10.12.2020|Bauhauptgewerbe

Bauhauptgewerbe: Günstigeres Geschäftsklima

Im November klarte das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe ein Stück weit auf, der Indikator drehte wieder in den positiven Bereich. Ihre momentane Geschäftslage stellte die befragten Firmen spürbar häufiger zufrieden. Bei der Bewertung des Arbeitsvorrats gewannen die positiven Stimmen nun die Oberhand. Die Reichweite der Auftragsreserve lag weiterhin bei 4,5 Monaten und blieb damit seit August unverändert. Im Vorjahresmonat hatte der Wert 4,3 Monate betragen. Der Auslastungsgrad der Maschinenkapazität sank auf 80,8% (81,1% zuletzt) und lag hiermit auch unterhalb der Quote vom November 2019 (83,9%). Für das kommende halbe Jahr rechneten weniger Teilnehmer mit Geschäftsrückgängen als zuletzt, die Erwartungen waren aber noch vielerorts pessimistisch. Die Unternehmen berichteten etwas öfter von gesunkenen Baupreisen als im Oktober, auch für die nächste Zeit gingen sie tendenziell von Preissenkungen aus. Die Beschäftigtenpläne wurden am aktuellen Rand wieder nach oben korrigiert und deuteten nun mancherorts auf Neueinstellungen hin. 41,7% der Baufirmen gaben im November eine Behinderung ihrer Bautätigkeit an, das war eine leichte Abnahme gegenüber dem Vormonat (42,5%), aber eine klare Steigerung im Vergleich zum Vorjahresmonat (33,0%). Erneut wurden die meisten Teilnehmer eingeschränkt durch Auftragsmangel, diese Quote ging leicht zurück auf nunmehr 22,0% (22,7% zuletzt). Der Arbeitskräftemangel nahm geringfügig zu, die entsprechenden Angaben stiegen auf 11,2% von zuletzt 11,0%. „Sonstige Faktoren“, hinter welchen sich nach wie vor auch Corona-Themen verbergen dürften, folgten an dritter Position und wurden mit 9,8% der Meldungen etwas seltener genannt als im Vormonat (10,2%). Jahreszeitlich bedingt nahm der Anteil der Firmen zu, die ungünstige Witterungsverhältnisse meldeten (5,9% aktuell, 3,5% zuletzt). Auch von Materialknappheit wurde mit einer Quote von 5,8% etwas häufiger berichtet als im Vormonat (3,0%). Anderen möglichen Hemmnissen wurde den November-Ergebnissen nach nur eine vergleichsweise geringe (Auftragsstornierungen) beziehungsweise keine Bedeutung (Finanzierungsengpässe) beigemessen.

Im Vergleich zum Oktober blickten die im Hochbau tätigen Firmen den Geschäftsentwicklungen im nächsten Halbjahr wieder seltener skeptisch entgegen. Ihre derzeitige Geschäftslage bewerteten sie nun häufiger günstig. In Folge verbesserte sich auch das Geschäftsklima. In den drei betrachteten Hochbausparten waren durchaus unterschiedliche Entwicklungen zu verzeichnen: Im öffentlichen Hochbau nahm der Pessimismus bei den Erwartungen geringfügig ab. Da die Unzufriedenheit mit der gegenwärtigen Geschäftssituation jedoch in etwas stärkerem Umfang zunahm, verschlechterte sich der Klimaindikator marginal. Die Teilnehmer aus dem gewerblichen Hochbau zeigten sich deutlich häufiger zufrieden mit ihrer aktuellen Lage. Da auch die Geschäftsperspektiven nicht mehr ganz so oft negativ eingeschätzt wurden, nahm der übergeordnete Klimaindikator sichtlich zu, behielt sein negatives Vorzeichen aber noch bei. Im Wohnungsbau verbesserte sich das Geschäftsklima im November wieder, da sowohl die derzeitige Situation weit verbreitet – und noch häufiger als zuletzt – günstig beurteilt wurde, als auch die Skepsis bezüglich der Geschäftsaussichten nun abnahm und nur noch mancherorts zu vernehmen war. Im Mittel aller Hochbausparten nahm die Reichweite der Auftragsreserve auf 5,2 Monate zu und übertraf damit sowohl den Wert des Vormonats (4,9) als auch den des Vorjahresmonats (4,7). Die Kapazitätsauslastung des Geräte- und Maschinenparks stieg abermals, nun auf 79,8% (78,3% zuletzt), sie lag damit auch oberhalb des Vorjahreswerts von 79,1%.

Im Tiefbau gaben die befragten Firmen im Vergleich zum Vormonat geringfügig häufiger eine positive Lagebeurteilung ab. Da auch bei der Einschätzung der Geschäftsaussichten für das kommende halbe Jahr der Anteil der negativen Stimmen deutlich abnahm, verbesserte sich das Klima, der Indikator blieb aber klar im negativen Bereich. Der Auslastungsgrad der Maschinenkapazität ging leicht zurück auf 74,3% (74,5% zuletzt), damit lag er klar unter dem Vorjahreswert in Höhe von 78,1%. Die Auftragsreserve sank marginal auf 3,2 Monate (3,3 zuletzt; 3,7 im November 2019).

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