11.11.2021|Bauhauptgewerbe

Bauhauptgewerbe: Behinderungen der Bautätigkeit nehmen etwas ab

Im Bauhauptgewerbe ging der Geschäftsklimaindikator im Oktober leicht zurück. Ihre aktuelle Lage beurteilten die Befragten nicht mehr ganz so häufig positiv wie im Vormonat. Die Reichweite der Auftragsreserve nahm gegenüber September auf 4,7 Monate zu (4,4 zuletzt). Damit lag der Wert leicht über dem Ergebnis vom Oktober 2020 mit 4,5 Monaten. Die Einschätzung des Arbeitsvorrats war im Vergleich zu den Vormonaten nochmal öfter positiv. Der Auslastungsgrad der Maschinenkapazität stieg auf 82,4% (80,8% zuletzt), er lag damit oberhalb der Quote vom Vorjahresmonat (80,8%). Bei der Einschätzung der Geschäftsentwicklung im nächsten Halbjahr behielten die skeptischen Stimmen weiterhin knapp die Oberhand, der Erwartungsindikator notierte allerdings noch gut zehn Punkte über seinem historischen Mittel. Nochmals öfter als zuvor rechneten die Baufirmen mit Baupreissteigerungen in der nächsten Zeit. Ähnlich häufig wie im September berichteten die Teilnehmenden in der Rückschau von gestiegenen Baupreisen. Die Personalpläne deuteten wieder öfter auf Beschäftigungsaufbau hin. Die Behinderung der Bautätigkeit verringerte sich ein Stück gegenüber dem Vormonat, im Oktober meldeten 51,5% der Baufirmen Beeinträchtigungen (56,2% zuletzt). Im Vorjahresmonat war dies bei einem Anteil von 42,5% der Fall gewesen. Der meistgenannte Hinderungsgrund war im Rahmen der jüngsten Befragung Materialknappheit mit einer Quote von 30,9% (33,5% zuletzt). Auch Fachkräftemangel war vielerorts ein Thema, 28,4% der Betriebe hatten Probleme bei der Besetzung offener Stellen (33,8% im September; 20,9% im Oktober 2020). An dritter Position folgte Auftragsmangel, durch den 12,3% der Unternehmen beeinträchtigt wurden (11,3% zuletzt). Widrige Witterungsverhältnisse machten abermals weniger Firmen zu schaffen als zuvor (5,1% aktuell; 6,8% zuletzt). Unter dem Punkt „sonstige Faktoren“ subsumierte Beeinträchtigungen meldete ein Anteil von 9,6% (7,6% zuletzt) der Bauunternehmen. Anderen möglichen Hemmnissen (Auftragsstornierungen, Finanzierungsengpässen) wurde den Oktober-Ergebnissen nach nur eine vergleichsweise geringe Bedeutung beigemessen.

Bei den im Hochbau tätigen Bauunternehmen ging die Skepsis bei der Einschätzung der Geschäftsentwicklungen im nächsten halben Jahr abermals zurück, der Erwartungsindikator lag nun knapp zehn Punkte über seinem historischen Mittel. Die Zufriedenheit mit der aktuellen Geschäftslage nahm ein Stück ab und war damit vergleichbar mit dem Frühjahrsniveau, in Folge sank der Klimaindikator leicht. In den drei betrachteten Hochbausparten waren im September verschiedene Tendenzen zu erkennen: Im öffentlichen Hochbau verschlechterte sich die Beurteilung der Geschäftslage deutlich, nur noch stellenweise stellte sie die Firmen zufrieden. Dagegen ging der Pessimismus bei den Erwartungen nochmals ein Stück zurück. Das Geschäftsklima trübte sich weiter ein, der Indikator notierte knapp unter null. Im gewerblichen Hochbau ging der Klimaindikator spürbar zurück, vor allem weil die Lagekomponente das Langzeithoch vom September nicht halten konnte und sich nach einer wesentlichen Abnahme wieder in etwa auf dem August-Niveau bewegte. Bei der Einschätzung der Perspektiven nahmen die skeptischen Stimmen zu. Im Wohnungsbau hielten sich im Oktober die optimistischen und pessimistischen Stimmen bei den Geschäftserwartungen die Waage. Hinsichtlich der Bewertung der aktuellen Lage ging die Zufriedenheit minimal zurück. Im Vergleich zu September verbesserte sich das übergeordnete Klima geringfügig. Im Mittel aller Hochbausparten nahm die Reichweite der Auftragsreserve wieder etwas zu auf aktuell 5,3 Monate (5,1 zuletzt). Sie lag damit über dem Wert des Vorjahresmonats von 4,9 Monaten. Der Kapazitätsauslastungsgrad des Geräte- und Maschinenparks stieg geringfügig auf 81,1% (80,6% zuletzt) und lag damit oberhalb des Vorjahreswerts von 78,7%.

Im Tiefbau waren im Oktober positive Tendenzen zu verzeichnen: Das Geschäftsklima verbesserte sich zum vierten Mal in Folge. Die teilnehmenden Baufirmen zeigten sich häufiger zufrieden mit der aktuellen Geschäftssituation. Hinsichtlich der erwarteten Entwicklung im nächsten halben Jahr waren kaum noch negative Einschätzungen zu vernehmen. Der Auslastungsgrad der Maschinenkapazität nahm um einen Prozentpunkt zu auf 75,1% und notierte damit leicht oberhalb des Werts vom Vorjahresmonat (74,7%). Die Reichweite der Auftragsreserve stieg geringfügig auf 3,1 Monate (3,0 zuletzt; 3,3 im Oktober 2020).

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