09.09.2021|Bauhauptgewerbe

Bauhauptgewerbe: Günstigeres Geschäftsklima

Im Bauhauptgewerbe verbesserte sich das Geschäftsklima im August wieder spürbar, der Indikator erreichte den höchsten Wert in diesem Kalenderjahr. Die Baufirmen bewerteten ihre aktuelle Lage vielerorts positiv, wenn auch nicht ganz so häufig wie in den vorangegangenen Monaten. Die Reichweite der Auftragsreserve stieg gegenüber Juli geringfügig auf 4,7 Monate an (4,6 zuletzt). Damit lag der Wert über dem Ergebnis vom August 2020 mit 4,5 Monaten. Die Beurteilung des Arbeitsvorrats blieb gegenüber dem Vormonat unverändert günstig. Der Auslastungsgrad der Maschinenkapazität ging etwas zurück auf 81,7% (82,7% zuletzt), er lag damit leicht oberhalb der Quote vom Vorjahresmonat (81,2%). Bei der Einschätzung der Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr ging der Pessimismus nochmals deutlich zurück, der Erwartungsindikator lag nun über seinem langfristigen Mittelwert. Weitverbreitet rechneten die Befragten mit Baupreissteigerungen in der nächsten Zeit, wenn auch nicht ganz so häufig wie zuvor. Auch im Rückblick auf die vorangegangenen Monate berichteten die Teilnehmenden abermals öfter von gestiegenen Baupreisen. Die Personalpläne waren wieder etwas seltener expansiv gestaltet als im Juli. Die Behinderung der Bautätigkeit ließ im Vergleich zum Vormonat wieder ein Stück nach, 56,8% der Baufirmen meldeten am aktuellen Rand Beeinträchtigungen (64,4% zuletzt). Im Vorjahresmonat fiel dieser Anteil mit 38,7% wesentlich niedriger aus. Auch im Rahmen der jüngsten Befragung blieb Materialknappheit mit einer Quote von 36,7% der meistgenannte Hinderungsgrund, allerdings ging diese im Vergleich zum Juli deutlich zurück (45,3% zuletzt). Auf nächster Position folgte erneut der Fachkräftemangel, vielerorts hatten Betriebe (26,9% aktuell; 28,6% zuletzt) nach wie vor Schwierigkeiten bei der Besetzung offener Stellen. Auftragsmangel bereitete im August 12,6% der Teilnehmenden Probleme (14,7% zuletzt). Negative Witterungseinflüssen machten gegenüber dem Vormonat nun bedeutend weniger Firmen zu schaffen (7,6% aktuell; 23,9% zuletzt). Unter dem Punkt „sonstige Faktoren“ subsumierte Beeinträchtigungen meldete ein Anteil von 13,7% (14,1% zuletzt) der Bauunternehmen. Anderen möglichen Hemmnissen (Auftragsstornierungen, Finanzierungsengpässe) wurde den August-Ergebnissen nach nur eine vergleichsweise geringe Bedeutung beigemessen.

Bei den im Hochbau tätigen Firmen ließ die Skepsis hinsichtlich der erwarteten Entwicklung in den kommenden sechs Monaten wieder spürbar nach. Mit ihrer aktuellen Geschäftslage zeigten sich die Befragten nicht mehr ganz so häufig zufrieden wie im Juli. Da die Aufwärtsbewegung der Erwartungskomponente überwog, verbesserte sich der Klimaindikator wieder. In den drei betrachteten Hochbausparten waren folgende Entwicklungen zu verzeichnen: Im öffentlichen Hochbau nahm der Pessimismus bei den Geschäftserwartungen weiter zu. Im Kontrast zu den Vormonaten gewannen bei der Beurteilung der Lage nun die negativen Stimmen die Oberhand. In Folge verschlechterte sich der Klimaindikator merklich. Im gewerblichen Hochbau klarte das Geschäftsklima weiter auf. Ihre aktuelle Geschäftssituation stellte die Teilnehmenden merklich öfter zufrieden, bei der Einschätzung der Perspektiven ging die Skepsis nochmals etwas zurück. Im Wohnungsbau sank der Lageindikator gegenüber Juli erheblich, lag aber weiterhin auf einem ausgezeichneten Niveau. Hinsichtlich der Erwartungen an die Entwicklung im kommenden Halbjahr gab es kaum noch pessimistische Meldungen. Insgesamt war das Geschäftsklima nicht mehr ganz so günstig wie in den vorangegangenen Monaten. Im Mittel aller Hochbausparten nahm die Reichweite der Auftragsreserve wieder zu auf aktuell 5,6 Monate (5,4 zuletzt). Sie lag damit über dem Wert des Vorjahresmonats von 5,4 Monaten. Die Kapazitätsauslastung des Geräte- und Maschinenparks blieb unverändert bei 80,5%, sie lag damit zwei Prozentpunkte oberhalb des Vorjahres-werts.

Im Tiefbau wurde die aktuelle Lage von den teilnehmenden Firmen häufiger günstig beurteilt als in den zurückliegenden Monaten. Die langanhaltende Skepsis bezüglich der Geschäftsentwicklung in den kommenden sechs Monaten nahm wesentlich ab. In Folge verbesserte sich das Klima spürbar und der Indikator drehte erstmals seit Anfang 2020 wieder in den positiven Bereich. Der Auslastungsgrad der Maschinenkapazität ging leicht zurück auf 75,0% (75,8% zuletzt) und notierte damit unterhalb des Werts vom Vorjahresmonat (76,7%). Die Reichweite der Auftragsreserve erhöhte sich etwas auf 3,0 Monate (2,9 zuletzt; 3,0 im August 2020).

Zurück Drucken