Verarbeitendes Gewerbe: Zunahme der Auftragsbestände

Im Verarbeitenden Gewerbe ging der Geschäftsklimaindikator im Februar etwas zurück. Ihre aktuelle Lage stellte die Unternehmen nochmals häufiger zufrieden. Jedoch nahm die Zuversicht bei der Einschätzung der Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr wieder spürbar ab. Etwas öfter als im Januar berichteten die Firmen nun von einem Anstieg der Nachfrage. Vielerorts wurde eine Steigerung der Auftragsbestände gemeldet, dies wesentlich häufiger als zuletzt. Im Gegensatz zur letzten Befragung wurde die Vormonatsproduktion wieder ausgeweitet. Nichtsdestotrotz galten die Bestände an Fertigwaren öfter als unzureichend. Gegenüber Dezember 2021 (84,5%) nahm der Anteil der Firmen, deren Produktionstätigkeit durch einen Mangel an Rohstoffen oder Vormaterialien behindert wurde, auf 78,2% ab. Eine Steigerung der Fertigungsmenge war nun häufiger geplant als im Januar. Die Exporterwartungen fielen geringfügig seltener optimistisch aus als zu Jahresbeginn. Die Personalplanungen waren ähnlich weit verbreitet expansiv ausgerichtet wie zuletzt.

Die Vorleistungsgüterproduzierenden stuften ihre momentane Geschäftssituation nicht mehr ganz so häufig positiv ein wie im Januar, der Indikator blieb aber verglichen mit dem historischen Mittelwert auf einem ausgezeichneten Niveau. Etwas weniger oft als in den zurückliegenden beiden Monaten wurde nun ein Anziehen der Nachfrage gemeldet. Deutlich seltener als zuvor eine Zunahme der Auftragsreserve. Anders als in den drei vorhergehenden Befragungen berichteten die Firmen nun von einer Steigerung der Vormonatsproduktion. Ihre Fertigwarenbestände stuften sie jedoch wieder öfter als zu gering ein. Mit Blick auf die erwartete Geschäftsentwicklung in den nächsten sechs Monaten ließ die Zuversicht wieder etwas nach. Im Exportbereich rechneten die Unternehmen ähnlich häufig mit Geschäftszuwächsen wie im Januar. Ihre Fertigungspläne korrigierten die Firmen abermals spürbar nach oben. Die Personalplanungen blieben vielerorts expansiv ausgerichtet. Da die Abnahme der Erwartungskomponente überwog, ging der Geschäftsklimaindikator ein Stück zurück.

Die Perspektiven der Investitionsgüterherstellenden trübten sich im Februar ein Stück weit ein, nur noch stellenweise erwarteten die Unternehmen Geschäftszuwächse. Auch im Exportbereich rechneten sie weniger häufig mit positiven Impulsen. Vor diesem Hintergrund waren sowohl die Fertigungspläne als auch die Beschäftigungsplanungen nicht mehr ganz so verbreitet expansiv gestaltet. Spürbar häufiger als im Januar bewerteten die Befragten ihre aktuelle Lage als günstig. Nur noch vereinzelt wurde eine positive Nachfrageentwicklung gemeldet. Von einer Zunahme der Orderbestände wurde dagegen wieder öfter berichtet. Die Vormonatsproduktion wurde kaum noch gesteigert, in Folge galten die Fertigwarenbestände nochmals häufiger als unzureichend. Da die deutliche Abnahme der Erwartungskomponente überwog, verschlechterte sich das Geschäftsklima. Der Klimaindikator befand sich jedoch noch knapp zwanzig Punkte über seinem historischen Mittel.

Anders als im Januar meldeten die Konsumgüterproduzierenden am aktuellen Rand wieder eine positive Entwicklung der Nachfrage als auch der Auftragsbestände. Im Kontrast zur vorhergehenden Befragung wurde die Vormonatsproduktion per saldo wieder ausgeweitet. Der Lagerüberhang der Fertigwaren ging deutlich zurück, der entsprechende Saldenwert lag nun knapp über seinem langfristigen Durchschnitt. Insgesamt zeigten sich die Unternehmen wieder wesentlich häufiger zufrieden mit ihrer momentanen Geschäftslage. Bei der Einschätzung der Geschäftsaussichten nahm der Pessimismus dagegen wieder ein Stück zu. Da die Verbesserung der Lagekomponente stärker ausfiel, stieg der übergeordnete Klimaindikator spürbar an und drehte wieder in den positiven Bereich. Der Saldo der Exporterwartungen sank auf null, hier wurde mit keinen Veränderungen gerechnet. In der nächsten Zeit sollte die Fertigungstätigkeit erneut häufiger gesteigert werden. Beschäftigungsaufbau war abermals seltener geplant als zuletzt.

Branchenentwicklung: Im Gegensatz zu den zwei zurückliegenden Monaten überwogen bei den Unternehmen der chemischen Industrie im Februar die pessimistischen Angaben zur erwarteten Geschäftsentwicklung im nächsten halben Jahr. Beim Exportgeschäft rechneten die Befragten seltener mit Zuwächsen. Produktions- als auch Beschäftigungspläne wurden ein Stück weit nach unten korrigiert, blieben aber jeweils expansiv gestaltet. Da auch die aktuelle Lage weniger häufig als günstig eingestuft wurde, ging der Klimaindikator spürbar zurück. Noch notierte er über seinem historischen Mittelwert. Öfter als zuletzt meldeten die Firmen ein Anziehen der Nachfrage. Die Angaben bezüglich einer Zunahme der Auftragsreserve nahmen dagegen deutlich ab. Im Kontrast zum Januar wurde die Produktionstätigkeit im Vormonat per saldo wieder ausgeweitet. In Folge eines starken Anstiegs erhielt der Saldo der Fertigwarenbestände zum ersten Mal seit Juni 2021 wieder ein positives Vorzeichen, er lag sogar über seinem langfristigen Durchschnitt.

Bei den Herstellenden von Gummi- und Kunststoffwaren verzeichnete der Saldenwert zur Nachfragesituation im Februar einen immensen Anstieg, weit verbreitet wurde von einer positiven Entwicklung berichtet. Etwas seltener als im Januar meldeten die Unternehmen eine Zunahme ihrer Auftragsbestände. Mit ihrer Geschäftslage zeigten sie sich am aktuellen Rand nicht mehr in dem Ausmaß zufrieden wie in den zurückliegenden Monaten. Der Indikator lag aber noch mehr als vierzig Saldenpunkte über seinem historischen Mittel. Obwohl die Vormonatsproduktion weit verbreitet angehoben worden war, galten die Fertigwarenbestände wieder spürbar öfter als zu gering. Der Indikator zum Geschäftsklima verlor gegenüber Jahresbeginn deutlich an Punkten, weil der Saldenwert der Geschäftserwartungen ebenfalls merklich zurückging. Letzterer notierte nun knapp unter null, die Teilnehmenden rechneten also für das kommende Halbjahr tendenziell eher mit Geschäftsrückgängen. Die Exportaussichten gewannen dagegen abermals an Zuversicht. Fertigungspläne und Personalplanungen wurden nach unten korrigiert, beide Saldenwerte lagen aber noch weit über ihrem jeweiligen Langzeitdurchschnitt.

Im Gegensatz zum Januar beurteilten die Unternehmen im Druckgewerbe ihre Geschäftslage im Februar wieder positiv. Der Lageindikator stieg stark an. Anders als zuletzt wurde nun wieder ein Anziehen der Nachfrage gemeldet. Die Auftragsreserve war jedoch nun vielerorts rückläufig. Die Vormonatsproduktion war deutlich seltener gedrosselt worden als zuvor. Die Firmen stuften ihre Fertigwarenbestände per saldo nun als zu gering ein. Mit Blick auf die erwartete Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr nahm der Pessimismus spürbar zu. Da die Aufwärtsbewegung der Lagekomponente stärker ausfiel, verbesserte sich das Geschäftsklima und der Indikator drehte in den positiven Bereich. Anders als in den zurückliegenden Monaten erwarteten die Teilnehmenden im Exportbereich wieder Geschäftszuwächse. Produktions- als auch Beschäftigungspläne wurden nach oben korrigiert und waren expansiv ausgerichtet.

Die Produzierenden von Metallerzeugnissen zeigten sich im Februar weit verbreitet zufrieden mit ihrer Geschäftslage. Wesentlich häufiger als in den vorhergehenden Monaten meldeten sie eine Zunahme der Nachfrage als auch ihrer Auftragsbestände. Die Produktionstätigkeit im Vormonat war wesentlich häufiger gesteigert worden als zuvor. Dennoch stuften die Unternehmen ihre Fertigwarenbestände per saldo wieder als unzureichend ein. Für die nächste Zeit war vielerorts eine Ausweitung der Produktion vorgesehen. Dies wohl auch vor dem Hintergrund der spürbar verbesserten Geschäftserwartungen. Die Exportaussichten blieben auf ähnlich positivem Niveau wie im Januar, auch wenn der Saldenwert etwas zurückging. Die Personalplanungen waren nicht ganz so häufig expansiv gestaltet wie im Januar. Insgesamt klarte das Geschäftsklima sichtlich auf, weil beide Komponenten eine Zunahme verzeichneten.

Die Herstellenden von DV-Geräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen beurteilten ihre aktuelle Lage erheblich seltener günstig als im Januar, der Indikator büßte mehr als 30 Punkte ein. Noch lag er allerdings mehr als 20 Saldenpunkte über seinem historischen Mittelwert. Da die Geschäftserwartungen ebenfalls deutlich seltener optimistisch ausfielen, sank der Klimaindikator wesentlich. Er lag aber noch klar über seinem langfristigen Durchschnitt. Die Entwicklung der Nachfrage und Auftragsbestände verlief vielerorts positiv, wenn auch beides nicht so häufig wie zu Jahresbeginn. Die Vormonatsproduktion wurde ein Stück seltener ausgeweitet. Die Fertigwarenbestände galten wieder öfter als unzureichend. Für die nahe Zukunft war weit verbreitet eine Ausweitung der Produktion geplant. Die Personalpläne blieben auf ähnlich hohem Niveau wie im Januar. Im Gegensatz zu den vorhergehenden Monaten rechneten die Unternehmen beim Exportgeschäft nur noch stellenweise mit Zuwächsen.

Die Produzierenden von elektrischen Ausrüstungen bewerteten ihre momentane Geschäftssituation wieder öfter positiv als im Januar. Mit Blick auf die erwartete Geschäftsentwicklung im kommenden Halbjahr nahm der Optimismus nochmals zu. In Folge verbesserte sich das Klima spürbar. Die Unternehmen meldeten einen Rückgang der Nachfrage. Von einer Steigerung der Auftragsbestände war wesentlich seltener die Rede als in den zurückliegenden Monaten. Obwohl die Vormonatsproduktion erstmals seit Oktober 2021 wieder hochgefahren wurde, galten die Fertigwarenbestände wieder häufiger als unzureichend. Für die kommenden Monate war auf breiter Front eine Ausweitung der Produktion geplant. Auch war nun spürbar häufiger Beschäftigungsaufbau vorgesehen als im Januar. Vom Auslandsgeschäft erwarteten die Teilnehmenden öfter positive Impulse.

Bei den Maschinenbauunternehmen klarte das Geschäftsklima im Februar weiter auf. Ausschlaggebend dafür war die immense Verbesserung des Lageurteils. Knapp drei Viertel der befragten Unternehmen stuften die momentane Situation als günstig ein, nur 4% als ungünstig. Bei den Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate ließ die Zuversicht dagegen wieder spürbar nach. Die Exportaussichten blieben vergleichbar optimistisch wie in den beiden zurückliegenden Monaten. Produktions- als auch Beschäftigungspläne waren weit verbreitet expansiv ausgerichtet. Im Kontrast zum Januar gaben die Firmen nur noch vereinzelt einen Anstieg der Nachfrage an. Die Auftragsbestände nahmen vielerorts zu, dies jedoch nicht mehr so häufig wie zuletzt. Obwohl die Vormonatsproduktion wieder öfter ausgeweitet worden war, beurteilten die Teilnehmenden ihre Lagerbestände an Fertigwaren häufiger als zu gering.

Im starken Kontrast zum Januar überwogen bei den Produzierenden von Kraftwagen und Kraftwagenteilen im Februar bei der Einschätzung der Geschäftsperspektiven die pessimistischen Angaben. Die Erwartungen ans Exportgeschäft klarten dagegen weiter auf. Die Produktion sollte in nächster Zeit vielerorts hochgefahren werden, dies allerdings nicht so oft wie in den beiden Vormonaten. Etwas häufiger als zuletzt war Beschäftigungsaufbau vorgesehen. Hinsichtlich der aktuellen Geschäftslage zeigten sich die Unternehmen etwas öfter zufrieden als im Januar. Noch weit verbreitet – aber wesentlich seltener als zu Jahresbeginn – meldeten sie einen Rückgang der Nachfrage. Eine Steigerung der Auftragsreserve gaben im Februar knapp 87% der Firmen an, nur circa 4% einen Rückgang. Obwohl die Produktionstätigkeit im Vormonat kaum noch gedrosselt worden war, galten die Lagerbestände an Fertigwaren weiterhin sehr weit verbreitet als zu gering. Da die Abwärtsbewegung der Erwartungskomponente überwog, ging der Geschäftsklimaindikator gegenüber Januar stark zurück und notierte nun unterhalb seines historischen Mittelwerts.

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