt. Die Produktionstätigkeit war im Vormonat noch mancherorts erhöht worden, allerdings nicht so oft wie zuvor.

Das Geschäftsklima bei den Produzenten von Kraftwagen und Kraftwagenteilen trübte sich nach dem kurzen Lichtblick vom November im Rahmen der jüngsten Umfrage wieder bedeutend ein. Bei der Beurteilung der aktuellen Lage gewannen die Negativangaben nun die Oberhand, die Erwartungen an die Geschäftsentwicklung im kommenden Halbjahr waren erheblich häufiger von Skepsis geprägt als zuletzt. Auch beim Auslandsgeschäft rechneten die Unternehmen im Gegensatz zu den Vormonaten mit Rückgängen. Hinsichtlich Nachfragesituation und Entwicklung der Auftragsbestände überwogen allerdings nun die positiven Meldungen. Der Saldo zum Lagerbestand an Fertigwaren sank unter seinen langfristigen Mittelwert, wohl auch aufgrund der im Vormonat kaum noch ausgeweiteten Produktionstätigkeit. Angesichts der verhaltenen Perspektiven wurden die Fertigungspläne stark nach unten korrigiert, es waren nun mancherorts Drosselungen der Produktion vorgesehen. Die Personalpläne deuteten nach wie vor auf eine großflächig geplante Reduktion der Mitarbeiterzahl hin.

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