Verarbeitendes Gewerbe: Geschäftsaussichten hellen sich auf

Im Verarbeitenden Gewerbe ließ der Pessimismus bei der Einschätzung der weiteren Geschäftsentwicklung im April stark nach. Da die laufenden Geschäfte von den Firmen ebenfalls seltener negativ bewertet wurden, besserte sich das Klima merklich. Per saldo berichtete kein Unternehmen mehr von einem Rückgang der Nachfrage. Sinkende Auftragspolster wurden wesentlich seltener gemeldet als in den vergangenen Monaten. In Produktionsmonaten lag die Reichweite der Auftragsbestände nun bei 3,9 Monaten (3,8 zuletzt; 4,4 im April 2023). Die Fertigwarenbestände waren trotz erneuter Drosselung der Vormonatsproduktion noch auf einem im Langzeitvergleich hohen Niveau. Die Kapazitätsauslastung ging auf 79,7% zurück (80,9% zuletzt; 86,0% im April 2023). Vor diesem Hintergrund war auch für die nächste Zeit eine Reduzierung der Produktionstätigkeit geplant, wenn auch nicht so häufig wie im März. Stellenabbau war weiterhin mancherorts vorgesehen. Mit Zuwächsen beim Exportgeschäft rechneten die Befragten auch im April, dies allerdings seltener als zuletzt.

Chemische Industrie: Lage verschlechtert sich stark

Nach dem Einbruch der Nachfrage im März war im April wieder mancherorts eine Zunahme zu beobachten. Die Auftragsreserven gingen nach wie vor zurück. Vor diesem Hintergrund beurteilten die Unternehmen ihre Geschäftslage im April erstmals seit Juli 2023 wieder per saldo negativ. Die Erwartungen klarten dagegen ein gutes Stück auf und waren nur noch stellenweise pessimistisch. Die Exportaussichten blieben weit verbreitet positiv. Da die Abwärtsbewegung der Lagekomponente leicht überwog, sank der Klimaindikator etwas tiefer ins Minus.

Elektrische Ausrüstungen: Erwartungen klettern hoch

Die Geschäftserwartungen der Unternehmen verbesserten sich im April wesentlich, zum ersten Mal seit Anfang 2022 kletterte der Erwartungsindikator wieder in den positiven Bereich. Auch die Exportaussichten waren nun im Kontrast zu den Vormonaten wieder vorsichtig zuversichtlich. Die Produktionspläne wurden deutlich nach oben korrigiert, sahen aber noch stellenweise Drosselungen vor. Ihre aktuelle Lage schätzten die Firmen dagegen merklich schlechter ein als im März. Die Auftragspolster gingen weit verbreitet zurück. Da die Verbesserung des Erwartungsindikators überwog, verbesserte sich das Geschäftsklima spürbar. Noch liegt der Klimaindikator aber deutlich im Minus.

Maschinenbau: Lagerbestand auf Langzeithoch

Vor dem Hintergrund der weiterhin gemeldeten Rückgänge bei Nachfrage und Auftragsbeständen nahm der Lagerdruck im Maschinenbau erneut zu. Der entsprechende Saldo erreichte im April den höchsten Wert seit dem Sommer 2009. Die Unzufriedenheit der Betriebe mit ihrer Geschäftssituation wuchs erneut. Mit Blick auf die erwartete Entwicklung in den nächsten sechs Monaten nahmen die pessimistischen Einschätzungen allerdings stark ab. Nur noch mancherorts rechneten die Firmen mit Geschäftsrückgängen. Vom Exportgeschäft erwarteten sie punktuell positive Impulse. Dabei blieben die Produktions- und Personalplanungen restriktiv ausgerichtet.

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