10.02.2021|Bauhauptgewerbe

Bauhauptgewerbe: Witterungseinflüsse schränken Bautätigkeit ein

Im Bauhauptgewerbe kam es bei den drei Hauptindikatoren im Januar zu keinen starken Veränderungen: Die befragten Firmen stuften ihre derzeitige Ausgangslage etwas weniger oft positiv ein, die Erwartungen an die Entwicklung im nächsten halben Jahr fielen dagegen ein bisschen seltener pessimistisch aus. In Folge stieg der übergeordnete Klimaindikator leicht an. Ihren Arbeitsvorrat bewerteten die Teilnehmer im Vergleich zu den Vormonaten erkennbar häufiger als „verhältnismäßig groß“. Die Reichweite der Auftragsreserve sank auf 4,2 Monate und lag damit knapp unterhalb des Werts vom Januar 2020 (4,3 Monate). Der Auslastungsgrad der Maschinenkapazität ging zurück auf 79,4% (80,7% zuletzt) und lag hiermit deutlich unter der Quote vom Vorjahresmonat (88,5%). Von gesunkenen Baupreisen berichteten die Unternehmen etwas häufiger als im Dezember, aber für die nächste Zeit gingen sie öfter von Preissteigerungen aus. Den Angaben nach sollten die Beschäftigtenzahlen in nächster Zeit stabil gehalten werden, der entsprechende Saldo sank auf null. Die Behinderung der Bautätigkeit nahm im Januar deutlich zu, nun meldeten 67,2% der Baufirmen entsprechend; im Dezember waren es noch 43,4%, im Vorjahresmonat 43,2%. Ungünstige Witterungseinflüsse beeinträchtigten die Teilnehmer zu Jahresbeginn mit Abstand am häufigsten, der Anteil lag nun bei 38,6%, nach 16,5% zuletzt. Auftragsmangel schränkte die Firmen mit einer Quote von aktuell 18,5% etwas seltener ein als zuvor mit 21,7%. Einen Mangel an Fachkräften gaben im Januar 17,1% der Befragten an (17,5% zuletzt). „Sonstige Faktoren“, die auch Corona-Themen miteinschließen dürften, wurden von 15,8% der Unternehmen angeführt (11,0% zuletzt). Anderen möglichen Hemmnissen wurde den Januar-Ergebnissen nach nur eine vergleichsweise geringe (Auftragsstornierungen) beziehungsweise keine Bedeutung (Materialknappheit, Finanzierungsengpässe) beigemessen.

Die im Hochbau tätigen Firmen bewerteten ihre derzeitige Lage im Januar wieder günstiger. Ihre Geschäftsperspektiven für das kommende halbe Jahr schätzten sie seltener skeptisch ein als zuletzt, der Erwartungsindikator stieg über seinen (negativen) langfristigen Mittelwert. Insgesamt verbesserte sich das Geschäftsklima abermals und der Indikator näherte sich dem Vorkrisenniveau vom März 2020. In allen drei betrachteten Hochbausparten waren im Januar positive Tendenzen zu beobachten: Im öffentlichen Hochbau reduzierte sich die Skepsis bei den Erwartungen deutlich. Da bei der Beurteilung der gegenwärtigen Geschäftssituation zudem die Positivmeldungen erheblich zunahmen, verbesserte sich der Klimaindikator und notierte erstmals seit Februar 2020 wieder oberhalb der Nulllinie. Die Teilnehmer aus dem gewerblichen Hochbau zeigten sich gegenüber Dezember wieder häufiger zufrieden mit ihrer aktuellen Lage. Auch die Geschäftsperspektiven wurden etwas weniger verbreitet negativ eingeschätzt, in Folge stieg der übergeordnete Klimaindikator wieder an, behielt aber noch sein negatives Vorzeichen bei. Auch im Wohnungsbau verbesserte sich das Geschäftsklima. Die derzeitige Situation wurde mehrheitlich günstig beurteilt, knapp 66% der Teilnehmer meldeten entsprechend, nur circa 5% urteilten negativ. Zurückhaltung war bei der Einschätzung der Geschäftsaussichten nur noch stellenweise erkennbar. Im Mittel aller Hochbausparten ging die Reichweite der Auftragsreserve auf 4,8 Monate zurück (5,1 zuletzt), übertraf allerdings damit den Wert des Vorjahresmonats (4,6). Die Kapazitätsauslastung des Geräte- und Maschinenparks sank spürbar auf 73,6% (80,5% zuletzt), sie lag damit klar unterhalb des Vorjahreswerts in Höhe von 81,8%.

Im Tiefbau trübte sich das Geschäftsklima zu Jahresbeginn wieder ein. Es wurde nun zum einen die aktuelle Lage seltener positiv beurteilt, zum anderen blickten die Tiefbaufirmen nochmals etwas skeptischer auf die erwartete Entwicklung im nächsten halben Jahr. Der Auslastungsgrad der Maschinenkapazität ging abermals zurück, nun auf 71,3% (72,8% zuletzt), damit lag er deutlich unter dem Vorjahreswert von 81,4%. Die Reichweite der Auftragsreserve blieb das dritte Mal in Folge konstant bei 3,2 Monaten (3,7 im Januar 2020).

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