08.01.2021|Gesamtwirtschaft

Geschäftsklima Baden-Württemberg: Verbesserung der Geschäftslage zum Jahresende

Das Geschäftsklima Baden-Württemberg verbesserte sich zum Jahresende wieder etwas, zum ersten Mal seit Februar notierte der Klimaindikator knapp oberhalb der Nulllinie. Beide Komponenten verzeichneten eine Aufwärtsbewegung: bei der Beurteilung der momentanen Geschäftslage gewannen die positiven Stimmen die Oberhand, der Lageindikator notierte auf dem März-Niveau. Die Geschäftsaussichten wurden am aktuellen Rand nur noch stellenweise pessimistisch eingeschätzt. Der aktualisierte Frühindikator für die Entwicklung des realen Bruttoinlandsprodukts (nicht saison- und kalenderbereinigte vierteljährliche Veränderungsraten gegenüber dem Vorjahresquartal) in Südwest deutete – bei einem bis April 2021 reichenden Prognosehorizont – auf eine positive Dynamik hin.

Sektorale Entwicklungstendenzen: Das Geschäftsklima im Verarbeitenden Gewerbe blieb in etwa auf dem Vormonatsniveau. Zwar wurde die aktuelle Lage nun per saldo als ungünstig beurteilt, die Erwartungen für das nächste Halbjahr fielen aber wieder optimistischer aus. Im Bauhauptgewerbe blieb das Klima unverändert. Die Baufirmen zeigten sich abermals häufiger zufrieden mit ihrer derzeitigen Geschäftssituation, der Pessimismus bei der Einschätzung der Perspektiven nahm jedoch wieder zu. Die befragten Großhandelsfirmen stuften ihre momentane Geschäftslage deutlich öfter positiv ein als in den vergangenen Monaten, hinsichtlich der Erwartungen nahm die Skepsis jedoch etwas zu. Das Klima verbesserte sich erneut und der Indikator erhielt erstmals im Kalenderjahr 2020 ein positives Vorzeichen. Die Einzelhändler bewerteten ihre aktuelle Lage wieder häufiger als günstig. Da der verbreitete Pessimismus bei der Einschätzung der Geschäftsaussichten abnahm, stieg der Klimaindikator im negativen Bereich und lag nun oberhalb seines langfristigen Mittelwertes. Im Bereich der Dienstleister nahm der Geschäftsklimaindikator ein Stück zu, blieb aber klar im negativen Bereich. Sowohl die Beurteilung der momentanen Lage als auch die Geschäftserwartungen fielen seltener negativ aus als zuletzt. Der Erwartungsindikator stieg deutlich an und notierte exakt auf dem gleichen Stand wie im Dezember 2019. Anzumerken ist, dass die Mehrheit der Dezember-Antworten der ifo Konjunkturumfrage vor der jüngsten Verschärfung des Lockdowns einging.

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