10.03.2021|GroßhandelEinzelhandel

Handel im Fokus: Massiver Umsatzeinbruch im Einzelhandel

Im baden-württembergischen Großhandel verschlechterte sich das Geschäftsklima im Februar erneut und näherte sich wieder den Werten vom Sommer 2020 an. Die aktuelle Geschäftslage wurde abermals seltener günstig bewertet, der Indikator rutschte knapp in den negativen Bereich. Bei der Prognose der Geschäftsentwicklung für die nächsten sechs Monate nahm der Pessimismus ebenfalls zu. Im Kontrast zu den Vormonaten berichtete nun die Mehrheit der Handelsfirmen (knapp 59%) von Umsatzrückgängen im Vergleich zum Vorjahresmonat, noch circa 20% meldeten eine Steigerung. Angesichts der angestiegenen Lagerbestände waren die Bestellpläne weiterhin restriktiv ausgerichtet. Die Befragten berichteten abermals häufiger von Verkaufspreissteigerungen im Vormonat, allerdings spielt hierbei sicherlich das Ende der Mehrwertsteuersenkung von Juli bis Dezember 2020 eine Rolle. Auch für die nächste Zeit erwarteten sie öfter günstige Preisgestaltungsspielräume. Die Personalplanungen wurden spürbar nach oben revidiert, der zugehörige Saldo näherte sich seinem (negativen) langfristigen Mittelwert an.

Die momentane Geschäftslage im Einzelhandel wurde im Februar noch weit verbreitet schlecht bewertet, wenn auch etwas seltener als zu Jahresbeginn. Die Erwartungen für das nächste halbe Jahr waren weiterhin von Pessimismus geprägt, dies aber nicht mehr ganz so oft wie im Januar. In Folge verbesserte sich das Geschäftsklima, der Indikator blieb aber noch tief im negativen Bereich. Anzumerken ist hier, dass die Februarerhebung der Konjunkturumfrage vor Bekanntgabe der Bund-Länder-Beschlüsse zu teilweisen Öffnungen und Lockerungen endete. Die Meldungen zu Umsatzrückgängen im Vergleich zum Vorjahresmonat nahmen massiv zu, der zugehörige Saldo rutschte nun unter den bisherigen coronabedingten Tiefpunkt im Mai 2020 und notierte auf dem niedrigsten Wert seit September 2003. Spürbar öfter sahen sich die Einzelhandelsfirmen – wohl auch bedingt durch das Ende der Mehrwertsteuersenkung – in der Lage, die Verkaufspreise anzuheben. Auch für die nächste Zeit rechneten die Teilnehmenden damit, die Verkaufspreise erhöhen zu können, dies aber deutlich seltener als in den Vormonaten. Der zu Jahresbeginn gemeldete Lagerüberhang konnte etwas abgebaut werden, die Bestellpläne blieben vielerorts restriktiv ausgerichtet, wenn auch nicht ganz so oft wie zuletzt. Die Personalplanungen deuteten nun erneut häufiger auf Beschäftigungsabbau in den kommenden Monaten hin.

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