09.02.2023|Bauhauptgewerbe

Bauhauptgewerbe: Materialmangel geht stark zurück

Im Bauhauptgewerbe stieg der Geschäftsklimaindikator zu Jahresbeginn leicht an, er notierte nun knapp über seinem (negativen) historischen Mittelwert. Zurückzuführen war dies auf die Verbesserung der Perspektiven. Gegenüber den beiden Vormonaten gab es weniger pessimistische Einschätzungen zur weiteren Geschäftsentwicklung. Mit der momentanen Lage zeigten sich die Baufirmen spürbar seltener zufrieden als zuletzt.

Die Reichweite der Auftragsbestände nahm deutlich zu (5,6 Monate aktuell; 5,1 zuletzt) und näherte sich damit dem Rekordwert (5,8) vom Juli 2022. Ihren Arbeitsvorrat bewerteten die Teilnehmenden gegenüber Dezember geringfügig seltener als groß. Die Ausnutzung der Maschinenkapazität ließ nochmals etwas nach (78,8% aktuell; 80,1% zuletzt), damit lag sie unter der Quote vom Vorjahresmonat (84,6%). Erhöhungen der Baupreise waren ähnlich häufig vorgesehen wie im Dezember. Im Rückblick meldeten etwas weniger Teilnehmende Preissteigerungen als zuletzt. Die expansiven Personalplanungen wurden nochmal leicht nach unten korrigiert. Die Angaben zu eingeschränkter Bautätigkeit nahmen im Januar wieder etwas zu (61,6% aktuell; 57,7% zuletzt). Im Vorjahresmonat war die Quote mit 61,4% ähnlich ausgefallen. Als häufigster Hinderungsgrund wurde erneut Fachkräftemangel aufgeführt. 38,9% der Baufirmen meldeten Probleme bei der Rekrutierung von geeignetem Personal (41,1% zuletzt). Deutlich nahmen die Behinderungen durch ungünstige Witterungsverhältnisse zu (24,0% aktuell; 11,1% zuletzt). Der Anteil der von Auftragsmangel betroffenen Befragten nahm spürbar zu, um 5 Prozentpunkte auf 21,3%. Auf einem vergleichbaren Niveau war dieser Saldenwert zuletzt Ende 2020 gewesen. Der Prozentanteil der von Auftragsstornierungen betroffenen Firmen (8,9% aktuell) ging gegenüber Dezember (9,5%) zurück, lag aber im Langzeitvergleich weiterhin auf einem hohen Niveau. Wesentlich seltener als in den vorhergehenden Monaten wurde nun Materialmangel gemeldet. Mit 6,6% (22,8% zuletzt) lag diese Quote auf dem niedrigsten Stand seit März 2021. 6,2% der Unternehmen berichteten von Finanzierungsproblemen (7,1% zuletzt). Die unter dem Punkt „sonstige Faktoren“ zusammengefassten Hinderungsgründe beeinträchtigten im Rahmen der jüngsten Befragung 8,7% der Firmen (6,0% zuletzt).

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