08.09.2022|GroßhandelEinzelhandel

Handel im Fokus: Restriktive Bestellplanung im Großhandel

Im Großhandel sank die Zufriedenheit mit den laufenden Geschäften ein Stück weit. Der Lageindikator verzeichnete den niedrigsten Stand seit März letzten Jahres. Auf breiter Front blickten die Teilnehmenden sorgenvoll auf ihre geschäftliche Entwicklung im nächsten halben Jahr. Damit besaß der Erwartungsindikator das niedrigste Niveau seit Beginn der Coronakrise. Aufgrund der Rückgänge der beiden Teilkomponenten wurde das Klima ein Stück ungünstiger und der Klimaindikator notierte knapp 18 Punkte unter seinem historischen Mittelwert. Spürbar seltener meldeten die Betriebe Umsatzzuwächse im Vorjahresvergleich. Weitverbreitet wurden die Lagerbestände als zu groß eingestuft. Auch deswegen sollte die Bestelltätigkeit vielerorts zurückgefahren werden. 60,9% planten, ihre Preise in den kommenden drei Monaten zu erhöhen, 10,4% wollten diese senken. Der Saldenwert der Preiserwartungen sank zum vierten Mal in Folge. Die Personalplanungen waren punktuell expansiv ausgerichtet. Über Lieferengpässe berichteten noch 78,6% der Befragten, nach 82,5% im Juli.

Vielerorts und häufiger als im Vormonat zeigten sich die Einzelhändler mit ihrer aktuellen Geschäftssituation unzufrieden. Der Lageindikator verzeichnete das niedrigste Niveau seit Februar 2021. Für die kommenden sechs Monate erwarteten die Unternehmen auf breiter Front Geschäftsrückgänge. Der zugehörige Saldenwert war der niedrigste seit April 2020. Aufgrund der Abwärtsbewegung der untergeordneten Indikatoren kühlte das Geschäftsklima etwas ab. Es besaß damit ein Niveau, welches mehr als 30 Punkte unter dem Langzeitdurchschnitt lag. Sehr weitverbreitet berichteten die Betriebe im Vergleich zum Vorjahr von sinkenden Umsätzen. Zum siebten Mal in Folge nahmen die Lagerbestände zu. Auch deshalb sollte nochmal häufiger als zuvor die Bestelltätigkeit reduziert werden. Die Behinderung der Umsatztätigkeit aufgrund von Lieferengpässen wurde im Vergleich zum Juli (71,8%) öfter beklagt (74,0%). 60,2% der Befragten hatten im Vergleich zum vergangenen Monat die Preise erhöht, 6,1% hatten sie gesenkt. Damit notierte der Indikator der Preisentwicklungen mehr als 55 Punkte über seinem historischen Mittelwert. Fast allerorts waren noch Preisanhebungen angedacht — dies allerdings seltener als in den letzten vier Monaten. Ähnlich wie im Juli war vereinzelt Stellenabbau vorgesehen.

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