09.06.2020|GroßhandelEinzelhandel

Handel im Fokus: Geschäftsaussichten im Einzelhandel weniger pessimimstisch

Im baden-württembergischen Großhandel berichteten die Befragungsteilnehmer weiterhin vielerorts von einer ungünstigen aktuellen Geschäftslage, allerdings deutlich weniger häufig als im April. Der Umsatz im Vergleich zum jeweiligen Vorjahrsmonat sank dagegen ein gutes Stück häufiger als im April. Im Rahmen der aktuellen Sonderbefragung zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie zeigten sich die Teilnehmer erneut negativ betroffen (-1,2 auf einer Skala von -3 bis +3; April: -1,3). Die Geschäftsaussichten blieben mehrheitlich eingetrübt, jedoch nahmen hier die pessimistischen Stimmen merklich ab. In der Folge erholte sich das übergeordnete Geschäftsklima – im tiefen negativen Bereich – deutlich. Nach Einschätzung der befragten Großhändler dürften die Einschränkungen des öffentlichen Lebens noch weitere 7,6 Monate anhalten. Der Lagerüberhang nahm im Mai erneut zu. Die Bestelltätigkeit soll – genauso wie bereits im Vormonat – stark eingeschränkt bleiben. Die Händler mussten im aktuellen Befragungszeitraum erneut Preiszugeständnisse machen. Für die kommenden drei Monate rechneten sie per saldo wieder mit besseren Preisgestaltungsmöglichkeiten, wobei die Erwartungen verhalten blieben. Im Rahmen der aktuellen Sonderbefragung gaben 18% der Händler an, Liquiditätshilfen in Anspruch genommen zu haben (April: 19%). 43% haben Investitionsprojekte verschoben (April: 44%), 26% gestrichen (April: 19%). 53% der baden-württembergischen Großhändler gaben im Mai an, Kurzarbeit zu nutzen, gegenüber dem Vormonat ein Rückgang um einen Prozentpunkt. Von der Kurzarbeit waren im Schnitt 58% der Beschäftigten betroffen. Die Personalpläne sahen per saldo eine Reduktion der Mitarbeiterzahl vor, allerdings weniger häufig als zuvor.

Im baden-württembergischen Einzelhandel brach der Umsatz im Mai verglichen mit dem Vorjahresmonat ein. Die Teilnehmer berichteten weiterhin verbreitet von einer schlechten aktuellen Geschäftslage. Allerdings nahm die Zahl der negativen Stimmen deutlich ab. Auch für die kommenden sechs Monate erwarteten die befragten Einzelhändler weiterhin mehrheitlich eine ungünstige Geschäftsentwicklung, jedoch nahm auch hier die Zahl der pessimistischen Meldungen merklich ab. In der Folge verbesserte sich der übergeordnete Geschäftsklimaindikator deutlich, blieb jedoch tief im negativen Bereich. Nach der durchschnittlichen Einschätzung der befragten Einzelhändler dürften die Einschränkungen des öffentlichen Lebens noch weitere 8 Monate anhalten. Der Lagerüberhang konnte im aktuellen Befragungszeitraum ein deutliches Stück abgebaut werden. Die Bestellpläne blieben restriktiv ausgerichtet, jedoch im Vergleich zum April merklich seltener. Im Vormonat hatten die Einzelhändler deutliche Preiszugeständnisse machen müssen. Im Mai wurde ebenfalls ein negativer Saldo berechnet, dieser lag jedoch nur knapp unter der Nulllinie. Für die kommenden drei Monate rechneten die Teilnehmer wieder vermehrt mit guten Preisgestaltungsmöglichkeiten, der Saldo lag jedoch noch ein Stück unterhalb des langfristigen Durchschnitts. 51% der Befragten gaben in der aktuellen Sonderbefragung an, Liquiditätshilfen in Anspruch genommen zu haben (April: 46%). 64% der befragten baden-württembergischen Einzelhändler gaben an, Kurzarbeit in Anspruch zu nehmen. Davon waren 61% der Beschäftigten betroffen. 54% gaben an, Investitionsprojekte zu verschieben (April: 45%), 31% der Befragten hatten bereits Investitionsprojekte gestrichen (April: 23%). Für die kommenden drei Monate sahen die Personalpläne erneut Beschäftigungsabbau vor, jedoch deutlich seltener als im Vormonat.

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