12.12.2022|GroßhandelEinzelhandel

Handel im Fokus: Pessimismus im Einzelhandel lässt nach

Im Großhandel verschlechterten sich die laufenden Geschäfte zum fünften Mal. Nur stellenweise wurde die Geschäftslage als gut beurteilt und der zugehörige Indikator verzeichnete nur noch ein punktuell positives Niveau. Zudem machten sich wieder mehr Zukunftssorgen hinsichtlich der Geschäftsentwicklung in den kommenden sechs Monaten breit. Weiterhin rechnete die Mehrheit mit Geschäftsrückgängen. Aufgrund der Abwärtsbewegung der beiden Teilkomponenten trübte sich das übergeordnete Geschäftsklima weiter ein und war damit weitverbreitet ungünstig. Mancherorts – jedoch deutlich seltener als zuletzt – wurde im Vergleich zum Vorjahr von Umsatzwachstum berichtet. Die Lagerbestände stiegen weiter an, weshalb die Bestellplanung vielerorts restriktiv ausgerichtet war — dies erkennbar häufiger als im Vormonat. 53,6% der Betriebe planten, in naher Zukunft die Preise zu erhöhen, 13,8% wollten diese senken. Damit hatte der Saldo der Preiserwartungen den niedrigsten Wert seit Februar 2021. Stellenweise sollte die Beschäftigtenzahl abgebaut werden. Auf breiter Front monierten die Teilnehmenden Lieferschwierigkeiten — dies allerdings bedeutend weniger oft als zuvor (63,1% aktuell, 66,4% zuletzt).

Im Einzelhandel reduzierten sich die Sorgen hinsichtlich der erwarteten Geschäftsentwicklung immens, nach wie vor waren diese noch sehr weitverbreitet. Außerdem nahm die Unzufriedenheit mit der aktuellen Geschäftssituation ab, der zugehörige Indikator notierte jedoch auf Höhe des doppelten (negativen) branchenüblichen Langzeitdurchschnitts. Vor allem infolge der starken Aufwärtsbewegung der Erwartungskomponente verbesserte sich das Geschäftsklima wesentlich. Noch herrschte aber sehr weitverbreitet ein raues Klima. Vielerorts wurden im Vorjahresvergleich niedrigere Umsätze erwirtschaftet — dies erheblich öfter als zuletzt. Bei einem sichtlich größeren Lagerdruck wurde die Bestelltätigkeit im ähnlichen Ausmaß wie im Oktober zurückgefahren. 69,3% der Einzelhändler sprachen von einer Behinderung der Umsatztätigkeit durch Lieferengpässe (73,5% zuletzt). Auf breiter Front wurden die Preise gegenüber dem Vormonat angehoben. Extrem häufig - jedoch seltener als zuvor – war die Rede von weiteren Preisanpassungen in den nächsten drei Monaten. Mancherorts war eine Reduktion der Beschäftigtenzahl angedacht.

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