Verarbeitendes Gewerbe: Verhaltener Optimismus

Die Geschäftserwartungen im Verarbeitenden Gewerbe waren zum ersten Mal seit Oktober 2018 wieder positiv. Dabei wurden auch von den ausländischen Märkten wieder neue Impulse erwartet. Die aktuelle Lage wurde weniger ungünstig beurteilt als im Juni, wenngleich die negativen Stimmen weiterhin stark in der Überzahl waren. Insgesamt verbesserte sich das Geschäftsklima sichtlich, der Indikator war aber weiterhin deutlich unterhalb des langfristigen Mittelwerts. Die Nachfrage stieg wieder und auch die Auftragsbestände nahmen nicht mehr ab. Die Produktion blieb per saldo recht stabil im Vergleich zum Vormonat und die Lagerüberhänge konnten reduziert werden. Für die kommenden Monate sind nun stellenweise Produktionsausweitungen geplant. Mit 75% lag die Kapazitätsauslastung knapp 10 Prozentpunkte unterhalb des langfristigen Mittelwerts (84,9%). Die restriktiven Personalpläne wurden zwar leicht nach oben korrigiert, mit Neueinstellungen ist aber vorerst nicht zu rechnen.

Das Geschäftsklima im Vorleistungsgüterbereich verbesserte sich deutlich, der Indikator blieb aber negativ. Die befragten Unternehmen beurteilten ihre gegenwärtige Lage weniger verhalten als im Vormonat. Hinsichtlich der weiteren Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten nahmen die skeptischen Meldungen deutlich ab und auch auf den ausländischen Märkten wurde wieder mit einer günstigen Entwicklung gerechnet. Die Nachfrage zog an und die Lagerüberhänge konnten ein Stück reduziert werden. Die Kapazitätsauslastung stieg im Vergleich zum Vorquartal leicht, mit 75,3% lag sie aber weiterhin deutlich unterhalb des langfristigen Mittelwerts (83,2%). Für die kommenden Monate waren per saldo Ausweitungen der Produktion geplant und auch die Beschäftigtenpläne wurden nach oben korrigiert – letztere blieben allerdings restriktiv.

Die Investitionsgüterproduzenten beurteilten ihre aktuelle Geschäftslage nicht mehr ganz so weit verbreitet ungünstig wie im Vormonat, die negativen Meldungen waren aber weiterhin klar in der Überzahl. Hinsichtlich der Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten machte sich verhaltener Optimismus breit. Erstmals seit Juli 2018 waren die Erwartungen wieder positiv. Auch von den ausländischen Märkten wurden vereinzelt wieder neue Impulse erwartet. Der übergeordnete Klimaindikator blieb zwar klar negativ, verbesserte sich aber den dritten Monat in Folge. Die Nachfrage stieg vielerorts und die Auftragsbestände nahmen nun stellenweise zu. Die Produktion wurde zuletzt wieder ausgeweitet, was sich auch an der im Vergleich zum Vorquartal gestiegenen Kapazitätsauslastung zeigte (78,7%). Für die kommenden Monate sind vereinzelt weitere Produktionsausweitungen geplant. Die Beschäftigtenpläne blieben jedoch weit verbreitet restriktiv.

Die Hersteller von Konsumgütern beurteilten ihre aktuelle Geschäftslage etwas weniger negativ als noch im Juni. Hinsichtlich der weiteren Geschäftsentwicklung blickten die Umfrageteilnehmer erstmals seit Ende 2018 wieder zuversichtlich auf die kommenden Monate – auch wenn von den ausländischen Märkten weiterhin keine neuen Impulse erwartet wurden. Insgesamt verbesserte sich der übergeordnete Klimaindikator spürbar, er blieb aber im negativen Bereich. Die Nachfrage zog abermals an und die Lagerüberhänge konnten auf das branchenübliche Maß abgebaut werden, wenngleich die Produktion zuletzt vielerorts ausgeweitet wurde. Mit 77,9% lag die Kapazitätsauslastung jedoch weiterhin deutlich unter dem langjährigen Mittelwert (83,9%). Für die kommenden Monate sind weitere Produktionsausweitungen geplant, obschon nicht ganz so häufig wie im Vormonat. Die Beschäftigtenpläne wurden hingegen wieder restriktiver ausgerichtet.

Branchenentwicklung: Das Geschäftsklima in der chemischen Industrie verbesserte sich wieder, der Indikator behielt aber das negative Vorzeichen. Die befragten Unternehmen zeigten sich nun unzufriedener mit ihrer aktuellen Geschäftslage, hinsichtlich der weiteren Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten nahm der Optimismus aber spürbar zu. Die Nachfrage stieg und die Unzufriedenheit mit der aktuellen Auftragslage nahm ab. Nachdem die Produktion im Vormonat wieder ausgeweitet wurde, nahmen die Bestände an Fertigwaren zu, der Lagerdruck hielt an. Für die kommenden Monate sind auf breiter Front Produktionsausweitungen geplant. Die Kapazitätsauslastung lag mit 72,5% deutlich unter dem Vorjahreswert von 77,7%.

Im Bereich Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren stieg der negative Klimaindikator stark an. Die Einschätzungen zur aktuellen Geschäftslage fielen weniger ungünstig aus und die Geschäftsperspektiven wurden im Kontrast zu den Vormonaten nun zuversichtlich eingestuft. Auch von den ausländischen Märkten erwarteten die Firmen vielerorts wieder neue Impulse. Die Nachfrage nahm zu und die Auftragsbestände stiegen an. Obwohl die Produktion wieder häufiger ausgeweitet wurde, konnten die Lagerüberhänge deutlich reduziert werden, der Saldo notierte nun knapp unter seinem langfristigen Mittel. Für die kommenden Monate sind vielerorts Auswei-tungen der Produktionsmenge geplant. Die Kapazitätsauslastung lag mit 74,5% knapp fünf Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert (79,2%).

Das Geschäftsklima im Druckgewerbe erholte sich weiter, der Indikator blieb aber klar negativ. Die Einschätzungen zur aktuellen Geschäftslage trübten sich wieder ein, hinsichtlich der Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten machte sich jedoch Zuversicht breit. Ungeachtet dessen verschlechterten sich die Exporterwartungen weiter. Die Nachfrage stieg erneut, jedoch weniger häufig als im Vormonat. Es berichteten mehr Unternehmen von einer angehobenen Produktion, für die kommenden drei Monate waren Produktionsausweitungen hingegen seltener geplant als zuletzt. Die Kapazitätsauslastung (75,2%) stieg zwar gegenüber dem Vorquartal (65,3%), blieb aber im Vergleich zum langfristigen Durchschnitt (85,3%) eher gering.

Die Hersteller von Metallerzeugnissen beurteilten ihre gegenwärtige Geschäftslage nur unwesentlich günstiger als im Vormonat, die negativen Meldungen waren mit ca. 61 % der Angaben weiterhin klar in der Überzahl. Mit Blick auf die Entwicklung in den kommenden Monaten zeigten sich die Umfrageteilnehmer vereinzelt zuversichtlich, auch auf den ausländischen Märkten wurde wieder mit günstigeren Aussichten gerechnet. Insgesamt verbesserte sich der Klimaindikator im negativen Bereich. Die Nachfrage stieg erstmals seit Februar wieder, die Lagerbestände an Fertigwaren blieben aber vielerorts groß. Dennoch sind für die nächsten Monate stellenweise Produktionsausweitungen geplant. Die Kapazitätsauslastung lag mit 66,2% 14,7 Prozentpunkte unter dem langjährigen Mittel.

Im Bereich Herstellung von DV-Geräten, elektrischen und optischen Erzeugnissen zeigten sich die befragten Unternehmen wieder deutlich optimistischer hinsichtlich ihrer Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate – wenngleich die Exporterwartungen weiterhin von Skepsis geprägt waren, allerdings nicht mehr in dem Maße wie zuletzt. Die Einschätzungen zur gegenwärtigen Geschäftslage fielen weniger negativ aus als im Vormonat, so dass der übergeordnete Klimaindikator im negativen Bereich deutlich anstieg. Wenngleich die Produktion im Juni abermals auf breiter Front gedrosselt wurde, stiegen die Lagerüberhänge erneut leicht an. Wohl aufgrund der positiven Erwartungen wurden die Produktionspläne dennoch per saldo ausgeweitet. Die Kapazitätsauslastung belief sich auf 69,9% und war damit deutlich geringer als vor Jahresfrist (83,4%). Die Nachfrage sank vielerorts und die Zufriedenheit mit der Auftragslage nahm spürbar ab. Mit Neueinstellungen ist in den kommenden Monaten nicht zu rechnen.

Die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen blickten erneut zuversichtlicher auf die Geschäftsaussichten für die kommenden Monate. Auch die Exporterwartungen waren wieder von Optimismus geprägt. Hinsichtlich der gegenwärtigen Geschäftslage waren die negativen Meldungen weiterhin in der Überzahl, wenngleich weniger deutlich als im Vormonat. Insgesamt verbesserte sich das Geschäftsklima, der Indikator blieb aber im negativen Bereich. Nachdem die Nachfrage erstmals seit Februar dieses Jahres wieder anzog, konnten die Lagerüberhänge etwas reduziert werden. Für die kommenden Monate sind Produktionsausweitungen deutlich häufiger geplant. Mit 78,1% lag die Kapazitätsauslastung deutlich unter dem Vorjahreswert (85,6%). Die Beschäftigtenpläne wurden zwar nach oben revidiert, blieben aber restriktiv.

Der Klimaindikator im Maschinenbau stieg zwar, blieb aber klar negativ. Die gegenwärtige Geschäftslage beurteilten die Umfrageteilnehmer wieder auf breiter Front ungünstig. Hinsichtlich der Geschäftserwartungen für die kommenden Monate nahmen die pessimistischen Meldungen hingegen stark ab. Analog dazu verbesserten sich auch die Exporterwartungen, per saldo erwarteten die Umfrageteilnehmer keinen Rückgang ihrer Ausfuhrtätigkeit mehr, sondern stellenweise eine Zunahme. Die Nachfrage stieg erstmals seit Februar 2019 wieder, die Auftragsbestände erholten sich aber noch nicht, wenngleich wesentlich seltener von Rückgängen berichtet wurde. Die Produktion wurde im Juni seltener gedrosselt und die Lagerüberhänge stiegen wieder an. Für die kommenden Monate sind weitere Produktionskürzungen geplant, wenngleich seltener als im Vormonat. Mit 75,0% lag die Kapazitätsauslastung auf dem niedrigsten Stand seit Anfang 2010. Die Beschäftigtenpläne wurden zwar leicht nach oben korrigiert, sie blieben aber spürbar restriktiv.

Die negativen Stimmen bei der Einschätzung der derzeitigen Geschäftslage im Bereich Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen nahmen deutlich ab, waren aber mit knapp 70 % der Antworten weiterhin klar in der Überzahl. Mit Blick auf die Geschäftsentwicklung in den kommenden sechs Monaten machte sich jedoch leichte Zuversicht breit. Auch auf den ausländischen Märkten wurde wieder mit einer günstigen Entwicklung gerechnet. Insgesamt verbesserte sich das Geschäftsklima deutlich, blieb aber weiterhin negativ. Die Nachfrage stieg den zweiten Monat in Folge und die Auftragsbücher füllten sich wieder. Die Produktion wurde im Juni seltener ausgeweitet als im Mai, was sich auch an gesunkenen Lagerbeständen zeigte. Für die kommenden Monate waren Produktionsausweitungen wieder häufiger geplant. Mit 75,8% war die Kapazitätsauslastung zwar deutlich höher als im Vorquartal (52,5%), aber immer noch deutlich unterhalb des langfristigen Mittelwerts (87,6%). Die Personalpläne waren nicht mehr ganz so negativ wie im Vormonat, deuten aber weiterhin auf eine nahezu branchenweite Reduktion der Mitarbeiterzahl hin.

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