Verarbeitendes Gewerbe: Leichter Anstieg des Klimaindikators

Im Verarbeitenden Gewerbe stieg der Klimaindikator im August geringfügig. Während die Unternehmen ihre aktuelle Lage nicht so häufig positiv beurteilten wie zuletzt, fielen die Erwartungen ein Stück seltener pessimistisch aus. Der Pessimismus blieb jedoch weit verbreitet. Anders als in den vier vorangegangenen Monaten berichteten die Teilnehmenden kaum noch von einer nachlassenden Nachfrage. Bei den Auftragsbeständen wurden nun punktuell Zuwächse gemeldet. Trotz der stellenweise gedrosselten Vormonatsproduktion galten die Lagerbestände an Fertigwaren deutlich seltener als zu gering. Gegenüber Juli nahmen die Angaben zur Behinderung der Produktionstätigkeit durch einen Mangel an Rohstoffen bzw. Vormaterialien leicht zu (66,3% aktuell, 65,6% im Juli). Anders als zuvor planten die Firmen für die nächste Zeit nun stellenweise eine Ausweitung der Produktion. Der Saldenwert der Exportaussichten blieb annähernd unverändert, weiterhin rechneten die Befragten nur vereinzelt mit Geschäftszuwächsen. Die Beschäftigungsplanungen wurden abermals nach unten korrigiert, per saldo war nun angedacht, den Personalbestand stabil zu halten. Der Saldo der Preiserwartungen sank zum vierten Mal in Folge.

Ihre aktuelle Geschäftslage beurteilten die Vorleistungsgüterproduzierenden im August nochmals häufiger positiv als zuletzt. Jedoch verschlechterten sich die Erwartungen an die Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr deutlich, der Indikator erreichte den niedrigsten Wert seit April 2020. Da diese Abwärtsbewegung überwog, trübte sich das Geschäftsklima weiter ein. Anders als in den vier vorangegangenen Monaten rechneten die Unternehmen nun per saldo auch mit einem Rückgang des Exportgeschäfts. Erstmals seit Juni 2020 war wieder eine Drosselung der Produktionstätigkeit vorgesehen. Die Beschäftigungspläne wurden spürbar nach unten korrigiert, blieben aber noch expansiv ausgerichtet. Im Rückblick meldeten die Firmen sowohl einen Rückgang der Nachfrage wie auch der Auftragsbestände. Im Gegensatz zu den zurückliegenden Monaten wurden die Lagerbestände an Fertigwaren nicht mehr als zu gering eingestuft. Die Vormonatsproduktion wurde punktuell zurückgefahren.

Bei den Investitionsgüterherstellenden sank der Klimaindikator im August unter seinen historischen Mittelwert. Stellenweise kann das Klima noch als günstig bezeichnet werden. Die aktuelle Lage wurde weit verbreitet als positiv angegeben, wenn auch nicht mehr so oft wie zuletzt. Die Meldungen zu gestiegenen Orderbeständen nahmen wieder zu. Ihre Nachfragesituation beschrieben die Betriebe spürbar seltener als rückläufig. Vereinzelt wurde die Vormonatsproduktion zurückgefahren. Die Fertigwarenbestände galten zum dritten Mal in Folge seltener als zu gering. Mit Blick auf die erwartete Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr nahm der Pessimismus abermals zu. Die Exportaussichten fielen wie im Juli stellenweise optimistisch aus. Bei der Personalplanung war seltener Beschäftigungsaufbau vorgesehen als in den drei Vormonaten. Die Produktionstätigkeit sollte deutlich häufiger hochgefahren werden als zuletzt.

Die bereits im Juli auf breiter Front pessimistischen Erwartungen der Konsumgüterproduzierenden verschlechterten sich am aktuellen Rand nochmal etwas. Die Exportaussichten blieben vielerorts negativ, auch wenn der Saldo gegenüber dem Vormonat wesentlich anstieg. Merklich seltener als zuletzt war eine Reduzierung der Fertigungsmenge geplant. Der Saldo der Beschäftigungserwartungen stieg kräftig an. Zwar behielt er noch ein negatives Vorzeichen, lag jedoch über seinem historischen Mittelwert. Wie auch im Juli beurteilten die Firmen ihre momentane Geschäftssituation per saldo als befriedigend. Nochmal öfter als zuletzt wurde ein Rückgang der Nachfrage moniert. Die Meldungen über sinkende Auftragsbestände ließen deutlich nach. Anders als zuvor wurde die Vormonatsproduktion nur noch punktuell zurückgefahren. Der Lagerbestand an Fertigwaren lag auf ähnlichem Niveau wie zuletzt und damit knapp unter dem Langzeitdurchschnitt. Das ohnehin ungünstige Geschäftsklima trübte sich aufgrund der Verschlechterung der Erwartungskomponente nochmals etwas weiter ein.

Branchenentwicklung: In der chemischen Industrie verschlechterte sich das Geschäftsklima im August drastisch, der Klimaindikator sank auf den tiefsten Wert seit April 2009. Ihre aktuelle Lage bewerteten die Unternehmen gegenüber den vergangenen beiden Monaten spürbar seltener positiv. Im Langzeitvergleich befand sich der Lageindikator aber noch auf einem ausgezeichneten Niveau. Die Geschäftserwartungen trübten sich immens ein, der Saldenwert stürzte auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Zeitreihe 1991. Fünf Sechstel der Befragten rechneten mit Geschäftsrückgängen, niemand mit Zuwächsen. Deutlich seltener als zuletzt wurde ein Rückgang der Nachfrage gemeldet. Vielerorts gaben die Teilnehmenden noch sinkende Auftragsbestände an, wenn auch gegenüber Juli weniger verbreitet. Mehr als die Hälfte der Firmen stufte die Lagerbestände an Fertigwaren als zu groß ein. Die Vormonatsproduktion wurde stellenweise zurückgefahren und auch für die nächste Zeit war auf breiter Front eine Drosselung der Produktionstätigkeit vorgesehen. Anders als in den zurückliegenden Monaten erwarteten die Unternehmen nun eine Abnahme der Exportgeschäfte. Die Personalplanungen blieben auf niedrigem Niveau expansiv gestaltet.

Mit ihrer aktuellen Geschäftslage zeigten sich die Herstellenden von Gummi- und Kunststoffwaren im August wieder spürbar häufiger zufrieden. Seltener als zuletzt wurde ein Rückgang der Orderbestände gemeldet, öfter als im Juli eine Abnahme der Nachfrage. Ihre Lagerbestände an Fertigwaren stuften die Befragten abermals weniger oft als unzureichend ein. Die Vormonatsproduktion wurde spürbar seltener zurückgefahren. Mit Blick auf die erwartete Geschäftsentwicklung im nächsten halben Jahr ließ der Pessimismus erheblich nach. Anders als im Juli ließen die Exportaussichten wieder Zuversicht erkennen. Vor diesem Hintergrund wurden die expansiven Personalplanungen ein Stück nach oben korrigiert. Wesentlich öfter als zuvor war eine Ausweitung der Fertigung vorgesehen. In Folge der Aufwärtsbewegung beider Komponenten verbesserte sich das Geschäftsklima erheblich.

Im Druckgewerbe verschlechterte sich das Geschäftsklima im August erneut. Zwar wurde die aktuelle Lage nicht mehr ganz so häufig negativ beurteilt wie im Juli, jedoch nahm der bereits auf breiter Front wahrnehmbare Pessimismus mit Blick auf die erwartete Geschäftsentwicklung in stärkerem Ausmaß zu. Gut drei Viertel der teilnehmenden Unternehmen berichteten von einer nachlassenden Nachfrage, niemand von einer Zunahme. Vielerorts wurden sinkende Auftragsbestände gemeldet, wenn auch etwas seltener als zuletzt. Die Fertigwarenbestände nahmen etwas zu, der Saldo lag aber noch unter seinem Langzeitdurchschnitt. Verglichen mit der Juli-Befragung wurde wesentlich seltener eine Drosselung der Vormonatsproduktion angegeben. Für die nächste Zeit war noch sehr weit verbreitet eine Reduzierung der Produktionstätigkeit vorgesehen, wenngleich nicht mehr in dem extremen Ausmaß wie im Juli. Der Pessimismus bei den Exportaussichten blieb auf sehr hohem Niveau. Die Personalplanungen blieben auf einem historischen Tiefstand, ringsum war Beschäftigungsabbau geplant.

Im Vergleich zum Juli gaben die Produzierenden von Metallerzeugnissen nochmals öfter einen Rückgang der Nachfrage wie auch der Auftragsbestände an. Vor diesem Hintergrund änderten sich die Fertigwarenbestände kaum, obwohl die Vormonatsproduktion – erstmals seit zwei Jahren – per saldo zurückgefahren wurde. Alles in allem wurde die aktuelle Geschäftslage etwas weniger häufig positiv beurteilt. Die pessimistischen Einschätzungen der Entwicklung im kommenden halben Jahr nahmen nochmals zu. Durch die Abwärtsbewegung beider Komponenten sank der Indikator zum Geschäftsklima etwas tiefer in den negativen Bereich. Der Saldo der Exporterwartungen rutschte unter sein langfristiges Mittel, punktuell ging man noch von Zuwächsen aus. Fertigungs- wie auch Beschäftigungspläne wurden nach oben korrigiert und waren mancherorts expansiv ausgerichtet.

Bei den Herstellenden von DV-Geräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen verbesserte sich das Geschäftsklima im August spürbar. Wesentlich seltener als im Juli schätzten die Unternehmen ihre Perspektiven pessimistisch ein. Mit ihrer aktuellen Lage zeigten sie sich nicht mehr ganz so häufig zufrieden wie zuletzt. Abermals meldeten die Firmen stellenweise ein Anziehen der Nachfrage. Deutlich seltener als im Vormonat berichteten sie von einer Zunahme der Orderbestände. Anders als in den zurückliegenden Monaten galten die Fertigwarenbestände per saldo nicht mehr als zu gering, sondern als ausreichend. Die Vormonatsproduktion wurde kräftig hochgefahren und auch für die nächste Zeit war auf breiter Front eine Ausweitung der Produktionstätigkeit vorgesehen. Der Saldenwert der Exporterwartungen sank merklich, aber sie waren noch mancherorts zuversichtlich. Kräftig angehoben wurden die Personalplanungen, weit verbreitet war Beschäftigungsaufbau angedacht.

Ihre Geschäftslage stuften die Produzierenden von elektrischen Ausrüstungen im August nochmals weniger häufig als günstig ein. Im Kontrast zu den zurückliegenden Monaten wurde ein Absinken der Auftragsbestände gemeldet. Einen Nachfragerückgang gaben die Teilnehmenden seltener an als im Juli. Ihre Fertigung weiteten die Firmen im Vormonat etwas weniger häufig aus als zuvor. Die Lagerbestände an Fertigwaren galten erneut weit verbreitet als unzureichend. Zum zweiten Mal in Folge rechneten die Befragten mit Rückgängen beim Exportgeschäft. Die allgemeinen Geschäftsaussichten blieben auf ähnlich hohem Niveau pessimistisch geprägt wie zuletzt. Die Personalplanungen wurden ein Stück reduziert, blieben aber expansiv. Deutlich öfter als im Juli war eine Ausweitung der Produktionstätigkeit vorgesehen. Bedingt durch die Abwärtsbewegung der Lagekomponente rutschte der Geschäftsklimaindikator etwas tiefer unter die Nulllinie.

Im Maschinenbau waren im August einige tendenziell positive Entwicklungen zu beobachten: das Geschäftsklima klarte weiter auf. Ihre aktuelle Lage stellte die Teilnehmenden ähnlich häufig zufrieden wie im Juli. Zudem ließ der Pessimismus bei der Einschätzung der Perspektiven wesentlich nach. Nur noch stellenweise wurde ein Rückgang der Nachfrage gemeldet. Mit Blick auf die Auftragsbestände gaben die Firmen merklich öfter Zuwächse an. Abermals wurde die Vormonatsproduktion punktuell ausgeweitet. Die Fertigwarenbestände galten nochmals seltener als zu gering. Die Exporterwartungen gewannen wieder etwas an Zuversicht. Ihre Beschäftigungspläne stockten die Betriebe ein Stück auf, vielerorts war Personalaufbau vorgesehen. Deutlich seltener als im Juli war geplant, die Produktionsmenge in der nächsten Zeit zu erhöhen.

Im Gegensatz zu den vier vorhergehenden Monaten beurteilten die die Produzierenden von Kraftwagen und Kraftwagenteilen ihre Geschäftslage im August kaum noch positiv, der Lageindikator stürzte um gut vierzig Saldenpunkte ab. Dies, obwohl anders als im Juli wieder von Steigerungen der Nachfrage wie auch der Orderbestände berichtet wurde. Die Lagerbestände galten noch weit verbreitet als zu gering, jedoch gegenüber den zurückliegenden Monaten wesentlich seltener. Erstmals seit Jahresbeginn wurde die Vormonatsproduktion wieder zurückgefahren. Mit Blick auf die erwartete Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr breitete sich mancherorts Zuversicht aus. Die Exporterwartungen verbesserten sich gegenüber Juli stark. Anders als zuletzt rechneten die Teilnehmenden wieder mit einer Zunahme der Produktionstätigkeit. Weit verbreitet und wesentlich öfter als im Juli war nun Beschäftigungsabbau vorgesehen. Da die Abwärtsbewegung der Lagekomponente stark überwog, sank der Geschäftsklimaindikator deutlich und lag nun unter seinem historischen Mittelwert.

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