Verarbeitendes Gewerbe: Geschäftsklima erholt sich leicht

Das Geschäftsklima im Verarbeitenden Gewerbe erholte sich im Juni wieder etwas, weil die befragten Unternehmen beträchtlich weniger pessimistisch auf die Geschäftsentwicklung in den kommenden sechs Monaten blickten. Auch die Exporterwartungen verbesserten sich deutlich, per saldo blieben sie aber negativ. Mit der aktuellen Geschäftslage waren die Umfrageteilnehmer erneut etwas unzufriedener, wenngleich die Nachfrage erstmals seit Mai letzten Jahres nicht mehr sank. Dazu passend konnten die Fertigwarenlagerbestände etwas reduziert werden, auch wenn die Produktion zuletzt nicht mehr gedrosselt wurde. Für die kommenden drei Monate sind vereinzelt Kürzungen der Produktionsmenge geplant. Die Beschäftigtenpläne wurden wieder restriktiver ausgerichtet.

Im Vorleistungsgüterbereich kühlte sich das Geschäftsklima wieder leicht ab, weil die Umfrageteilnehmer ihre derzeitige Geschäftslage so ungünstig einstuften, wie seit Oktober 2009 nicht mehr. Weitere Rückgänge wurden jedoch seltener erwartet: die Geschäftsperspektiven fielen weniger negativ aus. Dabei wurden per saldo keine neuen Impulse vom Auslandsgeschäft erwartet, auch wenn der Indikator im negativen Bereich anstieg. Es berichteten weniger Teilnehmer als zuletzt von einer gesunkenen Nachfrage, die Einschätzungen zum Auftragsbestand verschlechterten sich jedoch sichtlich. Die Produktion wurde merklich seltener gedrosselt, was zu deutlich gestiegenen Lagerüberhängen beitrug. Die Produktionspläne für die kommenden Monate wurden ebenfalls nach oben korrigiert, die Fertigung sollte aber per saldo weiterhin eingeschränkt werden. Die Personalplanungen wurden hingegen restriktiver gestaltet.

Bei den Investitionsgüterproduzenten stieg der Klimaindikator ebenfalls, bleib aber weit im negativen Bereich. Die Einschätzungen zur derzeitigen Lage fielen nicht mehr so negativ aus wie noch im Mai und auch bei der Beurteilung der Geschäftsperspektiven nahmen die negativen Stimmen erheblich ab. Die Exporterwartungen verbesserten sich zwar deutlich, mit einer Ausweitung der Ausfuhren ist jedoch weiterhin nicht zu rechnen. Die Produktion wurde nur mehr vereinzelt gedrosselt. Da sich die Nachfrage wieder stabilisierte, konnten die Lagerüberhänge dennoch reduziert werden. Die Auftragsbestände sanken hingegen erneut, wenn auch merklich seltener als im Mai. Die Produktionspläne der Unternehmen blieben restriktiv, wenngleich sie erneut deutlich nach oben revidiert wurden. Die Beschäftigtenpläne wurden hingegen wieder nach unten korrigiert und deuten auf eine Reduktion der Mitarbeiterzahl hin.

Die Hersteller von Konsumgütern schätzten ihre aktuelle Geschäftslage spürbar weniger negativ ein als noch im Vormonat. Gleichzeitig wurden auch die Geschäftsperspektiven deutlich weniger skeptisch beurteilt. Insgesamt verbesserte sich das Geschäftsklima im negativen Bereich sichtlich. Im Gegensatz zu den Vormonaten zog die Nachfrage wieder an und die Auftragsbestände stiegen. Auch von den ausländischen Märkten erwarteten die Unternehmen mancherorts wieder neue Impulse. Die Produktion wurde merklich seltener gedrosselt als im Vormonat, was zu leicht gestiegenen Lagerbeständen beitrug. Die Beschäftigtenpläne wurden deutlich nach oben revidiert, die Zahl der Mitarbeiter dürfte vorerst nicht reduziert werden.

Branchenentwicklung: Nach einer Erholung im Mai trübte sich das Geschäftsklima in der chemischen Industrie im Juni wieder leicht ein. Ursächlich hierfür waren die merklich ungünstigeren Einschätzungen zur momentanen Geschäftslage. Mit Blick auf die Geschäftsentwicklung in den kommenden sechs Monaten nahmen die negativen Meldungen ab und auch von den ausländischen Märkten wurden wieder neue Impulse erwartet. Die Auftragsbestände sanken vielerorts und die Zufriedenheit mit der Auftragslage nahm spürbar ab. Nachdem die Produktion merklich seltener gesenkt wurde, stiegen die Lagerüberhänge sichtlich an. Dennoch richteten die Teilnehmer ihre Produktionspläne für die kommenden Monate weniger restriktiv aus als zuletzt. Die Beschäftigtenpläne wurden deutlich nach unten korrigiert und deuten derzeit auf eine Reduktion des Mitarbeiterstamms hin.

Das Geschäftsklima im Bereich Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren verbesserte sich leicht. Die befragten Unternehmen beurteilten ihre gegenwärtige Geschäftslage wieder etwas negativer, mit Blick auf die Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten nahm der Pessimismus jedoch merklich ab. Die Exporterwartungen verbesserten sich ebenfalls immens. Positive und negative Meldungen hielten sich größtenteils die Waage. Die Nachfrage stabilisierte sich und die Unzufriedenheit mit der Auftragslage nahm ab. Die Lagerüberhänge waren ähnlich groß wie im Mai, Produktionskürzungen waren im Gegensatz zu den Vormonaten per saldo jedoch nicht mehr geplant. Die Beschäftigtenpläne wurden wieder deutlich restriktiver ausgerichtet.

Im Druckgewerbe nahmen die negativen Meldungen hinsichtlich der aktuellen Geschäftslage ab, waren aber noch weit verbreitet. Gleichzeitig beurteilten die Umfrageteilnehmer ihre Geschäftsaussichten weniger skeptisch. Auf den ausländischen Märkten wurde jedoch wieder merklich häufiger mit Rückgängen gerechnet. Insgesamt verbesserte sich das Geschäftsklima im negativen Bereich. Bei vielerorts geräumten Fertigwarenlagern wurde die Produktion im Mai per saldo wieder angehoben. Für die kommenden Monate ist vielerorts eine Ausweitung der Produktion geplant. Dies dürfte auch daran liegen, dass die Nachfrage zuletzt wieder deutlich anzog. Die Auftragsbestände stiegen ebenfalls. Dennoch wurden die Beschäftigtenpläne merklich nach unten revidiert.

Die Hersteller von Metallerzeugnissen beurteilten ihre gegenwärtige Geschäftslage nicht mehr ganz so negativ wie im Mai, der Großteil der Firmen zeigte sich aber weiterhin unzufrieden. Bei der Einschätzung der Geschäftsperspektiven nahmen die skeptischen Stimmen deutlich ab. Insgesamt stieg der Geschäftsklimaindikator im negativen Bereich. Die Exporterwartungen verbesserten sich zwar deutlich, die skeptischen Meldungen überwogen aber weiterhin. Die Nachfrage sank zwar erneut, jedoch bei weitem nicht so häufig wie im Vormonat. Analog dazu wurde auch die Produktion spürbar seltener gedrosselt. Auch für die kommenden Monate waren Produktionskürzungen deutlich seltener vorgesehen als in den Monaten zuvor – ungeachtet dessen, dass die Lagerüberhänge zuletzt sichtlich angestiegen sind. Die Beschäftigtenpläne wurden zwar erneut merklich nach oben revidiert, deuteten aber weiterhin vielerorts auf eine Reduktion der Mitarbeiterzahl hin.

Im Bereich Herstellung von DV-Geräten, elektrischen und optischen Erzeugnissen trübte sich das Geschäftsklima im Juni weiter ein. Ursächlich hierfür waren die negativeren Einschätzungen zur gegenwärtigen Geschäftslage, der Indikator notierte auf dem niedrigsten Stand seit Oktober 2009. Hinsichtlich der Geschäftsentwicklung in den kommenden sechs Monaten nahmen die skeptischen Meldungen wieder erheblich ab. Auch die Exporterwartungen verbesserten sich, waren aber weiterhin von Pessimismus geprägt. Die Produktion wurde abermals vielerorts gesenkt, wenngleich per saldo nicht so häufig wie im Vormonat. Dies dürfte zu einem sichtbaren Anstieg der Lagerüberhänge beigetragen haben. Die Nachfrage sank weiter, der Saldo stieg aber im negativen Bereich stark an. Für die kommenden Monate rechneten die Unternehmen weiterhin mit Produktionskürzungen, wenngleich merklich seltener als im Vormonat. Die Beschäftigtenpläne wurden deutlich nach oben korrigiert.

Die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen zeigten sich erneut merklich unzufriedener mit ihrer derzeitigen Geschäftslage. Hinsichtlich der Geschäftsperspektiven machte sich erstmals seit Januar dieses Jahres wieder verhaltener Optimismus breit – obschon weiterhin vielerorts mit Rückgängen bei der Ausfuhrtätigkeit gerechnet wurde, wenn gleich merklich seltener als zuletzt. Insgesamt verbesserte sich das Geschäftsklima im negativen Bereich deutlich. Die Nachfrage und die Auftragsbestände sanken zwar weniger häufig als im Vormonat, die Unzufriedenheit mit der Auftragslage nahm jedoch spürbar zu. Wenngleich die Produktion nur mehr vereinzelt gedrosselt wurde, stiegen die Lagerüberhänge per saldo nur leicht. Die Produktionspläne für die kommenden Monate deuteten sogar wieder auf eine Ausweitung der Fertigungsmenge hin. Die Zahl der Mitarbeiter dürfte den Beschäftigtenplänen entsprechend jedoch wieder häufiger reduziert werden.

Im Maschinenbau verbesserte sich das Geschäftsklima sichtlich, der Indikator blieb aber negativ. Die Einschätzungen zur aktuellen Geschäftslage waren weniger ungünstig als im Mai – 58% der Befragten beurteilten ihre Lage aber weiterhin als negativ, nur knapp 7% positiv. Mit Blick auf die Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten nahm der Pessimismus merklich ab. Die Exporterwartungen verbesserten sich ebenfalls, per saldo rechneten die Umfrageteilnehmer aber weiterhin mancherorts mit einem Nachlassen der Ausfuhrtätigkeit. Die Nachfrage sank nach wie vor, jedoch spürbar seltener als in den Monaten zuvor. Insgesamt fielen die Einschätzungen zur Auftragslage jedoch etwas negativer aus als im Vormonat. Wenngleich die Produktion im Mai spürbar seltener gedrosselt wurde, konnten die Fertigwarenbestände sichtlich reduziert werden – der Saldo sank sogar unter den langfristigen Mittelwert. Für die kommenden Monate sind jedoch weiterhin vielerorts Produktionskürzungen vorgesehen. Die Beschäftigtenpläne wurden wieder restriktiver ausgerichtet.

Im Bereich Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen trübte sich das Geschäftsklima wieder ein. 96% der Umfrageteilnehmer beurteilten ihre aktuelle Geschäftslage negativ, 0% positiv. Weitere Geschäftsrückgänge wurden wieder etwas häufiger erwartet als im Mai. Die Exporterwartungen verbesserten sich zwar, per saldo wurde aber weiterhin mit einer ungünstigen Entwicklung auf den ausländischen Märkten gerechnet. Die Nachfrage zog gegenüber den Vormonaten wieder stark an und auch die Auftragsbestände stiegen. Obschon die Produktion im Kontrast zum Mai zuletzt vielerorts ausgeweitet wurde, stiegen die Lagerüberhänge nur leicht. Für die kommenden Monate waren weitere Produktionsausweitungen geplant, wenngleich merklich seltener als zuletzt. Die Beschäftigtenpläne wurden deutlich nach unten korrigiert, 93% der befragten Unternehmen planten, die Zahl ihrer Mitarbeiter zu reduzieren.

Zurück Drucken