14.06.2022|GroßhandelEinzelhandel

Handel im Fokus: Sorgenvollere Geschäftsaussichten im Großhandel

Die Großhandelsunternehmen blickten erkennbar pessimistischer auf ihre künftige Geschäftsentwicklung als im Vormonat. Es wurde nun sehr weitverbreitet mit Geschäftseinbußen gerechnet. Des Weiteren verschlechterte sich auch die derzeitige Geschäftslage ein Stück weit, dies aber von einer außerordentlich guten Ausgangsbasis. Aufgrund der Abwärtsbewegung beider Teilkomponenten wurde das Klima ungünstiger. Der Hauptindikator rutschte unter seinen langfristigen negativen Mittelwert. Im Vorjahresvergleich wurde vielerorts Umsatzwachstum gemeldet. Deutlich seltener wurden die Lagerbestände als zu niedrig eingestuft, dennoch sollte die Bestelltätigkeit ähnlich oft gesteigert werden wie im April. Im Vormonatsvergleich berichteten die Betriebe nahezu flächendeckend von Preiserhöhungen. Der Saldenwert der Preiserwartungen ging nach vier Zunahmen in Folge erstmals wieder zurück, nun planten 75% der Befragten weitere Preisanhebungen, nur 1% wollte die Preise reduzieren. Mancherorts war die Personalplanung expansiv geprägt. Weiterhin monierte eine große Mehrheit über Lieferengpässe.

Im Einzelhandel verbesserte sich der Geschäftsklimaindikator im Vergleich zum Vormonat nur geringfügig. Das Klima zeigte sich vielerorts unfreundlich. Dies war auf die sich nahezu aufhebende Entwicklung der beiden untergeordneten Indikatoren zurückzuführen. Im Kontrast zum April waren die Teilnehmenden mit ihrer derzeitigen Geschäftslage nun vereinzelt zufrieden und die Kenngröße hatte somit wieder ein positives Vorzeichen. Im Gegensatz dazu rutschte die Erwartungskomponente spürbar tiefer in den negativen Bereich und es die Geschäftsaussichten waren weiterhin vielerorts rückläufig. Anders als im April wurde nun im Vergleich zum entsprechenden Monat des Vorjahres vielerorts Umsatzwachstum festgestellt. Öfter als zuletzt wurden die Lagerbestände als verhältnismäßig groß empfunden, weshalb die Bestellplanung nun vereinzelt restriktiv war. Nichtsdestotrotz war gleichbleibend häufig die Rede von Lieferengpässen. Nochmal etwas mehr Befragte als zuvor sprachen davon, die Preise gegenüber dem Vormonat erhöht zu haben und für die nahe Zukunft waren nahezu allerorts weitere Steigerungen angedacht. Der Saldenwert der Preiserwartungen erreichte im Mai den höchsten Stand seit Beginn der gesamtdeutschen Zeitreihe 1991. Häufiger als zuletzt sollte die Beschäftigtenzahl angehoben werden.

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