11.12.2023|Bauhauptgewerbe

Bauhauptgewerbe: Auftragsmangel erreicht den höchsten Stand seit 18 Jahren

Im Bauhauptgewerbe verbesserte sich das Geschäftsklima im November leicht. Noch lag der Klimaindikator allerdings tief im negativen Bereich. Gegenüber Oktober ließ die Unzufriedenheit mit der aktuellen Lage leicht nach. Die Reichweite der Auftragsbestände blieb unverändert bei 4,1 Monaten (5,0 im November 2022). Die Ausnutzung der Maschinenkapazität nahm (saisonbereinigt) minimal auf 77,6% zu (77,4% zuletzt; 81,2% im November 2022). Mehr als die Hälfte der befragten Baufirmen rechnete mit Geschäftsrückgängen im kommenden halben Jahr, nur 4% mit Zuwächsen. Weiterhin wurden Preissenkungen erwartet, dies allerdings seltener als in den beiden Vormonaten. Häufiger als zuletzt planten die Unternehmen nun Beschäftigungsaufbau. Die Meldungen über eine Einschränkung der Bautätigkeit nahmen gegenüber Oktober (61,4%) spürbar zu, die Quote lag nun bei 67,5%. Zudem wurden die negativen Langzeitrekorde bei der Auftragssituation im November nochmal überboten: Der Anteil der durch Auftragsmangel beeinträchtigten Firmen erreichte mit 43,4% (37,7% zuletzt) den höchsten Wert seit Februar 2005. Auftragsstornierungen gab es mit 19,9% (17,7% zuletzt) so oft wie noch nie seit Start dieser Datenreihe 2012. Finanzierungsschwierigkeiten betrafen mit einem Anteil von 8,8% ähnlich viele Teilnehmende wie im Oktober (8,9%). Probleme, geeignetes Personal einzustellen, hatten im November (30,4%) wieder etwas mehr Firmen als zuletzt (27,4%). Jahreszeitlich bedingt nahmen die Angaben über ungünstige Witterung deutlich zu, von 1,7% auf aktuell 12,2%. Die unter dem Punkt „sonstige Faktoren“ genannten Hinderungsgründe beeinträchtigten 7,8% der Firmen (6,9% zuletzt). Materialmangel spielte den November-Resultaten (1,5%) nach hingegen kaum eine Rolle.

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