Verarbeitendes Gewerbe: Einbruch der Geschäftserwartungen

Im Verarbeitenden Gewerbe erfuhr der Geschäftsklimaindikator im März einen immensen Punkteverlust und rutschte unter seinen historischen Mittelwert. Ihre aktuelle Lage beurteilten die Unternehmen noch weit verbreitet als günstig, wenn auch nicht mehr in dem Ausmaß wie in den Vormonaten. Bei der Erwartungskomponente war ein historischer Einbruch zu beobachten, so hoch war die Differenz zum Vormonatswert seit dem Beginn der gesamtdeutschen Zeitreihe 1990 noch nie ausgefallen. Die Firmen rechneten nun vielerorts mit Geschäftsrückgängen in den kommenden sechs Monaten. Von einem Anstieg der Nachfrage wurde gegenüber Februar nochmal etwas öfter berichtet, von einer Zunahme der Auftragsbestände spürbar weniger häufig. Die Vormonatsproduktion wurde wieder seltener ausgeweitet als zuvor. Die Bestände an Fertigwaren galten ähnlich häufig als unzureichend wie zuletzt. Vor dem Hintergrund der pessimistischen allgemeinen Erwartungen und der nur noch stellenweise zuversichtlichen Exportaussichten wurden Produktionspläne wie auch Beschäftigungsplanungen spürbar nach unten korrigiert, blieben aber expansiv ausgerichtet.

Anders als zuvor rechneten die Vorleistungsgüterproduzierenden im März weit verbreitet mit Geschäftsrückgängen in den kommenden sechs Monaten. Ihre momentane Lage stuften sie hingegen nochmals geringfügig häufiger positiv ein als im Februar. Da die Abwärtsbewegung der Erwartungskomponente weitaus stärker ausfiel, verlor der Klimaindikator mehr als zwanzig Punkte und notierte noch knapp über seinem historischen Mittelwert. Deutlich seltener als zu Jahresbeginn meldeten die Unternehmen ein Anziehen der Nachfrage wie auch eine Zunahme der Auftragsreserve. Mancherorts berichteten die Firmen von einer Steigerung der Vormonatsproduktion. Die Fertigwarenbestände galten nun seltener als unzureichend. Im Exportbereich drehte sich der Kennwert in den negativen Bereich, hier erwarteten die Teilnehmenden eine rückläufige Entwicklung. Ihre Fertigungspläne korrigierten die Firmen stark nach unten, sie blieben aber per saldo noch expansiv ausgerichtet. Der Saldenwert der Beschäftigungserwartungen sank spürbar, deutete aber noch mancherorts auf geplanten Personalaufbau hin.

Wesentlich seltener als in den vorhergehenden Monaten bewerteten die Investitionsgüterherstellenden ihre Geschäftssituation im März als günstig. Für das kommende halbe Jahr rechneten sie nun weit verbreitet mit einer rückläufigen Entwicklung. Erstmals seit Oktober 2020 rutschte der Klimaindikator wieder in den negativen Bereich. Auch im Exportbereich rechneten die Unternehmen nun mit Rückgängen. Vor diesem Hintergrund waren sowohl die Fertigungspläne als auch die Beschäftigungsplanungen ein Stück seltener expansiv gestaltet als in den zurückliegenden Monaten. Von einer positiven Nachfrageentwicklung berichteten die Befragten nur noch stellenweise. Wesentlich seltener als zuvor gaben sie eine Zunahme der Orderbestände an. Die Vormonatsproduktion wurde per saldo gedrosselt. Die Fertigwarenbestände galten ähnlich häufig als unzureichend wie in den Monaten davor.

Bei den Konsumgüterproduzierenden sank der Geschäftsklimaindikator am aktuellen Rand knapp unter die Nulllinie. Ausschlaggebend hierfür war die weitere Verschlechterung der Erwartungen. Ihre aktuelle Lage beurteilten die Firmen im Vergleich zu Februar nochmals geringfügig häufiger positiv. Anders als zuletzt wurde ein Rückgang der Nachfrage gemeldet. Bei den Auftragsbeständen war nun eine Steigerung zu beobachten. Die Vormonatsproduktion wurde stellenweise zurückgefahren. Der Lagerüberhang an Fertigwaren nahm dennoch wieder ein Stück zu. Für die nahe Zukunft war seltener eine Ausweitung der Produktionstätigkeit vorgesehen als zuletzt. Die Exporterwartungen trübten sich weiter ein. Beschäftigungsaufbau war wieder öfter geplant als zuvor.

Branchenentwicklung: Die Geschäftsaussichten in der chemischen Industrie trübten sich im März spürbar weiter ein. Ihre aktuelle Lage stellte die Unternehmen dagegen deutlich häufiger zufrieden als in den vorhergehenden Monaten. Da diese Aufwärtsbewegung der Lagekomponente überwog, stieg der Klimaindikator leicht an. Die Nachfrage stagnierte am aktuellen Rand. Die Auftragsreserven nahmen noch stellenweise zu, dies aber seltener als zuvor. Vor dem Hintergrund der gedrosselten Vormonatsproduktion wurden die Lagerbestände an Fertigwaren anders als im Februar wieder als zu gering eingestuft. Für die nächste Zeit war weit verbreitet und deutlich öfter als zuletzt eine Steigerung der Produktionstätigkeit vorgesehen. Die expansiven Personalplanungen wurden wieder etwas nach oben korrigiert. Beim Exportgeschäft erwarteten die Unternehmen etwas seltener Zuwächse als zuletzt.

Bei den Herstellenden von Gummi- und Kunststoffwaren sank der Geschäftsklimaindikator im März deutlich, er notierte noch knapp über seinem historischen Mittelwert. Die Ursache lag vor allem in der erheblichen Verschlechterung der Perspektiven, die Befragten erwarteten nun weit verbreitet Geschäftsrückgänge in den kommenden sechs Monaten. Die Exportaussichten büßten stark an Optimismus ein. Anders als zuletzt sollte die Produktion in der nächsten Zeit nur noch punktuell ausgeweitet werden. Die Beschäftigungspläne wurden deutlich nach unten korrigiert, doch dieser Saldenwert befand sich im Langzeitvergleich noch auf einem sehr hohen Niveau. Mit ihrer aktuellen Geschäftslage zeigten sich die Firmen noch weit verbreitet zufrieden, wenn auch nicht mehr ganz so häufig wie in den zurückliegenden Monaten. Mancherorts wurde eine positive Nachfrageentwicklung wie auch eine Zunahme der Auftragsbestände gemeldet. Die Vormonatsproduktion wurde erheblich seltener hochgefahren als zuletzt. Ihre Fertigwarenbestände bezeichneten die Teilnehmenden wieder weniger oft als zu gering.

Bei den Unternehmen im Druckgewerbe verbesserte sich das Geschäftsklima im März spürbar. Gegenüber Februar wurde die momentane Lage deutlich häufiger positiv beurteilt. Mit Blick auf die erwartete Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr ließ der Pessimismus etwas nach und der Erwartungsindikator notierte leicht über seinem (negativen) langfristigen Mittel. Im Kontrast zum Vormonat gaben die Firmen ihre Nachfragesituation nun als rückläufig an. Die Orderbestände dagegen nahmen wieder zu. Anders als zuvor wurde die Vormonatsproduktion nun per saldo ausgeweitet. Die Fertigwarenbestände galten kaum noch als zu gering. Für die nächste Zeit war tendenziell eher eine Drosselung der Fertigung vorgesehen. Vom Exportgeschäft erwarteten die Befragten wesentlich öfter als zuletzt negative Impulse. Punktuell war noch Beschäftigungsaufbau geplant.

Mit ihrer aktuellen Geschäftslage zeigten sich die Produzierenden von Metallerzeugnissen häufiger zufrieden als in den zurückliegenden Monaten. Im Gegensatz zu Februar meldeten sie nun einen Rückgang der Nachfrage. Eine Zunahme der Orderbestände wurde noch mancherorts angegeben, dies wesentlich seltener als zuletzt. In Folge der weiterhin erhöhten Produktionstätigkeit im Vormonat wurde der Lagerbestand an Fertigwaren nur noch punktuell als zu gering eingestuft. Mit Blick auf die erwartete Geschäftsentwicklung in den nächsten sechs Monaten schlug der Optimismus weit verbreitet in Pessimismus um. Auch die Exportaussichten erhielten einen Dämpfer und die Firmen rechneten nun vereinzelt mit Geschäftsrückgängen. Anders als in den Monaten davor sollte die Fertigung in der nächsten Zeit per saldo zurückgefahren werden. Die Beschäftigungspläne wurden deutlich nach unten korrigiert, sie blieben expansiv gestaltet. Insgesamt sank der Geschäftsklimaindikator immens und notierte knapp unter null.

Bei den Herstellenden von DV-Geräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen überwogen im März bei der Einschätzung der Geschäftsentwicklung im nächsten halben Jahr anders als zuvor nun die pessimistischen Angaben. Die Exporterwartungen waren den zweiten Monat in Folge von schwacher Zuversicht geprägt, der Saldenwert blieb klar unter seinem historischen Mittel. Die expansiven Produktionspläne wurden nochmals nach oben korrigiert. Beschäftigungsaufbau war noch weit verbreitet vorgesehen, allerdings nicht so häufig wie in den Monaten davor. Im Vergleich zum Februar beurteilten die Unternehmen ihre momentane Geschäftssituation deutlich öfter positiv. Ein Anstieg der Nachfrage wurde spürbar seltener gemeldet als zuletzt, eine Steigerung der Auftragsreserven dagegen wieder häufiger. Die Lagerbestände an Fertigwaren galten nun wesentlich seltener als unzureichend. Die Vormonatsproduktion wurde nur noch stellenweise ausgeweitet. Da die Abwärtsbewegung der Erwartungskomponente überwog, sank der Hauptindikator zum Geschäftsklima ein Stück. Er lag noch klar über seinem historischen Mittelwert.

Anders als in den beiden vorangegangenen Monaten berichteten die Produzierenden von elektrischen Ausrüstungen im März wieder von einem Anziehen der Nachfrage. Ähnlich häufig wie im Februar meldeten sie eine Zunahme der Auftragsbestände. Trotz der etwas öfter gesteigerten Vormonatsproduktion bezeichneten die Firmen ihre Fertigwarenbestände nochmal häufiger als zu gering. Insgesamt wurde die aktuelle Geschäftslage vielerorts günstig eingeschätzt, dies aber wesentlich seltener als in den Monaten davor. Die Zuversicht bei den Erwartungen für das kommende Halbjahr ging deutlich zurück. In Folge sank der übergeordnete Geschäftsklimaindikator ebenfalls sichtlich, lag aber noch ein gutes Stück über seinem historischen Mittel. Die Exportaussichten verbesserten sich erneut. Beschäftigungsaufbau war nochmals öfter vorgesehen als zuletzt. Weit verbreitet sollte die Produktion hochgefahren werden, dies jedoch nicht mehr ganz so häufig wie im Februar.

Bei den Maschinenbauunternehmen verschlechterte sich das Geschäftsklima im März erheblich, noch lag der Klimaindikator jedoch über seinem historischen Mittel. Die Perspektiven für die kommenden sechs Monate trübten sich ein, nun überwogen klar die pessimistischen Einschätzungen. Der Indikator zur aktuellen Lage ging deutlich zurück, blieb jedoch auf einem im Langzeitvergleich ausgezeichneten Niveau. Häufiger als im Februar meldeten die Unternehmen eine positive Nachfrageentwicklung. Eine Steigerung der Orderbestände wurde nicht mehr so häufig angegeben wie in den vorangegangenen Monaten. Nur noch stellenweise wurde die Vormonatsproduktion ausgeweitet. Die Lagerbestände an Fertigwaren bezeichneten die Teilnehmenden nochmals öfter als zu gering. Vor diesem Hintergrund sollte die Produktionstätigkeit in der nächsten Zeit hochgefahren werden, dies war jedoch nicht mehr in dem Ausmaß vorgesehen wie in den Monaten davor. Der Saldo der Exporterwartungen ging wesentlich zurück und notierte nun unter seinem langfristigen Mittelwert. Die expansiven Personalplanungen wurden abermals ein Stück nach unten korrigiert.

Bei den Produzierenden von Kraftwagen und Kraftwagenteilen nahm im März der Pessimismus bei der Einschätzung der Geschäftsperspektiven immens zu. Die aktuelle Lage wurde mehrheitlich als befriedigend eingestuft, der Saldenwert sank erheblich und notierte bei null. In Folge trübte sich das Geschäftsklima stark ein, der Indikator rutschte deutlich in den negativen Bereich. Im Kontrast zu den beiden Vormonaten meldeten die Unternehmen wieder eine ansteigende Nachfrage. Auf ähnlich hohem Niveau wie zuletzt wurde eine Steigerung der Auftragsbestände gemeldet. Der Fertigwarenbestand galt ähnlich weit verbreitet als unzureichend wie in den Monaten davor. Die Vormonatsproduktion wurde abermals punktuell gedrosselt. Ähnlich häufig wie im Februar erwarteten die Firmen positive Impulse von ihrem Exportgeschäft. Die Produktionstätigkeit sollte weiterhin vielerorts gesteigert werden. Beschäftigungsaufbau war per saldo kaum noch vorgesehen.

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