09.12.2021|Bauhauptgewerbe

Bauhauptgewerbe: Anstieg des Fachkräftemangels

Im Bauhauptgewerbe ging der Geschäftsklimaindikator im November nochmal etwas zurück. Mit ihrer aktuellen Lage zeigten sich die Befragten erneut nicht mehr ganz so oft zufrieden wie zuvor. Im Langzeitvergleich lag der Kennwert jedoch auf einem äußerst hohen Niveau. Die Reichweite der Auftragsreserve nahm gegenüber Oktober auf 4,8 Monate zu (4,7 zuletzt). Der Wert lag damit klar über dem Ergebnis vom November 2020 in Höhe von 4,4 Monaten. Die Beurteilung des Arbeitsvorrats fiel wieder seltener positiv aus. Der Auslastungsgrad der Maschinenkapazität sank auf 81,3% (82,4% zuletzt), er lag damit über der Quote vom Vorjahresmonat (80,8%). Bei der Einschätzung der Geschäftsperspektiven im nächsten Halbjahr nahm die Skepsis nochmal leicht zu. Etwas öfter als zuvor rechneten die Baufirmen mit Baupreissteigerungen in der nächsten Zeit. In der Rückschau meldeten die Teilnehmenden ähnlich häufig wie im Oktober gestiegene Baupreise. Die Personalpläne deuteten nach wie vor auf Beschäftigungsaufbau hin, allerdings nicht mehr so häufig wie in den zurückliegenden Monaten. Die Angaben zu einer Einschränkung der Bautätigkeit nahmen wieder zu, im November meldeten 56,3% der Baufirmen Beeinträchtigungen (51,5% zuletzt). Im Vorjahresmonat war der Anteil mit 41,7% deutlich geringer gewesen. Fachkräftemangel war der meistgenannte Hinderungsgrund, 37,5% der Betriebe hatten Probleme bei der Besetzung offener Stellen (28,4% im Oktober; 19,9% im November 2020). Mit einer Quote von 31,6% folgte Materialknappheit (30,9% zuletzt; 5,8% im November 2020). Auftragsmangel wurde mit 16,6% der Meldungen häufiger genannt als zuvor (12,3%). Widrige Witterungsverhältnisse machten den Firmen wieder etwas öfter zu schaffen (8,7% aktuell; 5,1% zuletzt). Unter dem Punkt „sonstige Faktoren“ subsumierte Beeinträchtigungen meldete ein Anteil von 8,7% (9,6% zuletzt) der Bauunternehmen. Anderen möglichen Hemmnissen (Auftragsstornierungen, Finanzierungsengpässen) wurde den November-Resultaten nach nur eine vergleichsweise geringe Bedeutung beigemessen.

Die im Hochbau tätigen Bauunternehmen beurteilten ihre aktuelle Geschäftslage abermals seltener positiv. Bei der Einschätzung der Perspektiven in den nächsten sechs Monaten hielten sich nun zuversichtliche und skeptische Angaben die Waage, nach einem leichten Anstieg des Erwartungsindikators. Der Hauptindikator zum Geschäftsklima sank gegenüber Oktober etwas. In den drei betrachteten Hochbausparten waren im November verschiedene Tendenzen zu beobachten: Im öffentlichen Hochbau wurden die Geschäftslage per saldo nicht mehr als günstig bewertet. Der Pessimismus bei den Erwartungen nahm wieder etwas zu, in Folge trübte sich das Geschäftsklima leicht ein. Auch im gewerblichen Hochbau verschlechterten sich die Perspektiven nochmals. Da gleichzeitig die aktuelle Lage wesentlich seltener positiv eingestuft wurde, ging der Klimaindikator spürbar zurück und notierte noch knapp oberhalb der Nulllinie. Im Wohnungsbau wurde die momentane Geschäftssituation nicht mehr ganz so häufig günstig beurteilt. Da jedoch die Zuversicht bei den Erwartungen in stärkerem Ausmaß zunahm, verbesserte sich das übergeordnete Klima nochmals leicht. Im Mittel aller Hochbausparten stieg die Reichweite der Auftragsreserve abermals an von 5,3 auf 5,4 Monate. Sie lag damit über dem Wert des Vorjahresmonats von 5,1 Monaten. Der Kapazitätsauslastungsgrad des Geräte- und Maschinenparks ging zurück auf 78,4% (80,8% zuletzt) und lag damit unter dem Vorjahreswert von 80,8%.

Im Tiefbau ging der Geschäftsklimaindikator im November wieder ein Stück zurück. Ihre aktuelle Lage stellte die teilnehmenden Baufirmen nicht mehr ganz so häufig zufrieden wie zuvor. Mit Blick auf die erwartete Entwicklung im nächsten halben Jahr nahm die Skepsis nun zu. Der Auslastungsgrad der Maschinenkapazität sank etwas, von 75,1% auf 74,0%. Im Vorjahresmonat war die Quote geringfügig höher gewesen, bei 74,7%. Die Reichweite der Auftragsreserve nahm zu auf 3,4 Monate (3,1 zuletzt; 3,1 im November 2020).

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