10.05.2022|GroßhandelEinzelhandel

Handel im Fokus: Preiserwartungen im Einzelhandel auf Rekordhoch

Im Großhandel waren die Geschäftserwartungen von deutlich weniger Pessimismus geprägt als im Vormonat. Allerdings rechneten die Unternehmen noch vielerorts mit Geschäftsrückgängen. Mit den laufenden Geschäften waren die Befragten zufriedener als in den vergangenen Monaten, der Saldenwert erreichte ein außergewöhnlich günstiges Niveau. Aufgrund der positiven Entwicklung beider Teilindikatoren steigerte sich auch der Hauptindikator sichtlich. Er notierte nun bei null und damit oberhalb seines historischen Mittelwertes. Das Klima präsentierte sich damit weder ungünstig noch günstig. Gut 70% der Betriebe meldeten Umsatzsteigerungen, lediglich circa 17% berichteten das Gegenteil. Häufiger als zuletzt wurde der Lagerbestand als zu niedrig empfunden, weshalb die Bestelltätigkeit mancherorts ausgeweitet werden sollte. Sehr weitverbreitet gaben die Unternehmen an, die Preise gegenüber dem Vormonat erhöht zu haben. Nahezu flächendeckend wurden Preisanhebungen anvisiert, der entsprechende Saldenwert erreichte ein Langzeithoch. Ähnlich oft wie im Februar sollte die Beschäftigtenzahl angehoben werden. Beinahe flächendeckend war die Rede von Lieferengpässen (Q2 2022: 79%; Q1 2022: 68,7%).

Mancherorts und häufiger als im März zeigten sich die Einzelhandelsunternehmen mit ihrer derzeitigen Geschäftslage unzufrieden. Dennoch besaß der zugehörige Indikator im Langzeitvergleich ein für die Branche noch zufriedenstellendes Niveau. Außerdem wurden ähnlich häufig wie im März Zukunftssorgen hinsichtlich des künftigen Geschäftsverlaufs geäußert. Knapp die Hälfte der Unternehmen erwartete eine Verschlechterung, nur ca. 9% eine Verbesserung. Da sich beide Teilkomponenten abwärts entwickelten, kühlte das Klima ebenfalls etwas weiter ab und war nun vielerorts ungünstig. Im Kontrast zum Vormonat war im Vorjahresvergleich vereinzelt die Rede von Umsatzeinbußen. Die Lagerbestände wurden mancherorts als zu groß eingestuft. Die Bestelltätigkeit sollte im Vergleich zum Vormonat unverändert fortgeführt werden. Des Weiteren wurden mehrheitlich Lieferengpässe moniert (Q2 2022: 55,4%; Q1 2022: 53,6%). Gut 70% der Befragten erhöhten die Preise im Vergleich zum Vormonat, niemand senkte sie. Fast flächendeckend planten die Betriebe für die nahe Zukunft weitere Preiserhöhungen, der zugehörige Saldo erreichte den höchsten Wert seit 1991. Mancherorts war Stellenaufbau vorgesehen.

Zurück Drucken