Verarbeitendes Gewerbe: Nachfrage bleibt rückläufig

Im Verarbeitenden Gewerbe nahm der Geschäftsklimaindikator gegenüber dem Vormonat leicht zu. Etwas öfter als im Mai wurde die aktuelle Lage günstig bewertet. Der Lageindikator behielt sein im Langzeitvergleich hohes Niveau bei. Geringfügig seltener als zuletzt schätzten die Unternehmen ihre erwartete Geschäftsentwicklung im kommenden Halbjahr pessimistisch ein. Spürbar häufiger als zuvor wurde ein Rückgang der Nachfrage angegeben. Die Auftragsbestände stiegen auf ähnlichem Niveau an wie im Mai, seit März ist eine Abwärtstendenz des Saldenwerts erkennbar. Die Vormonatsproduktion wurde deutlich öfter ausgeweitet. Die Lagerbestände an Fertigwaren wurden abermals als unzureichend eingestuft, dies jedoch etwas seltener als im Mai. Gegenüber Mai (70,0%) nahmen die Meldungen zur Behinderung der Produktionstätigkeit durch einen Mangel an Rohstoffen bzw. Vormaterialien wieder etwas zu (72,1% aktuell). Für die nächste Zeit war vielerorts und wesentlich öfter als zuletzt eine Ausweitung der Produktion vorgesehen. Die Exporterwartungen waren nicht ganz so häufig optimistisch geprägt wie im Mai. Die Beschäftigungsplanungen wurden spürbar nach unten korrigiert, blieben jedoch klar expansiv ausgerichtet. Der Saldo der Preiserwartungen sank nochmals geringfügig.

Mit ihrer aktuellen Geschäftslage zeigten sich die Vorleistungsgüterproduzierenden im Juni ähnlich häufig zufrieden wie in den beiden Vormonaten, der Saldo stieg geringfügig. Gegenüber Mai berichteten die Unternehmen spürbar weniger oft von einem Anziehen der Nachfrage, wesentlich seltener von einer Zunahme der Orderbestände. Die Vormonatsproduktion wurde erkennbar öfter gesteigert. Dennoch galten die Fertigwarenbestände wieder häufiger als zu gering. Hinsichtlich der Geschäftsaussichten für die nächsten sechs Monate gab es nun öfter pessimistische Einschätzungen. In Folge sank der Klimaindikator, notierte jedoch noch deutlich über seinem langfristigen Mittel. Die Fertigungsplanungen waren ähnlich häufig expansiv ausgerichtet wie zuvor. Ihre Personalpläne revidierten die Firmen leicht nach unten, es war weiterhin Beschäftigungsaufbau vorgesehen. Die Exporterwartungen fielen im Vergleich zu den beiden Vormonaten spürbar seltener optimistisch aus.

Gegenüber Mai blickten die Investitionsgüterherstellenden im Juni geringfügig häufiger pessimistisch auf die erwartete Geschäftsentwicklung im kommenden Halbjahr. Beim Exportgeschäft rechneten sie dagegen wesentlich öfter als zuvor mit Geschäftszuwächsen. Ähnlich häufig wie zuletzt war eine Ausweitung der Produktionstätigkeit vorgesehen. Die Personalplanungen waren ein Stück seltener expansiv gestaltet als im Mai. Am aktuellen Rand beurteilten die Befragten ihre Geschäftssituation wieder öfter positiv, der Indikator bewegte sich weiterhin auf einem im Langzeitvergleich hohen Niveau. Das übergeordnete Geschäftsklima verbesserte sich leicht. Anders als im Mai war im Juni wieder von einem Rückgang der Nachfrage die Rede. Einen Zuwachs bei den Auftragsbeständen meldeten die Firmen seltener als zuletzt. Vor dem Hintergrund der spürbar öfter ausgeweiteten Vormonatsproduktion wurden die Fertigwarenbestände wieder seltener als unzureichend bezeichnet.

Die Konsumgüterproduzierenden stuften ihre Geschäftslage im Juni etwas weniger häufig positiv ein als in den zurückliegenden Monaten. Der Geschäftsentwicklung im nächsten Halbjahr blickten sie deutlich öfter pessimistisch entgegen als zuvor. In Folge verschlechterte sich das Klima spürbar und der Hauptindikator sank tiefer in den negativen Bereich. Jeweils wesentlich häufiger als noch im Mai meldeten die Unternehmen einen Rückgang der Nachfrage wie auch der Auftragsreserven. Obwohl anders als zuletzt für die Produktionstätigkeit des Vormonats wieder ein Anstieg gemeldet wurde, beurteilten die Teilnehmenden ihre Lagerbestände an Fertigwaren nun per saldo als unzureichend. Für die nahe Zukunft war eine Ausweitung der Produktion vorgesehen. Im Kontrast zu den beiden zurückliegenden Monaten erwarteten die Firmen im Exportbereich nun stellenweise Geschäftsrückgänge. Die Beschäftigungspläne wurden deutlich reduziert und sahen nur noch punktuell Personalaufbau vor.

Branchenentwicklung: In der chemischen Industrie waren im Juni einige positive Entwicklungen zu beobachten: Das Geschäftsklima verbesserte sich wesentlich und der Klimaindikator drehte nach zwei Monaten wieder in den positiven Bereich. Das Urteil zur aktuellen Lage fiel erheblich häufiger günstig aus als zuvor. Der Lageindikator erreichte den höchsten Wert seit Januar 2018. Ihre Geschäftsaussichten schätzten die Unternehmen etwas seltener pessimistisch ein als in den beiden Vormonaten. Dagegen stürzte der Saldenwert der Exporterwartungen ab und lag nur noch knapp über null. Die Produktions- wie auch Beschäftigungspläne wurden deutlich nach unten korrigiert, blieben aber jeweils expansiv ausgerichtet. Anders als zuvor wurde wieder stellenweise eine Zunahme der Nachfrage gemeldet. Ein Absinken der Orderbestände gaben die Firmen seltener an als in den beiden zurückliegenden Monaten. Der Saldenwert der Fertigwarenbestände stieg am aktuellen Rand deutlich und erreichte wieder den branchenüblichen Durchschnitt. Die Produktionstätigkeit war im Vormonat nicht so häufig gesteigert worden wie zuvor.

Die Herstellenden von Gummi- und Kunststoffwaren bewerteten ihre Geschäftssituation im Juni abermals auf ausgezeichnetem Niveau günstig. Wenn auch etwas seltener als im Mai. Im Gegensatz zum Vormonat gaben die Unternehmen wieder eine Steigerung der Nachfrage wie auch der Auftragsbestände an. Wohl vor diesem Hintergrund galten die Lagerbestände an Fertigwaren als zu gering, obwohl die Vormonatsproduktion erheblich öfter ausgeweitet worden war als zuvor. Die Meldungen bezüglich Materialmangel nahmen gegenüber Mai (71,0%) stark ab, noch 51,0% der Teilnehmenden waren im Rahmen der jüngsten Befragung davon betroffen. Mit Blick auf die erwartete Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr nahm der Pessimismus wesentlich ab, er war noch mancherorts zu beobachten. Die Fertigungspläne sahen per saldo noch eine Drosselung vor, dies aber spürbar seltener als im Mai. Die Exportaussichten trübten sich etwas ein und können nun als zurückhaltend bezeichnet werden. Häufiger als zuletzt war Beschäftigungsaufbau geplant. Insgesamt nahm der Geschäftsklimaindikator deutlich zu, er lag gut zehn Punkte über seinem historischen Mittelwert.

Im Druckgewerbe sank der Klimaindikator im Juni erheblich tiefer in den negativen Bereich. Zum einen wurde die aktuelle Geschäftslage im Gegensatz zu den vier vorhergehenden Monaten nun als ungünstig eingestuft. Zum anderen nahm der Pessimismus bei der Einschätzung der Geschäftsentwicklung im kommenden Halbjahr immens zu, mehr als die Hälfte der Firmen erwartete einen Geschäftsrückgang. Sehr weit verbreitet und wesentlich öfter als zuletzt monierten die Befragten ein Nachlassen der Nachfrage. Anders als zuvor meldeten sie nun ebenfalls ein Absinken der Auftragsbestände. Ihre Fertigwarenbestände bezeichneten die Unternehmen ähnlich wie im Mai stellenweise als zu gering. Die Vormonatsproduktion wurde nochmals deutlich öfter gedrosselt. Für die nächste Zeit war ebenso vielerorts eine Reduzierung der Produktionstätigkeit vorgesehen. Die Exportaussichten blieben weit verbreitet pessimistisch, wenn auch nicht in dem Ausmaß wie im zurückliegenden Monat. Mehr als die Hälfte der befragten Betriebe plante nun Beschäftigungsabbau, nochmal deutlich mehr als im Mai.

Ihre Geschäftssituation beurteilten die Produzierenden von Metallerzeugnissen im Juni nochmal spürbar öfter positiv als zuletzt. Dies, obwohl am aktuellen Rand bei Nachfrage und Orderbeständen – anders als in den vorangegangenen Monaten – stellenweise jeweils Rückgänge gemeldet wurden. Etwas öfter als zuvor wurde die Vormonatsproduktion gesteigert. Ihre Lagerbestände an Fertigwaren bezeichneten die Unternehmen zum ersten Mal seit vier Monaten wieder als ausreichend. Mit Blick auf die erwartete Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr breitete sich der Pessimismus weiter aus. Produktions- wie auch Beschäftigungspläne wurden nach unten korrigiert, waren aber jeweils noch stellenweise expansiv geprägt. Der Saldenwert der Exporterwartungen sank deutlich, diese blieben jedoch zuversichtlich. Insgesamt verbesserte sich das Geschäftsklima etwas, da die Aufwärtsbewegung der Lagekomponente überwog.

Bei den Indikatoren der Herstellenden von DV-Geräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen waren im Juni zumeist positive Tendenzen zu beobachten: Das Geschäftsklima klarte erheblich auf. Nicht nur die aktuelle Lage wurde wesentlich häufiger als günstig eingestuft. Auch die pessimistischen Angaben hinsichtlich der Perspektiven für die nächsten sechs Monate nahmen deutlich ab. Vor dem Hintergrund der sichtlich öfter ausgeweiteten Vormonatsproduktion wurden die Lagerbestände an Fertigwaren bedeutend seltener als unzureichend eingestuft als in den vorhergehenden Monaten. Erstmals seit Herbst 2020 wurde hinsichtlich der Entwicklung von Nachfrage und Auftragsbeständen am aktuellen Rand von Rückgängen berichtet. Vom Exportgeschäft erwarteten die Unternehmen beträchtlich öfter als zuvor positive Impulse. Sehr weit verbreitet planten die Befragten sowohl eine Steigerung der Produktionstätigkeit in der nächsten Zeit wie auch Personalaufbau.

Mit etwas mehr Skepsis als im Mai blickten die Produzierenden von elektrischen Ausrüstungen im Juni auf die erwartete Geschäftsentwicklung im kommenden Halbjahr. Die Exporterwartungen trübten sich wesentlich ein, nur noch stellenweise rechneten die Unternehmen mit Zuwächsen. Seltener als in den beiden Vormonaten wurde die aktuelle Geschäftslage positiv bewertet. Der Lageindikator blieb jedoch auf einem im Langzeitvergleich ausgezeichneten Niveau. Durch die Abwärtsbewegung beider Komponenten sank der Geschäftsklimaindikator um einige Punkte, notierte aber weiterhin über seinem historischen Mittel. Jeweils nicht ganz so häufig wie zuletzt meldeten die Betriebe ein Anziehen der Nachfrage und eine Steigerung ihrer Auftragsbestände. Infolge der erheblich öfter ausgeweiteten Vormonatsproduktion galten die Lagerbestände an Fertigwaren nun nicht mehr ganz so verbreitet als unzureichend wie zuvor. So gut wie flächendeckend (99,3%) monierten die Befragten im Juni eine Einschränkung der Fertigungstätigkeit durch Materialmangel (92,3% im Mai). Vielerorts und öfter als zuletzt war für die nahe Zukunft eine Steigerung der Produktionstätigkeit vorgesehen. Ebenfalls häufiger als im Mai war Personalaufbau geplant.

Das Geschäftsklima bei den Maschinenbauunternehmen verschlechterte sich im Juni abermals, der Indikator notierte nun marginal unter seinem historischen Mittel. Ausschlaggebend hierfür war die deutliche Eintrübung der Erwartungen, weit verbreitet rechneten die Firmen nun mit Geschäftsrückgängen. Mit ihrer aktuellen Lage dagegen zeigten sie sich wieder häufiger zufrieden. Anders als im Mai wurde nun per saldo ein Nachfragerückgang gemeldet. Bezüglich der Auftragsreserven gaben die Teilnehmenden Zuwächse an, dies jedoch wesentlich seltener als zuletzt. Auf niedrigem Niveau wurde die Vormonatsproduktion ausgeweitet. Die Lagerbestände an Fertigwaren stuften die Befragten gegenüber Mai erheblich seltener als zu gering ein. Mancherorts und etwas öfter als zuvor war eine Steigerung der Produktionsmenge geplant. Die Beschäftigungspläne wurden leicht nach oben korrigiert. Die Exportaussichten verbesserten sich erkennbar, der zugehörige Saldo lag nun über seinem langfristigen Durchschnitt.

Die Produzierenden von Kraftwagen und Kraftwagenteilen beurteilten ihre Geschäftslage im Juni auf hohem Niveau positiv, wenn auch nicht mehr so häufig wie im Mai. Ein Rückgang der Nachfrage wurde wieder wesentlich öfter gemeldet als zuletzt. Im Kontrast zum vorhergehenden Monat gaben die Unternehmen bezüglich der Auftragsbestände nun eine Zunahme an. Verglichen mit den Mai-Angaben wurde die Produktionstätigkeit im Vormonat erheblich seltener gesteigert. Die Fertigwarenbestände galten weiterhin auf breiter Front als unzureichend, wenn auch nicht in dem Ausmaß wie im Mai. Die Meldungen zu einer Einschränkung der Fertigung durch Materialmangel nahmen am aktuellen Rand wieder deutlich zu (68,9% aktuell; 51,9% im Mai). Eine starke Verbesserung war bei den Geschäftserwartungen für das kommende Halbjahr zu beobachten, die Unternehmen rechneten nun vielerorts mit positiven Impulsen. Da diese Aufwärtsbewegung überwog, stieg der Klimaindikator deutlich an und erreichte den höchsten Wert in diesem Kalenderjahr. Einen immensen Anstieg verzeichnete der Saldenwert der Exportaussichten. Wesentlich öfter als zuletzt war nun eine Ausweitung der Produktionstätigkeit in der nahen Zukunft vorgesehen. In Bezug auf die Beschäftigungserwartungen gingen die Teilnehmenden von Personal-reduzierungen aus.

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