10.03.2021|Bauhauptgewerbe

Bauhauptgewerbe: Geschäftsklima verschlechtert sich etwas

Im Bauhauptgewerbe trübte sich das Geschäftsklima im Februar wieder ein Stück weit ein. Mit ihrer aktuellen Lage zeigten sich die Baufirmen seltener zufrieden, im langfristigen Vergleich lag der Indikator aber noch auf einem sehr guten Niveau. Die Reichweite der Auftragsreserve sank auf 4,1 Monate und lag damit unter dem Wert vom Februar 2020 (4,3 Monate). Die Beurteilung des Arbeitsvorrats fiel im Gegensatz zum Januar nur noch stellenweise positiv aus. Der Auslastungsgrad der Maschinenkapazität ging erneut zurück auf nunmehr 79,5% (79,7% zuletzt) und lag damit deutlich unter der Quote vom Vorjahresmonat (87,6%). Bei der Einschätzung der Geschäftsperspektiven im nächsten halben Jahr nahmen die pessimistischen Stimmen wieder etwas zu. Der Saldo der Baupreiserwartungen sank und tendierte nun gegen null, die Befragten gingen also von einem konstanten Preisniveau in den nächsten drei Monaten aus. Im Rückblick berichteten die Teilnehmenden wieder vereinzelt von gestiegenen Baupreisen. Die Personalpläne wurden nun etwas nach oben korrigiert, der zugehörige Saldenwert drehte knapp in den positiven Bereich. Die Behinderung der Bautätigkeit blieb in etwa auf dem Vormonatsniveau (67,2%), diesmal meldeten 66,3% der Baufirmen entsprechend. Im Vorjahresmonat war der Anteil mit 48,1% deutlich geringer gewesen. Erneut berichteten die meisten Befragten von ungünstiger Witterung, die Quote betrug nun 47,3% nach 38,6% zuletzt. Die Meldungen zum Auftragsmangel nahmen wieder etwas zu, im Februar wurden 19,9% der Firmen dadurch eingeschränkt (18,5% zuletzt). Anderweitige Faktoren beeinträchtigten einen Anteil von 16,1% (15,8% zuletzt) der Bauunternehmen. Fachkräftemangel meldeten am aktuellen Rand mit 9,4% weniger Teilnehmende als zuvor mit 17,1%. Anderen möglichen Hemmnissen wurde den Februar-Ergebnissen nach nur eine vergleichsweise geringe Bedeutung (Auftragsstornierungen, Materialknappheit, Finanzierungsengpässe) beigemessen.

Die im Hochbau tätigen Firmen stuften ihre Geschäftslage im Februar seltener als günstig ein. Auch der Pessimismus bei ihren Erwartungen für das nächste halbe Jahr nahm zu, so dass die Aufwärtstendenz des Klimaindikators endete und dieser wieder ein Stück sank. In allen drei betrachteten Hochbausparten verschlechterte sich im Februar das Geschäftsklima: im öffentlichen Hochbau war dies auf die Abnahme beider Teilkomponenten zurückzuführen, die gegenwärtige Geschäftssituation wurde seltener positiv beurteilt und die Skepsis bei den Erwartungen nahm deutlich zu. Hier drehte der Klimaindikator in den negativen Bereich. Die Geschäftsaussichten der Teilnehmenden aus dem gewerblichen Hochbau trübten sich erheblich ein. Da diese Indikatorbewegung deutlich stärker ausfiel als die geringfügige Verbesserung des Lageurteils behielt der Klimaindikator sein negatives Vorzeichen bei und sank wieder. Auch im Wohnungsbau rechneten nun mehr Firmen mit Geschäftsrückgängen im nächsten Halbjahr. Die derzeitige Situation wurde nicht mehr ganz so weit verbreitet günstig eingestuft. Hier ging der Klimaindikator ein Stück zurück, notierte aber weiterhin deutlich im Plus. Im Mittel aller Hochbausparten stieg die Reichweite der Auftragsreserve geringfügig auf 4,9 Monate an (4,8 zuletzt), und übertraf damit knapp den Wert des Vorjahresmonats (4,8). Die Kapazitätsauslastung des Geräte- und Maschinenparks nahm wieder ein Stück zu auf 78,2% (73,3% zuletzt), sie lag damit deutlich unterhalb des Vorjahreswerts in Höhe von 87,4%.

Im Tiefbau wurde die aktuelle Lage im Februar nicht mehr als günstig beurteilt, die entsprechende Kenngröße notierte bei null. Da aber gleichzeitig die weiterhin vielerorts geäußerte Skepsis der Tiefbaufirmen bei den Geschäftserwartungen in stärkerem Maße abnahm, verbesserte sich das Klima, der Hauptindikator lag aber nach wie vor deutlich im Minus. Der Auslastungsgrad der Maschinenkapazität ging zum vierten Mal in Folge zurück, nun auf 70,0% (71,1% zuletzt), damit lag er erneut deutlich unter dem Vorjahreswert von 82,2%. Die Reichweite der Auftragsreserve sank spürbar auf 2,7 Monate (3,1 zuletzt; 3,6 im Februar 2020).

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