10.12.2020|Gesamtwirtschaft

Geschäftsklima Baden-Württemberg: Verhaltene Geschäftsaussichten

Das Geschäftsklima Baden-Württemberg verschlechterte sich im November wieder etwas. Ursache hierfür war die spürbar pessimistischere Einschätzung der Geschäftsperspektiven für das nächste halbe Jahr. Die Beurteilung der aktuellen Lage verbesserte sich dagegen, der zugehörige Indikator notierte nur noch knapp unterhalb der Nulllinie. Der aktualisierte Frühindikator für die Entwicklung des realen Bruttoinlandsprodukts (nicht saison- und kalenderbereinigte vierteljährliche Veränderungsraten gegenüber dem Vorjahresquartal) in Südwest deutete ebenfalls – bei einem bis März 2021 reichenden Prognosehorizont – auf einen Rückgang der Wirtschaftsleistung hin.

Sektorale Entwicklungstendenzen: Das Geschäftsklima im Verarbeitenden Gewerbe verbesserte sich erneut und der Indikator erhielt wieder ein positives Vorzeichen. Die aktuelle Lage wurde zum ersten Mal seit Jahresbeginn per saldo als günstig beurteilt. In Bezug auf die Erwartungen für das nächste Halbjahr nahm die Zuversicht ab. Im Bauhauptgewerbe klarte das Klima auf. Die Baufirmen zeigten sich häufiger zufrieden mit ihrer derzeitigen Geschäftssituation, der weit verbreitete Pessimismus hinsichtlich der Perspektiven nahm wieder ein Stück ab. Die Befragten im Großhandel bewerteten ihre momentane Geschäftslage nun positiv. Da auch die negativen Stimmen hinsichtlich der Erwartungen etwas abnahmen, verbesserte sich das Klima und der Hauptindikator notierte über seinem langfristigen Mittel. Die befragten Einzelhändler stuften ihre aktuelle Lage erheblich seltener günstig ein. Da auch der Pessimismus bei der Einschätzung der Geschäftsaussichten spürbar zunahm, verschlechterte sich das Klima wieder ein Stück. Im Bereich der Dienstleister sank der Geschäftsklimaindikator sichtlich, da sowohl die Beurteilung der momentanen Lage häufiger negativ ausfiel, als auch die Skepsis hinsichtlich der Entwicklung im kommenden halben Jahr wieder erkennbar zunahm.

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